So wollen die Linzer die Luft in der Stadt verbessern

11.Jänner 2019

Der tägliche Stau in Linz ist keineswegs nur ein Ärgernis für die Autofahrer, die in ihrem Vorwärtskommen eingebremst werden. Die ständig wachsende Verkehrslawine wird zunehmend zum Problem für die Luftsituation und damit auch für die Wohnbevölkerung.

Eine Lösung liegt auf der Hand, ist aber politisch nur schwer durchzusetzen: Fahrverbote in Teilbereichen von Städten. Sie werden kontroversiell diskutiert.

Doch welche Ideen haben die Linzer, wenn es um "ihre" Luft geht? Bis Anfang der Woche hatten sie Gelegenheit, ihre Meinung zu dem Maßnahmenpaket "Linzer Luft" zu äußern, das unter Koordination von Umwelt-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) gemeinsam von Land und Stadt Linz erarbeitet wurde. Die bereits präsentierten Maßnahmen reichen von der Nachrüstung bei Diesel-Fahrzeugen bis hin zu Überlegungen für gebietsbezogene Verkehrsberuhigungen.

33 Stellungnahmen wurden dazu eingebracht, 22 davon von Privatpersonen, der Rest von Ministerien, Interessenvertretungen und Firmen. Die OÖNachrichten haben sich genauer angeschaut, wie die Linzer die Luftqualität verbessern wollen:

Radinfrastruktur: Geäußert wurden Forderungen nach Bike-and-ride-Anlagen sowie der Ausbau des Radverkehrnetzes. Thema ist auch die steuerliche Begünstigung von E-Bikes, gefordert wird die Erhöhung des Radfahrbudgets.

Öffentlicher Verkehr: Hier stehen Park-and-ride-Anlagen hoch im Kurs. Viele hoffen darauf, dass das Warten auf die neue zweite Schienenachse bald ein Ende hat, zudem wird eine bessere Anbindung an die Nachbargemeinden angeregt.

E-Mobilität: In diesem Bereich wird der Wunsch nach mehr Beratung laut. Gefordert wird auch eine Verbesserung der Lade-Infrastruktur. Angeregt wird zudem eine Förderung von E-mobilen Plattformen. Ebenso wurde der Vorschlag eingebracht, die Öffis auf E-Antrieb umzustellen.

Die einzelnen Stellungnahmen werden nun analysiert: "Auf Basis der Vorschläge wird das Maßnahmenpaket überarbeitet, damit möglichst im März ein Beschluss in der Landesregierung fallen kann", sagt Anschober. Dass sich die Messwerte beim Linzer Römerbergtunnel verbessert haben, sei kein Grund, sich auszuruhen: "Bei der Umsetzung der Maßnahmen ist Tempo gefragt, sowohl auf Bundes- und Landesebene als auch in der Stadt." (jp)