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Zu nah am Wasser: Helfer retten Schwanennest

Von nachrichten.at/jp   12.Mai 2021

Es war eine Abwägungsfrage: Nicht eingreifen oder doch lieber gleich reagieren. Doch der durch die Regenfälle weiter steigende Donaupegel forderte eine rasche Entscheidung. Denn die Gefahr für das Nest des Schwanenpaares, das nahe der Nibelungenbrücke auf der Urfahranerseite brütet, war nicht mehr zu übersehen. Zum Teil war es schon überflutet, schildert Michael Lederer, Ornithologe und Mitarbeiter der Naturkundlichen Station Linz, der vor Ort war. Das Nest mit den insgesamt acht Eiern drohte weggeschwemmt zu werden.

Weshalb heute Vormittag Helfer von der Tierheim-Tierschutzstelle Freistadt und der Tierhilfe Gusental nach Linz ausrückten. Schließlich fiel die Entscheidung, den Versuch zu wagen, das Nest zu verlegen. Ein heikles Unterfangen, allen voran deshalb, weil unklar war, wie das Schwanenpärchen darauf reagieren würde, sagt Lederer.

Eier stark ausgekühlt

Mit einem Netz gelang es die Elterntiere von dem Nest fernzuhalten, dieses wurde gut drei Meter verlegt, um auch für einen potenziellen, weiteren Anstieg des Pegels einen Sicherheitspuffer zu schaffen. Auch die acht Eier konnten problemlos übersiedelt werden. Einen Wehrmutstropfen gibt es allerdings: „Die Eier waren schon ganz kalt und stark ausgekühlt“, sagt Lederer. Ob daraus noch Jungtiere schlüpfen sei fraglich. In zwei Wochen sollte es aber Gewissheit darüber geben: Spätestens dann sollen die Jungtiere nämlich geschlüpft sein. 

Positiv sei aber, dass die Eier und das Nest von dem Schwanenmännchen und -weibchen  gleich wieder angenommen wurde, aggressiv reagiert haben sie auf die Helfer nicht. Was vermutlich darauf zurückzuführen sei, „dass sie an Menschen gewöhnt sind“, wie Lederer sagt. Sein Resümee über den ungewöhnlichen Einsatz? „Es hat alles problemlos funktioniert, jetzt gibt es noch eine Chance." Sollte die Brut nicht erfolgreich sein, wäre es für die Schwanenpopulation insgesamt aber kein Problem: Die sei gesund und fit, heißt es weiter.

Brutplatz ist abgesperrt

Beeindruckt von der Rettungsaktion zeigt sich auch Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne), die sich ein Bild von der Situation machte: „Ich bedanke mich bei allen Rettern für den tatkräftigen und nicht ganz einfachen Einsatz.“ Nun gelte es die Daumen zu drücken, dass die Jungvögel auch schlüpfen werden. 

Das Areal um das Nest ist großräumig abgesperrt - für Spaziergänger heißt es Abstand halten. Dass die Schwäne ihr Nest überhaupt so nahe am Wasser errichtet haben, sei ein Indiz dafür, dass es sich um ein unerfahrenes Elternpaar handelt.

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23. April 2024