Protestaktion wegen A7-Anschluss
LINZ. Die Kritik der Radlobby und der Anrainer an den Plänen für den neuen A7-Anschluss Auhof reißt nicht ab: Einer Protestaktion könnte nun eine Plakatkampagne folgen.
Das Unverständnis über die Planungen für den neuen A7-Anschluss Auhof ist bei der Radlobby und der Verkehrswende Jetzt! (wie berichtet) groß: Sie kritisieren, dass Fußgänger und Radfahrer dadurch auf lange und steile Umwege gedrängt werden. Vergangenen Donnerstag fand nun eine von der Radlobby, gemeinsam mit Anrainern organisierte, Protest - und Flyeraktion am Koglerweg nahe der JKU statt. Mehr als 50 Menschen, darunter viele Kinder, nahmen daran teil, wie die Initiatoren mitteilten.
Besonders sauer stößt den Kritikern an den Planungen - neben der fehlenden Berücksichtigung der Bedürfnisse von nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmern - vor allem eines auf: Nämlich, dass die A7-Unterführung Koglerweg auf Autobahnstandard ausgebaut werden soll. Dafür sind die sogenannten Schrammborde nur 60 Zentimeter schmal geplant, was eine Benützung mit Rollstuhl, Kinderwagen und Rädern unmöglich machen würde, so der Tenor schon vor der Aktion. „Selbst für einzelne Fußgänger und Radfahrer ist das nicht ungefährlich“, sagte Gerhard Fischer von der Radlobby Oberösterreich, „Radfahrende müssten sich im Mischverkehr bewegen, der täglich aus prognostizierten 18.000 Kraftfahrzeugen bestehen wird.“
Ähnlich sieht das Stephan Pühringer, einer der Initiatoren der Protestaktion. Er betonte, dass es absolut unverständlich sei, „dass im 21. Jahrhundert noch eine derart kurzsichtige Verkehrspolitik betrieben wird.“ Mit der Aktion war, neben der Information der Bürger, auch der Appell für eine ökologisch nachhaltige Verkehrsplanung verbunden. Sollte dieser ungehört verhallen, werden der Aktion weitere folgen, so die Ankündigung. In Überlegung sei etwa eine Plakatkampagne als weiteres Zeichen des Protests. Denn sichere Geh- und Radwege, so Fischer, würden für alle Verkehrsteilnehmer mehr Sicherheit schaffen - nicht nur für Radfahrer und Fußgänger, sondern auch für Autolenker selbst.
Denken die nicht nach, wenn die neue Straßenprojekte umsetzen?
Sowas wird doch dutzende Male geprüft, bevor gebaut wird?
Irgendwer kompetentes muss da doch amal drübergschaut haben!
Während Radfahrern durch zusätzliche Umwege, Gefahrenstellen und Höhenmeter das Leben erschwert wird, soll der Autoverkehr weiter beschleunigt werden. Auf Bundesebene wurde das Ziel der Verdoppelung des Radverkehrsanteil ausgerufen, lokal soll wie in diesem Fall der Radverkehr ausgebremst werden. Im milliardenschweren Oberösterreich-Plan des Lands OÖ wird lediglich der Radweg der neuen Mauthausener Donaubrücke erwähnt. Die Kostenteilung hierfür hat der LH mit seiner niederösterreichischen Parteikollegin getroffen. Und letztere hat in Sachen Radschnellwegen bereits vorgelegt. In Oberösterreich braucht es leider eine gehörige Portion Ökomasochismus, um mit dem Rad zu fahren - so werden wir die angepeilte Verdoppelung nicht schaffen!