ÖBB-Häuser: GWG geht leer aus, Private erhalten Zuschlag
LINZ. Es ist das Szenario, das sich weder die Mieter der ÖBB-Häuser im Franckviertel noch die Stadtpolitiker gewünscht haben. Nicht die städtische Wohnungsgesellschaft GWG, sondern ein privates Bieterkonsortium erhielt den Zuschlag für den Komplex zwischen der Franckstraße und den Bahnanlagen der Westbahn.
Der ausgerufene Mindestverkaufspreis der ÖBB für das rund 28.000 Quadratmeter große Areal lag wie berichtet bei 5,5 Millionen Euro, letztlich soll das private Gebot, das den Zuschlag erhielt, bei knapp 30 Millionen liegen. Die Stadt Linz hatte zuvor wiederholt darauf gepocht, dass das Grundstück, ohne Bieterverfahren, auf Basis des Schätzgutachtens auch direkt an die Stadt verkauft werden könnte. Die erhoffte Unterstützung von der für ÖBB zuständigen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) blieb aber aus.
Umwidmung kommt trotzdem
Den Investorenplänen soll mit der schon länger angekündigten Umwidmung des Areals auf "Gebiet für sozialen Wohnbau" in der Gemeinderatssitzung am 1. Juli ein gewisser Riegel vorgeschoben werden. Für FP-Gemeinderat Zeljko Malesevic bleibt damit die "soziale Wohnsicherheit erhalten, während Immobilienspekulationen weitgehend unmöglich werden".
Grünen-Klubobmann Helge Langer warnt hingegen davor, dass dort nun Hochhäuser errichtet werden könnten. Er übt Kritik an Bürgermeister Klaus Luger (SP), dieser hätte entschlossener handeln müssen. Luger weist das zurück, es habe laufend Bemühungen gegeben: Mit Blick auf die Umwidmung hält er fest, dass die Stadt damit weder gegenüber den ÖBB noch künftigen Eigentümern "schadensersatzpflichtig" werde.
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Das nennt sich Immobilienspekulation, schlecht für die Menschen, gut für die gierigen Investoren.
Ein gutes Beispiel dafür, wie asozial sich Unternehmen verhalten. Insbesondere, wenn der Profitgedanke die Leitidee ist.
Ausbaden können es die normalen Menschen, die Mieter, die ohnehin am kürzeren Ast sitzen.
Die Schuld für die schlechte Situation liegt alleine bei der ÖBB & bei der Grünen Gewessler. Wäre der politische Wille da gewesen, hätte es eine bessere Lösung gegeben. War er aber nicht, weil die Grünen auf die Normalos sch****n.
Und, wo ist die Schobesberger wenn es mal erst wird. Die betreibt ja sonst nur unseriösen Aktivismus mit Schönwetterthemen.
Aber sobald es ernst wird, hört und sieht man nix von der Frau. Klar, da müsste man ja Position beziehen.
Gewessler und Schobesberger hätte es richten können. Haben sie aber nicht gemacht. Weil ihnen die Menschen egal sind.
Sind laut Bebauungsplan jetzt schon "Hochhäuser" möglich?
Die Zeiten sind Gott sei Dank passé, wo eine Wohnungsgesellschaft einen Deal mit der ÖBB-Immobilienmanagement GmbH abschließen kann, so wie vor längerer Zeit im Zusammenhang mit der damaligen Einleitung der Fernwärme in die besagte Wohnanlage.
Kauf der Anlage – Einleitung Fernwärme – Förderungen nutzen – Verkauf an einstigen Verkäufer.
Ja, es gibt noch Menschen die das Wissen.
Dieses angedachte Schnäppchen wurde zum Eigentor, insbesondere dann, wenn man bereits einmal den Fuß in der Türe hatte.
Da hätten Sie einfach mehr bieten sollen. So einfach ist das.
Es ist schon dreist. Da will die GWG / Stadt Linz eine Liegenschaft für ein Fünftel des Marktpreises von den ÖBB quasi geschenkt bekommen. Da die ÖBB rein rechtlich nicht unter Preis und unter Freunden verkaufen können (immerhin ist sie den Aktionären verpflichtet, die andernfalls Gewessler verklagen könnten) war das seitens der ÖBB die einzige und nachvollziehbare Entscheidung.
Dass die Stadt hier einen billigen Reibach machen wollte, und nun, nachdem das schief gelaufen ist, das Immobiliengeschäft der Investoren durch Umwidmung entwerten möchte, ist eigentlich ein starkes Stück.
Außerdem habe ich große Zweifel, dass die Stadt Linz, hätte sie das Areal erhalten, tatsächlich 100 % Sozialen Wohnbau realisiert hätte. Dafür gibt es nicht ein einziges Indiz aus der jüngeren Geschichte, das das wahrscheinlich erscheinen ließe.
"Den Aktionären verpflichtet"? Der Eigentümer der ÖBB ist die Republik Österreich!
und was ändert das an der gesetzlichen Verpflichtung?
Nur in der Volksschule reicht das Bemühen. Im "echten" Leben gilt das Erreichte. "An euren Taten werdet ihr gemessen". Sorry ...
Die Grünen können sich das scheinheilige „Warnen“ sparen, wenn es ihre Ministerin in der Hand gehabt hätte, auf Menschen statt auf Geld zu achten.