"Nixi"-Ticket: Samstags ist die Straßenbahn in der Linzer Innenstadt kostenlos
LINZ. Probebetrieb des "Nixi"-Tickets gilt von 14. September bis zum 28. Dezember.
Die Sperre des Linzer Hauptplatzes für den Verkehr ab Ende Oktober. Die große Konkurrenz mit der PlusCity – Stichwort kostenlose Gratisparkplätze. Die anstehende Adventzeit. Die Innenstadtbetriebe – allen voran jene auf der Landstraße – reagieren auf die bevorstehenden Herausforderungen: Daher ist die Straßenbahn in der Innenstadt ab diesem Samstag bis Jahresende samstags kostenlos zu nutzen. Die Eckpunkte des vom ehemaligen Linzer Bürgermeister Klaus Luger im Mai präsentierten Projektes wurden gestern von der geschäftsführende Vizebürgermeisterin Karin Hörzing, dem Obmann des City Rings, Matthias Wied-Baumgartner, sowie Klaus Dietrich von den Linz AG Linien abgesteckt.
"Mini", "Midi", "Maxi" und "Nixi"
Das sogenannte „Nixi“-Ticket reiht sich zwar marketingfreundlich in die Begrifflichkeit der Linzer Straßenbahntickets ein – „Mini“, „Midi“, „Maxi“. Ein haptisches Ticket gibt es dazu aber freilich nicht. Start ist am kommenden Samstag – die Aktion gilt jeweils von 9 bis 18.30 Uhr. Die Pilot-Phase wird bis 28. Dezember dauern. Und zwar zwischen Hauptbahnhof und Biegung, beim Mühlkreisbahnhof.
"Wir erwarten uns eine zusätzliche wirtschaftliche Belebung für eine der ohnehin meistfrequentierten Einkaufsstraßen Österreichs", sagt Karin Hörzing. "Und wir hoffen auch auf Neukunden."
Innenstadt attraktiver machen
Damit meinte sie nicht nur Neukunden für die Landstraße, sondern auch für den "ohnehin defizitären" öffentlichen Verkehr. Es sei eine Testphase, die darauf abzielt, die Innenstadt zu attraktivieren. Die Kompensation des Einnahmenentgangs in dieser Zeit übernimmt der Cityring.
Kostenlose Parkplätze könne die Innenstadt nicht bieten, sagt Matthias Wied-Baumgartner aber auf diese Weise könne ein umweltschonendes und stressfreies Einkaufen gewährleistet werden. Mit dem "Nixi"-Ticket könne nicht nur die Frequenz für die Gastronomie und den Handel gesteigert werden, sondern auch für die Kultureinrichtungen, die sich in der Innenstadt befinden.
Evaluierung des Pilot-Projektes im nächsten Jahr
Die Linz Linien schauen mit großer Neugierde bereits auf die Evaluierung dieses Pilot-Projektes. Werden neue Kunden gewonnen? Wird der Öffentliche Verkehr damit besser wahr- und angenommen? All das seinen Fragen, die danach beantwortet werden können, denn es wird eine Kundenfreuquenz-Analyse geben. Der Takt sei in dieser Zeit jedenfalls ein hoher: Alle drei bis fünf Minuten fährt eine Straßenbahn, insgesamt vier Linien. "Wir wollen eine Motivation bieten, um über eine Alternative zum Individualverkehr nachzudenken", sagt Klaus Dietrich von den Linz AG Linien.
Ob bei einem erfolgreichen Fazit eine Wiederaufnahme oder Ausweitung des kostenlosen Ticktes zu erwarten ist? "Wir evaluieren und sehen dann weiter", antwortet Karin Hörzing kurz. Mit Blick auf die Zukunft wirft sie aber eine alte Weisheit ein: "Was nix kost' is' nix wert."
FP-Raml fordert Ausdehnung des Konzeptes
Für Stadtrat Michael Raml (FP) geht das Konzept allerdings nicht weit genug. Er forderte gestern, die Ausdehnung auf das komplette Straßenbahnnetz, aber ausschließlich innerhalb der Linzer Stadtgrenzen. "Wir müssen Innenstadtbelebung weiter denken. Der aktuelle Versuch schließt praktisch komplett den Linzer Süden und Norden aus. Will man etwa vom Linzer Süden oder auch vom Norden mit der Bim in die Stadt, muss der Fahrgast ohnehin eine Langstreckenkarte erwerben. Der angekündigte Mehrwert, dass es ab Hauptbahnhof eine Freifahrt in die Innenstadt gäbe, würde somit ausschließlich den Bewohnern der Innenstadt oder den mit dem Zug reisenden Umlandbewohnern zugutekommen."
Jetzt müsste es halt auch noch Park and Ride Plätze geben. Wenn man nicht an der Hauptstrecke wohnt kommt man wahrscheinlich eher nicht öffentlich.
nur eine halbherzige lösung wenn man trotzdem ein ticket braucht wenn man außerhalb der landstrasse wohnt
Herr Stadtrat Raml hat vollkommen recht! Nur so macht es Sinn!
"Wir erwarten uns eine zusätzliche wirtschaftliche Belebung für eine der ohnehin meistfrequentierten Einkaufsstraßen Österreichs" - so hochfrequentiert kann sie nicht sein, wenn es solcher Maßnahmen bedarf... Ich bin weg von dem Konsumwahnsinn!
Nixi Ticket?
Nennt man so die Stadtratsmandate in Linz?
Mini - Midi - Maxi sind die bestehenden Einzelticket-Kategorien (4 Stationen, eine Richtung, Tageskarte) - Nixi ist also die Gratis-Fortführung dieser Benamsung.
So gesehen ist das "Nixi" Ticket nix wert. Weniger als halbherzig. Das lockt keine neuen Käufer in die Landstraße. Was ist wenn ich nach dem shoppen noch essen gehe! Dann Brauch ich wieder eine Fahrkarte fürs zurück fahren. Also doch wieder wieder Einkaufszentrum. Und welche Kultureinrichtungen sollen davon profitieren wenn's nur bis 18.30 Uhr gültig ist? Das Kindertheater???
Es gibt etliche Kulturtickets, bei denen An- und Rückreise (auch außerhalb der Nixi-Zone) enthalten ist. Mit entsprechendem "Kleingedruckten" auf vielen Tickets (Musik-/Landestheater, Kulturzentrum Hof...) gilt die Karte als Fahrschein.
Umgekehrt gibt es mit bestehender Dauerfahrkarte oft Rabatt beim Kartenkauf.
Das ist doch nur eine halbe Sache! Nicht mal das!
Gut gemeint- aber sowas gehört doch viel weiter ausgedehnt, nicht nur in der Innenstadt. Und auch die Buslinien gehören da einbezogen.
Welchen Anreiz soll dieses Angebot zB für jemanden aus dem Linzer Süden haben, um in die Gratis-Zone zu gelangen muss erst recht wieder ein Ticket gezogen werden?
Oder von Auhof in die Innenstadt?
Macht es gscheit oder lasst es bleiben..
Immerhin ist - im Vergleich zu Graz - der Hauptbahnhof mit enthalten. In Graz beginnt die "Altstadt-Bim" Zone erst eine Haltestelle später, gilt aber ganzwöchig während der gesamten Betriebszeiten.
Es geht hier nicht um Graz.
Sondern- wie ernst gemeint und praktisch veranlagt ist dieses "Angebot" in Linz zu bewerten!!
Ihnen persönlich dürfte es vermutlich egal sein, da Sie wahrscheinlich eh ein Ganzjahresticket haben.
Aber:
Auf diese Weise andere Kunden für die Linzer Öffis zu begeistern
nun - das bezweifle ich stark.
Vor allem fühlen sich da viele Öffi-Interresierte von außerhalb der Innenstadt benachteiligt, wenn sie die Bim nutzen wollen!
Also:
Mehr Gag als sonstwas.
Gut gemeint aber schlecht gemacht...
Machtverhältnisse gscheit oder gar nicht.
Solche Alibi Handlungen (ein Erbe Lugers?) sind ein Schmarrn!
Ja, ich hab Klimaticket Österreich, auch wenn ich es derzeit wegen Betreuungspflichten nicht nutzen kann.
Wie unten geschrieben, sehe ich doch eine Zielgruppe, zB. die OÖVV-Kunden ab Bahnhof, die sich so den Kernzonenaufpreis weggeizen können.
Die Landstraße als Einkaufsstraße ist auch abgedeckt.
Was haben Sie am Leistungsvergleich mit Graz auszusetzen?
Was das bringen soll, wissen wohl nur die Initiatoren selbst. Wer nicht zufällig zwischen Hauptbahnhof und der Biegung wohnt, braucht sowieso einen Fahrschein um die Innenstadt zu gelangen. Somit wird sich die Zahl der Menschen, die davon profitieren, sehr in Grenzen halten!
"...wissen wohl nur die Initiatoren selbst..."
Vielleicht wohnen oder arbeiten die samt ihren Familien genau in diesem Bereich???
Und der Rest ist denen wurscht???
Tuns ned jammern. Abgesehen von (überall abschreckend) teuren Einzel- und Tagesfahrkarten gibt es ganz Linz von 285 - 365 € jährlich.
Es deckt Österreichs zweitwichtige Einkaufsstraße ab, man kann also beim Shoppen mal zwischendurch eine Haltestelle fahren (so wie eine Rolltreppe oder das Personenförderband an Flughäfen).
Eine Zielgruppe sind sicher auch die OÖVV-Kunden, die sich somit für Einkäufe den "Kernzonenaufpreis" (Fahrer: mit Bim?) sparen, da sie bis HBF auch ohne diese in den OÖVV-Bussen fahren dürfen.