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Matura und Lehrabschluss in einem: Linz will neue Digitalisierungs-AHS

Von Julia Popovsky, 21. Juni 2019, 00:04 Uhr
Matura und Lehrabschluss in einem: Linz will neue Digitalisierungs-AHS
Rund 400 Schüler sollen in der AHS mit Schwerpunkt Digitalisierung und Robotik unterrichtet werden. Bild: Colourbox

LINZ. Das Projekt sei bereits "umsetzungsfähig" – die Zustimmung vom Bund fehlt aber noch.

Über ein neues Bildungsangebot mit Schwerpunkt Digitalisierung in Linz wird schon länger diskutiert: Die Idee einer HTL mit einem solchen Schwerpunkt ist jedoch nun vom Tisch. Denn die Schulentwickler von der pädagogischen Hochschule Oberösterreich haben im Auftrag der Stadt Linz und der Industriellenvereinigung OÖ neue Wege beschritten: In der Landeshauptstadt soll als Pilotversuch eine neunjährige AHS mit dem Schwerpunkt Digitalisierung und Robotik beginnen.

"Die Schüler sollen einerseits eine fundierte humanistische Bildung mit Blick auf Sprachen und Kulturen vermittelt bekommen. Und andererseits eine hohe Affinität zur Digitalisierung entwickeln", sagt Josef Oberneder, Vizerektor der Pädagogischen Hochschule OÖ. Die Absolventen der um ein Jahr verlängerten Form einer AHS schließen mit der Matura und einem Lehrabschluss ab. "Sie können sich zwischen den Lehrberufen Applikationsentwicklung/Coding und Informationstechnologie entscheiden", sagt Herbert Gimpl, Rektor der Pädagogischen Hochschule OÖ. Die notwendige Praxis können die Schüler in der Oberstufe bei Praktika in unterschiedlichen Unternehmen erwerben. Die außerordentliche Lehrabschlussprüfung soll, so der Plan, an der Wirtschaftskammer abgelegt werden.

Vernetzung mit der Wirtschaft

Diverse Unternehmen wie etwa die voestalpine oder Keba waren in den Erarbeitungsprozess des Curriculums eingebunden. "Die Idee hinter dem Projekt ist, Digitalisierung größer zu sehen, assoziativ zu denken und beispielsweise auch ethische Fragen zu behandeln", sagt Oberneder.

Als Konkurrenz zu dem bereits bestehenden Schultyp der HTL wollen die Beteiligten diese neue Schulform aber nicht verstehen. "Die HTLs sollen dadurch nicht abgewertet werden, es geht vielmehr darum, ein neues Angebot für junge Leute zu schaffen", sagt Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ. Damit wolle man den Entwicklungen in der Arbeitswelt entgegenwirken: "Diese Schule soll ein Leuchtturm für ganz Oberösterreich werden." Warum gerade Linz als Standort dafür so gut geeignet sei, begründet Haindl-Grutsch so: "Weil hier große Vernetzungseffekte mit Forschung, Betrieben und Hochschulen bestehen."

Ähnlich sieht das Bürgermeister Klaus Luger (SP), der betont, dass es für die Absolventen viele Berufsfelder neben der IT-Branche gebe: "Die Digitalisierung hat die Abläufe, etwa im Dienstleistungssektor, stark verändert."

Das Curriculum liege bereits umsetzungsfähig vor, bewilligt ist der Schulversuch allerdings noch nicht. Derzeit werden Gespräche mit den Zuständigen des Landes Oberösterreich geführt, Verhandlungen mit dem Bund werden erst aufgenommen, wenn die neu gewählte Regierung im Amt ist, so Luger weiter.

Angesiedelt werden soll die Schule für rund 400 Schüler im Neubau 3 der Linzer Tabakfabrik. "Die Tabakfabrik mit den vielen neuen Unternehmenstypen ist der ideale Platz dafür", sagt die für Liegenschaften zuständige Stadträtin Regina Fechter (SP).

 

Digitalisierungswunsch auch in anderen Städten

Die Ankündigung der mittlerweile verblichenen Bundesregierung Anfang März in Oberösterreich für eine neue HTL mit Schwerpunkt Digitalisierung und eine geplante Digitalisierungsoffensive haben die Begehrlichkeit vieler Städte neu entfacht. Denn neben Linz haben sich auch Leonding und Traun als potenzielle Standorte ins Spiel gebracht.

In Leonding wird derzeit ein „Digitaler Bildungscampus“ umgesetzt, mit dem die Schüler, bereits im Kindergarten, auf die digitale Zukunft vorbereitet werden sollen. In der Stadt gibt es bereits eine HTL, die sich künftig gerne modernisieren möchte.

Auch in Traun gibt es reges Interesse, die dortige HTBLA möchte ihre digitalen Schwerpunkte weiter ausbauen. In Traun soll, so die Idee, ein oberösterreichisches Kompetenzzentrum mit IT-Park entstehen.

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Autorin
Julia Popovsky
Redakteurin Linzer Nachrichten
Julia Popovsky

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