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Hier wächst die Hoffnung auf einen neuen Aufschwung

21.Jänner 2015

  • Die 800 Jahre alte Landstraße ist in ihrem südlichen Teil seit nicht einmal zwei Jahren eine neu gestaltete Begegnungszone
  • Die Hoffnung: Das Musiktheater wird die südliche Landstraße und das angrenzende Neustadtviertel aufwerten

Landstraße-Süd

800 Jahre alt ist die Linzer Landstraße. Doch der südliche Teil zwischen Schillerpark und Musiktheater ist seit nicht einmal zwei Jahren neu gepflastert. Die Gehsteige sind nun breiter. Die Fahrbahn bedeckt der gleiche Stein wie den Gehweg. Begegnungszone heißt so eine Konstruktion, auf dem die Autos eigentlich höchstens 20 km/h fahren dürfen.

Linzer Landstraße ist allerdings nicht gleich Linzer Landstraße. Im ersten Abschnitt zwischen Taubenmarkt und Mozartkreuzung ist diese Fußgeherzone eine der meistfrequentierten Einkaufsstraßen Österreichs. Fesch und gut zum Einkaufen ist auch der Abschnitt von der Mozartkreuzung bis zum Schillerpark. Südlich davon gibt es durchaus interessante Geschäfte, dazwischen gab es lange Zeit auch Schmuddelkinder.

Abgesehen von einem Neubau zwischen Schiller- und Goethestraße und dem Abbruch des Eckhauses an der Südecke Goethe-/Landstraßehat sich noch nicht viel geändert im südlichen Abschnitt.

Hin zur Blumau, dem einstigen Kreisverkehr und Straßenbahn-Knotenpunkt, war die Landstraße lange Zeit nicht schick. Doch das Musiktheater, das an der Blumau am Standort des einstigen Unfallkrankenhauses (UKH) entstand und seit April 2013 in Betrieb ist, werde das ganze Umfeld hochziehen. So frohlockten Stadtpolitiker und Städteplaner.

Tatsächlich entstanden schon Jahre vor Fertigstellung des Linzer Opernhauses schöne (und teure) Wohnungen im Umkreis des Theaters. Im Theater gibt es Restaurant und Kaffeehaus, nebenan eine Lounge. Doch der wirkliche große Aufschwung im Umfeld, der soll noch kommen, so die Hoffnung.

Interessantes zur Landstraße-Süd

  • Seit 75 Jahren befindet sich das Unternehmen Berndorfer an der Linzer Landstraße. Wolfgang Berndorfer hat es von seiner Mutter übernommen und wird den Familienbetrieb an seine Töchter weitergeben.
  • Der Kaffehausbetreiber Bartholomeo Festorazzi erwarb 1828 den Nordteil des heutigen Volksgartens und legte einen Park an. 1829 eröffnete er den Park und stellte ihn für die Öffentlichkeit zur Verfügung.
  • Im oberen Stock in der Landstraße 84 kann man Entspannung pur erleben. In der Linzer Yogalounge werden verschiedene Kurse zur Entspannung und Stärkung der Muskulatur angeboten.
  • Vor drei Jahren hat Ruth Rohm ihr Juweliergeschäft (Nummer 84) eröffnet. Ob Korallen, Perlen oder Steinketten: auf Wunsch werden die Schmuckstücke besonders geknüpft, mit verschiedenen Verschlüssen versehen.
  • 100.000 Einzelstücke. Zusätzlich 60.000 Schuhe. Der Fundus des Landestheaters scheint unendlich. Seit Eröffnung des Linzer Musiktheaters am Volksgarten im Jahr 2013 wurden in der hauseigenen Schneiderei 10.000 Kostüme genäht.

Volksgarten

Ein Stadtpark für alle Generationen

 Der 30.000 Quadratmeter große Volksgarten ist einer der ältesten Parks von Linz. Doch im Jahr 2000, 171 Jahre nach seiner Eröffnung, sollte quer durch den Park eine Schneise gegraben werden. In dieser Grube sollte die Mini-U-Bahn zum Hauptbahnhof fahren. Nach massiven Protesten der Grünen schwenkte die Stadtpolitik um. Die Linz AG ließt die Einfahrt der Mini-U-Bahn umplanen. Nun fährt die Straßenbahn im Süden der Landstraße in den Untergrund.

Der Park ist als Erholungsfläche erhalten geblieben. Manche wenden jedoch ein, dass der Volksgarten nicht mehr so heimelig sei, seitdem die Sträucher an seinen Rändern entfernt wurden. Ob so oder so, im Sommer ist die innerstädtische Grünfläche mit seinen mächtigen Bäumen tatsächlich ein Volksgarten für Jung und Alt. Auch im Winter ist er voll Leben. Denn seit 1956 findet dort der Weihnachtsmarkt statt. Übrigens: Eröffnung ist heuer am 22. November.

Gegründet hat den Park der Kaffeehausbetreiber Bartholomeo Festorazzi im Jahr 1829 samt Kaffeehaus, Musikpavillon und Ringelspiel. 1852 musste der Festbetrieb im Volksgarten geschlossen werden, weil er unrentabel war. Nun sollte dort ein Krankenhaus entstehen. Doch 1857 wurde das Kaffeehaus renoviert und als „Städtischer Volksgartensalon“ wieder aufgesperrt. Ein Jahr später kaufte die Stadt den Park und erwarb 1877 von den Staatsbahnen den südlichen Teil. Das Kaffeehaus wird zwei Mal neu gebaut, 1945 durch Bomben teilweise zerstört und ab 1946 als „Gulaschhütte“ wieder eröffnet. 1953 wird dieses Lokal abgerissen.

1950 war die Blumau zur großen Autobushaltestelle ausgebaut und zugleich die Schärdinger Milchtrinkhalle errichtet worden. Dieser Pavillon mit seinem weit auskragenden Dach war ein vorbildliches Beispiel für die Architektur der Fünfzigerjahre und musste dem Musiktheater weichen.

foto: VOLKER WEIHBOLD linz südliche landstrasse

Trafik

Interview mit Alexander Wasenbelz

Man ist auch manchmal ein Therapeut“: Bereits in dritter Generation leitet Alexander Wasenbelz, 45, die gleichnamige Trafik. Von der Rudolfstraße ist das Geschäft im Jahr 1988 in die Landstraße übersiedelt. 2007 hat der Leondinger dann die Geschäfte von seiner Mutter übernommen.

  1. Sie sind Trafikant und rauchen gar nicht. Geht das denn überhaupt?

    Als ich hier begonnen habe zu arbeiten, mit 21 Jahren, habe ich noch geraucht. Am 16. Juni 2004 hab’ ich es dann geschafft, aufzuhören. Das war ein harter Kampf, weil man ja einfach nur nach einer Schachtel greifen hätte müssen. Aber ich hab’ es geschafft.
  2. Unzählige Menschen kaufen jeden Tag bei Ihnen ein. Sind Sie für manche auch ein Gesprächspartner?

    Absolut. Manche haben niemanden mehr zum Sprechen. Mit manchen Kunden hat sich eine Freundschaft entwickelt. Ja, manchmal muss man auch so etwas wie ein Therapeut sein.
  3. Was hat sich, seit Sie in der Trafik arbeiten, geändert?


    Früher haben wir auch Pfeifen verkauft, da gibt es kaum noch Nachfrage. Zigarren werden je nach Saison verkauft. Etwa zum Abschluss der Matura oder zum Fasching als Gag. Als ich begonnen habe, gab es etwa 100 Zigarettensorten, jetzt gibt es weit über 200 Sorten. Den Umbau der Landstraße haben wir auch miterlebt. Da hätten wir uns gewünscht, mehr ins Zentrum zu rücken. Das ist bei Veranstaltungen leider nicht der Fall.
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28. März 2024