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Mitten in der Stadt, aber auch schon ein wenig auf dem Land

21. Jänner 2015, 11:02 Uhr
Landwiedstraße
Landwiedstraße   Bild: Gabriel Egger

Die Grenzstraße zwischen Keferfeld und Bindermichl hat noch einen intakten Bauernhof zu bieten.

  • Landwiedstraße: Die Grenzstraße zwischen Keferfeld und Bindermichl hat noch einen intakten Bauernhof zu bieten.
  • Schulstraße: Wer hier lebt und in die Schule gehen will, bräuchte die Straße nicht zu wechseln: Volksschule, Gymnasium, HBLW.

Landwiedstraße

78 Jahre ist Franziska Lindorfer, vulgo Waldhauser, alt. Sie war zeitlebens Bäuerin, und das wird so bleiben: "Alte Bäume setzt man nicht um" – mit diesem Satz hat sie viele Kaufangebote ausgeschlagen. Selbst als der Hof 1972 nach einem Blitzschlag abgebrannt ist, war das kein Grund, aufzugeben.

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„Ein Büro soll nicht nur ein Arbeitsplatz sein. Anordnung, Akustik und Design sind für die Leistung von großer Bedeutung.“

Herbert Truetsch, Geschäftsführer Leuwico Büromöbel

Gemeinsam mit ihrem Neffen Gerald Großschädel betreibt sie den Hof, auf dem Kühe, Schweine, Ziegen und Felder zu betreuen sind. Die Stadt ist quasi um den Hof in der Landwiedstraße 69a herumgewachsen. Für den Durchreisenden mag es seltsam sein, wenn zwischen Betrieben, Wohnhäusern und Schulen am Straßenrand plötzlich ein Maisfeld steht.

Gleich neben dem Waldhausergut steht ebenfalls ein sehr alter Hof. Das Nöserlgut ist längst keine Landwirtschaft mehr, im einstigen Kuh- und Pferdestall wird jetzt fein gespeist. Heidi Lechner betreibt seit gut einem Jahr mit ihrem Mann Helmut dort das Restaurant Fischermandl samt Hotel.

Die Landwiedstraße ist eine Schulstraße. Neben der Volksschule Keferfeld – eine der ältesten von Linz – sind hier ein Gymnasium und eine Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HBLW) situiert. In Letzterer hat übrigens Arigona Zogaj nach den Wirren um ihre geplante Abschiebung zumindest schulisch wieder Fuß gefasst. Wer in der Landwiedstraße wohnt, bräuchte also bis zur Matura die Straße nicht zu wechseln.

Noch ein bekannter Name steht im Zusammenhang mit der Landwiedstraße: Tibor Foco ist hier aufgewachsen. Der Linzer steht im Verdacht, 1986 die Prostituierte Elfriede Hochgatterer ermordet zu haben. Zunächst wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt, dann wurde das Verfahren neu aufgerollt. Foco flüchtete 1995 während eines Studienausgangs durch ein Toilettenfenster der Kepler-Uni und ist seither verschwunden.

Interessantes zur Landwiedstraße

  • Seit 23 Jahren betreibt Artur Steidl seinen eigenen Frisörsalon in der Landwiedstraße 65 . Schnelle Termine und Massenabfertigung gibt es bei ihm nicht: „Wir legen großen Wert auf persönliche Beratung.“
  • Im Jahr 1940 wurde die Verbindung zwischen Union- und Salzburger Straße in Landwiedstraße benannt.
    Namensgeber war ein Flur- bzw. Hofname. Sie bildet die Grenze zwischen Keferfeld und Bindermichl.
  • 400 Meter ist eine Runde auf der Laufbahn des Union Landessportfelds lang. Die vielseitige Trainingsanlage wird neben den Leichtathleten vom ULC Linz auch von den Fußballern der Union Babenberg Linz-Süd genutzt.
  • Der beim Freigang entflohene Tibor Foco wuchs in der Landwiedstraße auf.

Nöserlgut

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Linzer Straßen

„Wir haben den Garten gesehen und gesagt, das passt. Das Lokal war rund eineinhalb Jahre zugesperrt, nachdem die Vorbesitzer Alfred und Antonia Aumer in Pension gegangen waren."

Heidi Lechner, Nöserlgut

„Griaß enk, hockt’s nieda“

Preisfrage: Wo liegt Bramberg am Wildkogel? Kleine geografische Nachhilfe: Im Oberpinzgau, nahe den Krimmler Wasserfällen. Und wie kommen zwei Quereinsteiger aus Bramberg am Wildkogel dazu, in Linz ein Hotel samt Restaurant zu übernehmen?

„Ich habe 13 Jahre lang bis zu fünf Tankstellen betrieben, bin 100.000 Kilometer im Jahr mit dem Auto gefahren und hatte einfach genug“, klärt Heidi Lechner auf. Seit etwa einem Jahr betreibt sie gemeinsam mit ihrem Mann Helmut das Nöserlgut mit seinen 38 Betten und dazu das Restaurant Fischermandl in der Landwiedstraße 69. „Wir haben den Garten gesehen und gesagt, das passt. Das Lokal war rund eineinhalb Jahre zugesperrt, nachdem die Vorbesitzer Alfred und Antonia Aumer in Pension gegangen waren. Dort, wo jetzt heimische Schmankerl kredenzt werden (am 24. September beginnt die Wildsaison), war übrigens einst ein Stall für Pferde und Kühe. Denn das Haus hat Geschichte. Eine Geschichte, die bis ins Jahr 1525 zurückgeht – da wurde der Besitzer Georg Oberhueber in einer Urkunde erstmals erwähnt. Der Name „Nöserl-Gueth“ findet sich in einem Grundbuch-Eintrag aus dem Jahr 1685 wieder.

Den Umstieg von der Systemgastronomie in den Hotel- und Restaurantbereich haben die Lechners nicht bereut, sich aber vielleicht ein wenig einfacher vorgestellt. Das Haus wieder in Schuss zu bringen und die Linzerinnen und Linzer von der Wiedereröffnung in Kenntnis zu setzen, erforderte Zeit und Geduld. „Was? Ihr habt wieder offen?“, fragen nicht wenige Gäste überrascht und nehmen in der malerischen Weinlaube Platz. Ein Arbeitstag dauert nicht selten 18 Stunden. Heidi Lechner verstellt sich nicht. Auch in Linz kommt der Pinzgauer Dialekt zur Anwendung, wenn sie im Dirndlkleid ihre Gäste mit einem freundlichen und offenen „Griaß enk, hockt’s nieda“ empfängt.

Landwiedstraße
Landwiedstraße:   Bild: Egger Gabriel

Bibliothek

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"Unsere Schwerpunkte haben wir im Bereich der Belletristik, also den Romanen und bei Kinder- und Jugendbüchern. Damit möchten wird Kinder zum Lesen animieren."

Gabriele Binder, städtische Bücherei im Volkshaus Keferfeld an der Landwiedstraße 65

3 Fragen an Gabriele Binder

Ihre Leidenschaft für Bücher war der Grund, dass sich Gabriele Binder entschloss, in einer Bibliothek zu arbeiten. Mittlerweile leitet die 55-Jährige die städtische Bücherei im Volkshaus Keferfeld an der Landwiedstraße 65.

  1. Wie sehr wirken sich Internet und E-Books auf die Frequenz in der Bibliothek aus?

    Da hat es noch keine gravierenden Änderungen gegeben. Wir haben zwar einen leichten Rückgang, aber irgendwann war der Plafond bei den Entlehnungen erreicht. Im Durchschnitt verzeichnen wir rund 45.000 Entlehnungen pro Jahr.
  2. Wie viele Bücher umfasst die Bücherei hier im Volkshaus? Welches Genre ist bei den Kunden am meisten gefragt?

    Im Jahr 2013 hatten wir 8300 Bücher. Unsere Schwerpunkte haben wir im Bereich der Belletristik, also den Romanen und bei Kinder- und Jugendbüchern. Damit möchten wird Kinder zum Lesen animieren. Sehr gefragt sind auch Krimis, die lesen Frauen und Männer gerne. Wir bieten aber auch Sachbücher, Biografien, Kochbücher, Zeitschriften und DVDs an.
  3. Zu welchen Büchern greifen Sie in Ihrer Freizeit am liebsten?

    Ich bin bei den Krimis zu Hause. Und ich lese auch viel Aktuelles aus dem Bereich der Belletristik. Zumindest lese ich in die Bücher hinein, damit ich den Kunden etwas empfehlen kann. Auch bei den Kinder- und Jugendbüchern wissen meine Kolleginnen und ich gut Bescheid.
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