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Am Schillerpark stand einst ein Siechenhaus

19. Jänner 2015, 14:05 Uhr
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Bildergalerie Am Park, benannt nach Schiller, stand einst ein Siechenhaus
Am Park, benannt nach Schiller, stand einst ein Siechenhaus  Bild: VOLKER WEIHBOLD

Aus dem einstigen Drogenumschlagplatz von Linz ist heute ein Treffpunkt der Kulturen geworden.

  • Aus dem einstigen Drogenumschlagplatz von Linz ist heute ein Treffpunkt der Kulturen geworden.
  • Investor Kirchmayr: Der PlusCity-Chef hat das Arealrund um das Hotel Schillerpark gekauft. Was er plant, ist noch offen.

Schillerpark

Ein Park mit 5400 Quadratmetern, benannt nach Friedrich Schiller. Lange bevor dem deutschen Dramatiker im Jahr 1959 zum 200. Geburtstag hier ein Denkmal errichtet worden ist, erhielt der Park seinen Namen – 1910. Seine Geschichte hat sonst aber wenig mit Literatur zu tun, abgesehen von der Landesbibliothek, die neben dem einstigen Kino Kolosseum beheimatet ist. Auf dem Areal wurden einst Kranke gepflegt – im "Siechenhaus Straßfelden", ab 1756 die erste Niederlassung der Barmherzigen Brüder. Von 1852 bis 1909 stand dort die Trainkaserne.

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Heute ist der Platz ein Treffpunkt der Kulturen. Vor zwei Jahrzehnten hatte der Schillerpark wenig Kommunikatives. Und wenn, dann ging es um Drogen. Diese Zeiten sind längst vorbei, die Problematik allerdings nicht. Drogensüchtige sind weitergezogen, auf den Hessenplatz.

2011 und 2012 wurde der Schillerpark – in dessen Zentrum ein Brunnen von Hans Muhr steht – renoviert. Die fünf Steine deuten sitzende Figuren an. Neben der Landesbibliothek ist das Hotel Schillerpark samt Casino und Geschäftslokalen und einem Ärztezentrum der markanteste Gebäudekomplex. Stark frequentiert ist der Platz dennoch nicht.

Was sich ändern könnte, weil PlusCity-Chef Ernst Kirchmayr die Immobilie gekauft hat. Kirchmayr bringt auch immer wieder Stars für sein Weißes Fest nach Linz. Am 26. Juli wird es US-Sängerin und Schauspielerin Lindsay Lohan sein. Und sie schläft "im Schillerpark".

Interessantes zum Schillerpark

  • In der Stylingsuite „Powder Puff“ werden viele Wünsche wahr. Diana Mayrhuber und ihr Team schminken, stylen die Haare, und auch besondere Kleidungsstücke gibt’s in der Rainerstraße 6-8.
  • In diesem Jahr übernahmen die Barmherzigen Brüder am Schillerplatz das Siechenhaus Straßfelden, das mit zehn Krankenbetten ausgestattet war. Später wurde es ein Militär-Knabenerziehungsheim.
  • Das Austria Trend Hotel Schillerpark wurde 2013 umfassend renoviert, von den Restaurants bis zur Lobby und Konferenzebene. „Neu ist auch die Triple Seven Suite“, so Hoteldirektor Marcus Windsteig.
  • Hollywood-Star Lindsay Lohan übernachtet im Juli im Schillerpark Hotel.
  • 1983: In diesem Jahr erhielt der Schillerplatz eine Brunnenanlage, die der Künstler Hans Muhr gestaltet hat. Der Brunnen hat einen Durchmesser von acht Metern, die fünf Steine sollen sitzende Figuren andeuten.

Interview

 

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"Das Gebäude wurde in den 1930er-Jahren im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet, 2009 wurde es erweitert und saniert."

Christian Enichlmayr, Direktor der oberösterreichischen Landesbibliothek

Interview mit Christian Enichlmayr

Oö. Landesbibliothek: Seit 1999 ist Christian Enichlmayr Direktor der oberösterreichischen Landesbibliothek. Das Haus ist eine Schatzkammer des Wissens und ein Lernort.

  1. Seit wann gibt es die oberösterreichische Landesbibliothek?


    Eigentlich ist die Landesbibliothek eine junge Einrichtung. 1999 ist sie aus der ehemaligen „Bundesstaatlichen Studienbibliothek“ erwachsen. Das Gebäude wurde in den 1930er-Jahren im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet, 2009 wurde es erweitert und saniert. Seit 1774 kann man von einer „bibliotheca publica“ sprechen. Wir feiern heuer also ein doppeltes Jubiläum: 15 Jahre Landesbibliothek, 240 Jahre öffentliche Bibliothek.
  2. Wie groß ist der Bestand der Landesbibliothek und welches ist Ihr Lieblingsbuch?


    Gesamt haben wir zirka 450.000 physische Bücher. Die Nutzer der Bibliothek haben zudem Zugriff auf ein paar Millionen digitale Zeitschriften, Artikel und E-Books. Wir sind eine Universalbibliothek aber auch eine Spezialbibliothek in Sachen Landeskunde. Mein Favorit derzeit: „Goldfisch oder der schwedische Archimedes“ von Maria Linschinger.
  3. Wie viele Menschen kommen in die Landesbibliothek?


    Im Jahr frequentieren mehr als 100.000 Besucher das Haus. Bei den elektronischen Zugriffen haben wir 100.000 Seitenzugriffe pro Monat. Dieser Bereich hat sich sehr stark entwickelt.
Schillerpark Koniferen
Schillerpark Koniferen   Bild: (APA/EPA/FRANK RUMPENHORST)

Schnellimbiss

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„Man muss gewisse Sachen ignorieren und blöde Sprüche überhören, vor allem nach Mitternacht. Aber zu 90 Prozent haben wir liebe Kundschaft“

Silvia Kadletz, Betreiberin vom "Würstelstand" am Schillerplatz

„Kleiner, kostenloser Seelentröster“

Herr Kurt ist seit vielen Jahren Stammgast beim Schnellimbiss am Schillerpark. Dort sucht und findet er Kontakt, essen tut er wenig, aber er redet gern. Auch mit Silvia Kadletz, die seit 24 Jahren den „Würstlstand“ am Schillerplatz führt. Die 56-jährige Linzerin kennt ihre Stammkundschaft. Seit 1973 ist der Stand im Familienbesitz.

Für ihre Gäste ist Kadletz ein „kleiner, kostenloser Seelentröster“, eine Gesprächspartnerin, Zuhörerin und Verköstigerin in Personalunion. Tatsächlich kommen viele, weil sie jemanden zum Reden brauchen, aber niemanden sonst haben. Beim Essen kommen die Leut’ zusammen. Vom Bauarbeiter über den Bankmitarbeiter bis zum Gestrandeten. Es geht um Probleme im Job, mit der Familie, es geht um Einsamkeit.

„Man muss gewisse Sachen ignorieren und blöde Sprüche überhören, vor allem nach Mitternacht. Aber zu 90 Prozent haben wir liebe Kundschaft“, sagt Kadletz. Jeden Tag bis vier Uhr früh, sieben Tage die Woche.

Das Geschäft ist trotz Konkurrenz in unmittelbarer Nähe – etwa dem Bosna-Eck, mit dem aber ein faires Einvernehmen besteht – in Ordnung. Rund 300 bis 500 Euro kommen täglich in die Kassa. Wenn‘s regnet, tröpfelt nur wenig herein. „Die Stunden darfst du nicht rechnen“, sagt Kadletz. Am besten geht beim Schnellimbiss die längste und – das bestätigt auch Herr Kurt – beste Käsekrainer der Stadt. Geschätzte 30 Zentimeter Wurst, wahlweise mit Senf, Ketchup oder Mayonnaise, kosten mit Semmel 3,10 Euro. Auch die große Bosna ist nach wie vor ein Klassiker (2,90 Euro).

Qualität und Sauberkeit sind hier wichtig, die Sanitäranlagen top, die Ware kommt vom Gallneukirchner Fleischmanufakteur Anton Riepl. Silvia Kadletz’ Tochter ist Lehrerin. Ob sie einmal den Schnellimbiss übernimmt, ist noch offen. Herr Kurt wird jedenfalls da sein, egal wer den Stand führt.

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