Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Linzer Ex-Vizebürgermeister Hein geht zu städtischem Unternehmen

Von nachrichten.at/apa/red   28.Jänner 2022

In einem Hearing unter fünf Kandidatinnen und Kandidaten habe der 49-Jährige, der Informatik studiert hat, die Jury "mit deutlichem Abstand" überzeugt, hieß es in einer Aussendung der Stadt am Freitag.

Hein hatte im Frühsommer 2021 eine Gehirnblutung erlitten und war danach sieben Wochen außer Gefecht gesetzt. Dennoch blieb er FPÖ-Spitzenkandidat für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl am 26. September. Kurz vor dem Urnengang infizierte er sich mit Corona. Zwei Wochen nach der Wahl und nach Rücksprache mit den Ärzten erklärte er, sich nach zwölf Jahren als Kommunalpolitiker - sechs Jahre davon als Vizebürgermeister - zurückzuziehen.

Mit Heins Wechsel in das städtische Unternehmen wird zugleich die Geschäftsführung erweitert. Begründet wird dies in der Aussendung "mit gestiegenen Anforderungen an die IKT Linz GmbH".  Bürgermeister Klaus Luger (SP) sagt dazu: "Die Stadt setzt seit mehreren Jahren konsequent auf die fortlaufenden Digitalisierung ihrer Angebote, Abläufe und Serviceleistungen, weshalb die IKT Linz GmbH eine zentrale strategische Rolle einnimmt. Dieses immer breiter werdende Aufgabenspektrum spiegelt sich nun in der Erweiterung der Geschäftsführung wider." Nachsatz des Stadtchefs: "Ich bin überzeugt, dass Markus Hein gemeinsam mit Gerald Kempinger eine schlagkräftige Führungsspitze bilden wird." 

Ähnlich das Statement von Magistratsdirektorin Ulrike Huemer, die in der Aussendung den von Hein authentisch gezeigten Willen zur Gestaltung und Veränderung herausstreicht. Dieser habe die Jury umfassend überzeugt, wird Huemer zitiert. Seinen neuen Job wird Hein mit Februar antreten. 

Kritik von den Grünen und der ÖVP

Kritik an dieser Entscheidung kommt von den Linzer Grünen, die sich daran stoßen, dass ohne vorherige Information an die Gemeinderatsfraktionen oder die Aufsichtsratsmitglieder der übergeordneten Holding der Stadt Linz ein zusätzlicher Geschäftsführerposten für die IKT geschaffen wurde.  „Dass es dazu in keinem politischen Gremium eine Information über dieses Vorhaben gegeben hat, zeigt einmal mehr, dass die Strukturen der IKT dringend transparenter werden müssen", sagt Klubobmann Helge Langer. 

Er kritisiert weiters, dass durch das Ausscheiden der Linz AG und dem Ausscheiden des Kepler Universitätsklinikums aus der städtischen IKT der Aufgabenbereich der IKT massiv geschrumpft sei: „Dass es da jetzt einen zusätzlichen Geschäftsführer braucht ist ja alles andere als selbsterklärend. Diesen Job mit einem erst kürzlich aus der Stadtpolitik ausgeschiedenen ehemaligem Vizebürgermeister zu besetzen, ist bedenklich. Die IKT hat schließlich Zugriff auf sämtliche Daten der Stadt."

Von einer schiefen Optik spricht auch VP-Klubobfrau Elisabeth Manhal, auch sie kritisiert den vorab völlig fehlenden Informationsfluss. "Es ist unklar, warum man bei der IKT einen zusätzlichen Geschäftsführer braucht und welche Aufgabenbereiche dieser überhaupt übernehmen soll, das ist alles sehr befremdlich“, fordert Manhal Aufklärung. Die aktuelle Postenbesetzung zeige einmal mehr, dass es bei der IKT an Transparenz mangle: "Einen besonders schalen Beigeschmack hat die Sache, weil die IKT Linz im Gegensatz zu anderen Unternehmen der Unternehmensgruppe Linz über keinen Aufsichtsrat und damit keine Kontrollinstanz verfügt."

copyright  2024
16. April 2024