Kein Wohnbau auf den Paschinger „Pfarrpfründen“
PASCHING. Nach dem Infoabend zum geplanten Wohnprojekt erteilt Bürgermeister Hofko dem umstrittenen Vorhaben eine Abfuhr.
Mit einem klaren „Nein“ beendete der Paschinger Bürgermeister Markus Hofko (VP) die jüngst wieder entbrannte Diskussion um eine Verbauung der sogenannten „Pfarrpfründe“ nahe der Paschinger Pfarre.
„Das vorgestellte Projekt wird nicht realisiert“, sagte Hofko nach dem gestrigen Infoabend der Wohnungsgenossenschaft „Familie“. Die Projektkritiker waren im Publikum in der Mehrzahl, Hofko bekräftigte, dass ein Wohnbau auf dem Grund der der Diözese auch nicht im Interesse der Gemeinde sei. Zudem will der Bürgermeister den bestehenden Spielplatz am aktuellen Standort am Areal langfristig sichern.
"Verpflichtet jeden Antrag objektiv zu prüfen"
"Als Gemeindevertreter sind wir verpflichtet, jeden Antrag objektiv zu beurteilen und dazu gehört auch, dass man sich zu alternativen Nutzungskonzepten, wie sie aktuell von der Familie entwickelt wurden, zumindest alle Informationen und ein Stimmungsbild der AnrainerInnen einholt und dann im Sinne der Bürger entscheidet. Nicht mehr und nicht weniger passiert aktuell", so Hofko.
"Schaler Beigeschmack"
„Ich freue mich, dass Bürgermeister Hofko nun einlenkt und dem Projekt endlich einen Riegel vorschiebt. Als schaler Beigeschmack bleibt jedoch der Umstand, dass man mit der Abhaltung dieser Informationsveranstaltung offenbar ausloten wollte, wie stark der Gegenwind ausfällt und im Falle eines bloß moderaten Widerstands dieses Projekt wohl durchgezogen hätte. Es ist der Verdienst der vielen mutigen Paschinger Bürger, dass dieses Vorhaben nun nicht durchgeführt wird“, kommentierte Peter Öfferlbauer von der Jungen Liste die Entscheidung. Der Fraktionsobmann hatte sich im Vorfeld als Einziger klar gegen die Umwidmung und das Projekt ausgesprochen.
Wie berichtet, beabsichtigte die Genossenschaft auf besagter Fläche fünf Wohnbauten zu errichten, die Planungen für das Projekt laufen bereits seit rund fünf Jahren. Die notwendige Widmung fehlt, das Grundstück würde Anfang der 1990er-Jahre nämlich von Bauland auf Grünland rückgewidmet.
Aufregung sorgte zuletzt die von der Diözese an die Gemeinde ausgesprochene Kündigung des Pachtvertrages und die damit im Raum stehende Entfernung des Spielplatzes. Die Diözese zog die Kündigung schließlich zurück, man wolle keinen „Handlungsdruck auf die Gemeinde“ ausüben“, hieß es damals. Der Spielplatz blieb also, wie er war, für den Fall einer Umwidmung wurde wie schon zuvor bekräftigt, dass dieser andernorts am Areal neu errichtet werden solle. So wäre es auch weiterhin geplant gewesen.
Wenn man das eh von Haus aus so kritisch sieht, warum gibt man dann der Genossenschaft überhaupt die Möglichkeit zu so einer Veranstaltung? Man war wohl ein wenig überrascht, wie intensiv der Widerstand der Bürger war. Was man hier lest ist Message Control in Reinkultur.
Der Druck war für Hofko zu groß, da hat man sich schnell um 180 Grad gedreht. Bezeichnend dass die Vortragenden von positiven Zeichen der Gemeinde gesprochen haben. Bis einen Tag vor der Veranstaltung wollte man sich noch nicht in die Karten blicken lassen...
Alle Jahre wieder...?