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"In diesem Ruder-Mekka ist so viel entstanden"

Von Herbert Schorn (Text) und Volker Weihbold (Fotos), 24. Juli 2019, 00:04 Uhr
Was sich hinter den Mauern des LIT verbirgt
Bild: Weihbold

OTTENSHEIM. Exakt heute in einem Monat wird die Ruder-WM in Ottensheim eröffnet – die Vorbereitungen gehen ins Finale.

Noch ist im Ruderzentrum in Ottensheim alles ruhig. Drei junge Sportlerinnen huschen vom Trainingshaus hinunter zum Bootshaus. Die Regattastrecke, ein 2,3 Kilometer langer Altarm der Donau, liegt wie unberührt in der Mittagssonne, kein Wind weht. Zwei Hobbysportler kämpfen sich im Kanu durch das Wasser.

Es scheint, als könne nichts diese Idylle stören. Doch genau hier wird in einem Monat der Teufel los sein. Am 24. August wird die Ruder-Weltmeisterschaft eröffnet und damit das größte Sportereignis, das je hier stattfand: 2000 Sportler aus 82 Nationen werden erwartet, die Veranstalter rechnen mit 50.000 Zusehern und 100.000 Hotelnächtigungen. 25 TV-Stationen übertragen die WM, rund 150 Millionen Menschen in aller Welt sind live dabei.

Platz für 500 Boote

Horst Anselm können diese Zahlen längst nicht mehr erschüttern. Genauso ruhig, wie in der Regattastrecke die Wellen plätschern, sitzt der Präsident des oberösterreichischen Ruderverbandes und des Regattavereins Ottensheim im Restaurant im ersten Stock des Ruderzentrums. "Wir sind gut vorbereitet", sagt er. "Jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren."

Was sich hinter den Mauern des LIT verbirgt
Julia Anselm, Bernd Schuhmacher und Liliane Pretterhofer sind das Herz des Organisationsteams. Bild: Weihbold

Bereits vor eineinhalb Jahren wurde der für die WM nötige Neubau eröffnet. Seither gibt es fünf Bootshallen für 40 Achter-Boote. Drinnen liegen die Boote in mobilen Regalen fein säuberlich aufgeschlichtet. Aber 40 Boote – reicht das für die WM? "Nie", sagt der Präsident und lacht. "Wir müssen 500 Boote unterbringen." Dafür werden Bootshäuser ausgeräumt und Container aufgestellt.

Unterdessen ist ein Lkw aus Graz eingetroffen. Der kroatische Fahrer öffnet die Ladefläche, drinnen sind Dutzende Teile aus Metall. Doch was um Himmels willen ist das, und wo gehört es hin? Auch Anselm ist überfragt. Er greift zum Handy. Kurz danach kommt ein Techniker und übernimmt das Abladen der, wie sich herausstellt, Teile für die mobilen Publikumstribünen.

Davon gibt es in Ottensheim zwei, nördlich und südlich des Zieleinlaufes: "Das wirkt für die Athleten, als ob sie in ein Stadion einfahren", sagt der 60-Jährige. Die Tribünen haben gemeinsam 6100 Plätze. "Die Nordtribüne ist beinahe ausgebucht", freut sich der Chef-Organisator.

Zur Verstärkung holte sich Anselm einen Profi ins Boot. Bernd Schuhmacher war 1972 bei den Olympischen Spielen als Ruderer dabei, bis 2013 arbeitete er als Verwaltungschef der Regatta-Strecke in München/Oberschleißheim. Der 67-Jährige hat mehrere Weltmeisterschaften organisiert. "Die Arbeit macht großen Spaß", sagt er. "Hier, in diesem Ruder-Mekka, ist in den vergangenen Jahren so viel entstanden. Jetzt freuen wir uns, wenn es endlich losgeht."

Der Mann am Ruder
Horst Anselm im Ruderzentrum (hes) Bild: hes

Der Mann am Ruder

Ohne ihn würde es die WM in Ottensheim wohl nicht geben: Mit Geschick und viel Netzwerkarbeit holte der heute 59-Jährige das Großereignis 2015 in seine Heimatgemeinde. Der gebürtige Ottensheimer lebt aber seit fast 30 Jahren in Wien, wo er sich als Versicherungsmakler selbständig gemacht hat.

Zum Rudern kam der Vater einer Tochter über seinen eigenen Vater: Egon Anselm hatte 1971 den Regattaverein gegründet, der Sohn ruderte schon als Zwölfjähriger. 1990 gab es das erste Großereignis, 1998 die Junioren-WM, 2013 die U23-WM.

Video: Horst Anselm im Interview:

Eröffnung mit Performance

Die Bewerbe 2019 werden weltweit besonders beachtet: „Hier werden die Tickets für die Olympischen Spiele 2020 vergeben“, sagt Anselm. Die Rennen finden von 25. August bis 1. September statt, einen Tag zuvor, am 24. August, wird die WM um 19.30 Uhr eröffnet. Bei der bewusst schlicht gehaltenen Feier wird es unter anderem eine Performance geben, bei dem ein Ruderboot zur Trommel wird, während ein zweites unter pyrotechnischer Begleitung auf der Regattastrecke unterwegs ist.

Was sich hinter den Mauern des LIT verbirgt
Derzeit werden die mobilen Teile, etwa die Tribüne, aufgebaut. Bild: Weihbold

Die Fakten zur WM

 

2000 Athleten werden von 24. August bis 1. September zur WM in Ottensheim erwartet. Sie stammen aus 82 Nationen (Nennungen sind noch möglich). „Ich hoffe, wir bekommen rechtzeitig alle Fahnen“, sagt Ruderpräsident Horst Anselm. Wenn nicht? „Dann lassen wir sie nähen.“

400 Journalisten sind für die WM akkredidiert. 25 Fernsehstationen werden die WM übertragen, bis zu 150 Millionen Zuseher sind via TV dabei. Mehrere Übertragungswägen, etwa für den ORF, ARD/ZDF und die BBC, produzieren die Livesendungen.

300 freiwillige Helfer aus aller Welt greifen dem zehnköpfigen Organisationsteam unter die Arme. Dazu kommen noch einmal so viele Ordnerdienste, Sicherheitskräfte, Feuerwehrleute und Sanitäter.

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