Hart umkämpfter Blumenmarkt: Von Billiganbietern und Luxusgut
LINZ. Nach 23 Jahren sperrt Elisabeth Springer vom gleichnamigen Blumengeschäft in der Linzer Arkade Ende März zu.
Schnittblumen in allen Farben und Sorten, dazu große Pflanzen in ausgefallenen und von diversen Dekoartikeln umringte Blumentöpfe: Noch ist das kleine, zweistöckige Blumengeschäft in der Linzer Arkade voll mit den Waren.
Doch das soll sich bald ändern, sagt Geschäftsinhaberin Elisabeth Springer. Nach 23 Jahren wird die Linzerin Ende März die Rollläden in ihrem Geschäft für immer unten lassen. Seit Tagen läuft bereits der Abverkauf.
Letztlich ausschlaggebend dafür sei die bevorstehende Großbaustelle in der Einkaufspassage (einen ausführlichen Bericht dazu lesen Sie hier). "Dieser Umbau würde grobe Einschnitte in der ohnehin schon schwachen Frequenz mit sich bringen", sagt die 55-Jährige, "und das würde mein Geschäft nicht überleben." Der erwünschte Zulauf, setzt sie hinzu, lasse aber schon länger zu wünschen übrig.
Ärger über "Billiganbieter"
Den Grund dafür sieht die Floristin, die das Handwerk bereits in der elterlichen Gärtnerei von der Pike auf gelernt hat, einerseits im Wandel der schnelllebigen Zeit. Das "schnelle Geschäft" sei an Billiganbieter verloren gegangen. "Bei mir laufen nur noch die großen, aber dafür sehr zeitintensiven Aufträge. Die Preise stünden dabei aber oft nicht mehr mit dem Aufwand in Relation, fügt sie ein Beispiel an: "Für die Herstellung eines hochwertigen Blumenstraußes um 100 Euro brauche ich 30 Minuten. Hier werden aber nur die Blumen, nicht die Arbeitszeit verrechnet."
Dazu grabe auch das Internet Kunden ab, sagt die 55-Jährige, die selbst den Einkauf bei kleineren Händlern bevorzugt, wie sie sagt. Auch werde es immer schwieriger, Personal zu finden. "Kaum einer will heutzutage noch ein Handwerk erlernen", sagt sie.
Dazu seien Blumen generell zu einer Art Luxus geworden, den sich viele nicht mehr oder nur noch zu bestimmten Anlässen leisten wollen. "Am meisten wird noch von Oktober bis Dezember gekauft."
Deshalb will sich die Linzerin künftig jeweils nur für diese drei Monate in ein Innenstadtlokal einmieten, um den noch gefragten Advent- und Weihnachts-Blumenschmuck anbieten zu können. Auch für den Rest des Jahres hat Springer einen Plan: Sie will Hochzeits- und Trauerfloristik anbieten.
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