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Gefahr Blackout: Wichtigstes Linzer Kraftwerk steht im Voest-Gelände

16. Dezember 2020, 00:04 Uhr
Gefahr Blackout: Wichtigstes Linzer Kraftwerk steht im Voest-Gelände
Die Techniker der Netzleitzentrale fliegen regelmäßig nach Duisburg, um die richtigen Schritte bei einem großflächigen Stromausfall zu trainieren. Bild: Linz AG/Maybach

LINZ. Das Fernheizkraftwerk Süd wird bei großflächigem Stromausfall als Erstes hochgefahren.

Was passiert bei einem großflächigen Stromausfall, der sich über mehrere Länder oder ganz Europa erstreckt? Wie können die Kraftwerke bei einem solchen Blackout möglichst schnell wieder hochgefahren werden?

Das erproben und trainieren zwölf seiner Techniker regelmäßig im europäischen Simulationszentrum "Dutrain" in Duisburg, sagt der Geschäftsführer der Linz Netz GmbH, Johannes Zimmerberger. Auch jetzt, in Corona-Zeiten, werde trainiert. "Diesmal halt via Videoschaltung nach Duisburg", sagt Zimmerberger.

Die Gefahr eines sogenannten Blackouts sei real, und er wolle die Linzer Bevölkerung "behutsam für das Thema sensibilisieren", sagt Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FP), der gemeinsam mit Zimmerberger und dem Geschäftsführer des Zivilschutzverbandes, Josef Lindner, gestern zu einer Pressekonferenz zum Thema lud. "Gerade bei einem Stromausfall, der mehrere Staaten betrifft und länger andauert, kommt es ganz entscheidend auf die Selbstversorgung der Bürger an. Jeder Haushalt sollte zumindest für zehn Tage autark sein", sagt Zivilschutz-Chef Lindner.

Dauert es tatsächlich eine Woche oder länger, bis die Stromversorgung nach einem Blackout wieder funktioniert? "Im Idealfall ist das in einem Tag möglich", sagt Zimmerberger. Dies könne aber nur bewerkstelligt werden, "wenn die Kraftwerke exakt so viel Strom produzieren, wie auch verbraucht wird." Und das sei die große Schwierigkeit. Das erste Kraftwerk, das in Linz hochgefahren werde, sei das Fernheizkraftwerk Linz-Süd auf dem Voest-Gelände. Dieses sei mit einem teuren Regelsystem ausgestattet, das es "schwarzstartfähig" mache. "Das heißt, das Kraftwerk kann starten, ohne dass es rundherum eine Stromversorgung gibt." Im Fall des Falles werde zuerst der Linzer Süden wieder mit Strom versorgt, "dann arbeiten wir uns Richtung Zentrum vor." Dann würden Kraftwerke der Energie AG dazugeschaltet, "und man versucht langsam, größere Flächen wieder mit Strom zu versorgen", erklärt Zimmerberger.

Wichtig sei jedenfalls, "dass die Menschen vorbereitet sind und alles zuhause haben, damit sie einen mehrtägigen Stromausfall gut bewältigen können", sagt Raml. Denn besonders in der kalten Jahreszeit seien die Folgen gravierend.

Vorbereitet für einen „Campingurlaub“ daheim

Wenn Strom großflächig und länger ausfällt, wird von einem Blackout gesprochen. Um ein solches gut zu überstehen, empfiehlt der Zivilschutzverband, sich wie für einen „Campingurlaub“ im eigenen Haus vorzubereiten: ein Notfallradio anschaffen, das ohne Strom funktioniert (z. B. mit Batterien), dazu genügend Vorräte lagern, mit denen man zehn Tage lang über die Runden kommt – Lebensmittel, Getränke, Medikamente, Kerzen, Zünder, Hygieneartikel und Bargeld. Ein Folder zum Thema Blackout liegt im Rathaus und in allen städtischen Einrichtungen auf. Infos gibt es auch unter zivilschutz-ooe.at (eda)

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Herbert_Saurugg (34 Kommentare)
am 20.12.2020 20:34

Leider geht es bei einem sehr realistischen europaweiten Strom-, Infrastruktur- sowie Versorgungsausfall ("Blackout" https://www.saurugg.net/blackout) nicht nur um einen Stromausfall! Auch wenn wie zu erwarten (erhoffen), die Stromversorgung in Österreich binnen eines Tages wieder funktionieren sollte, wird die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern nicht vor der zweiten Woche wieder umfassender anlaufen können! Damit sind auch 10 Tage Vorsorge eigentlich zu kurz. Zwei Wochen Minimum, wobei trotzdem jeder Tag mehr, als das heute möglich wäre, bereits ein Gewinn ist.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.172 Kommentare)
am 16.12.2020 00:46

Seitdem es FP-Unsicherheitslandesräte und -Stadträte gibt, wird immer Panik verbreitet.

Beim letzten großen Ausfall - 2006 europaweit, als eine Höchstspannungsleitung über den Rhein wegen eines Riesen-Schiffstransfer vom Netz genommen wurde - hat die LinzAG sehr schnell eine Insellösung geschaffen - das fiel fast nicht auf.

Klar, die Stromerzeugung ist im Umbruch auf erneuerbare, dezentrale Produktion mit Leistungsschwankungen und noch mangelnden Fernleitungskapazitäten. Aber - wie ein deutscher Versorger wirbt: "Wir machen das!".

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dobisam (892 Kommentare)
am 16.12.2020 12:20

Das Beispiel mit dem Ausfall 2006 wegen eines Schiffstransfer ist nicht zutreffend. Denn:
1. Diese Abschaltung war schon vorher geplant oder glauben Sie, dass dieses Schiff aus heitern Himmel auf den Rhein erschien.
2. Die Vernetzung ins heute viel dichter als vor 14 Jahren.
3. Der Stromverbrauch ist heute viel höher als damals.
4. Die Automatisierung der Kraftwerke ist heute viel höher. Viele Wasserkraft-werke zum Beispiel werden von einer Zentralstelle gesteuert, bei einem Stromausfall funktioniert diese Steuerung dann nicht.

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