Ex-Vizebürgermeister will einen Magistratsposten
Sein Aufstieg in der Linz-Politik erfolgte so schnell wie sein Abschied: Detlef Wimmer (34), Ex-Vizebürgermeister (FPÖ) von Linz, strebt nun einen Spitzenposten im Linzer Magistrat an, er hat sich für den Posten des Direktors des Geschäftsbereichs "Steuern und Abgaben" beworben. Die bisherige Chefin dieser Magistratsstelle wurde im Zusammenhang mit der Aktenaffäre versetzt.
Der Jurist war mit erst 23 Jahren Chef der Linzer Freiheitlichen geworden. 2009 zog er als jüngster Stadtrat der Linzer Geschichte in die Stadtregierung ein, 2015 wurde er Vizebürgermeister. Doch heuer war Schluss mit der Partei- und Stadtpolitik-Karriere.
Überraschender Abgang
Am 8. Jänner gab das Mitglied der weit rechts angesiedelten Burschenschaft Arminia Czernowitz (auch für FP-Insider überraschend) sein Amt als FP-Stadtparteiobmann ab, am 7. März des heurigen Jahres trat Wimmer als Vizebürgermeister zurück.
Seither war der wegen seiner Russland-Kontakte überregional bekannt gewordene Ex-Politiker als "Kooperationspartner für spezielle Rechtsfragen" für den Linzer Anwalt und Parteifreund Michael Schilchegger tätig. "Ich arbeite auch als Unternehmensberater", sagt Wimmer im OÖNachrichten-Gespräch.
Seinen Sitz in den Aufsichtsräten der Linz AG und des Kepler-Universitätsklinikums hat Wimmer nicht aufgegeben: "Für diese Posten erhalte ich eine Aufwandsentschädigung, 5000 Euro pro Jahr vom Uniklinikum, 2000 Euro von der Linz AG." Zum Grund für seine Bewerbung beim Magistrat sagt der 35-Jährige: "Es freut mich, für meine Heimatstadt Linz in einem herausfordernden Gebiet tätig sein zu können."
Ob Wimmer den Zuschlag erhält, sei aber noch nicht entschieden, sagt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) auf Anfrage der OÖN: "Für mich ist Wimmers Bewerbung unproblematisch. Die Entscheidung, wer von den zahlreichen Bewerbern die Stelle im Geschäftsbereich Steuern und Abgaben bekommt, wird durch ein Objektivierungsverfahren entschieden."