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Emotionale Debatte über Pläne für Altenheim im Trauner Schlosspark

Von Julia Popovsky   20.Mai 2019

Soll im Schlosspark gebaut werden oder nicht? Diese Frage beschäftigt derzeit die Trauner Stadtpolitik. Für den Neubau des in die Jahre gekommenen Zentrums für Pflege und Betreuung am Traunstadlweg, in der Nähe des Schlossparks, wird eine geeignete Fläche gesucht. Neben dem Schlosspark ist auch ein Areal südlich hinter dem derzeitigen Gebäude auf einer Grünfläche in der Nähe der Umfahrung im Gespräch. Die Meinungen darüber, welches das besser geeignete ist, gehen allerdings auseinander.

Ersatzfläche für Park

Betrieben wird das Zentrum vom Sozialhilfeverband Linz-Land, der Neubau sei vom Land OÖ vorgeschrieben worden, so der Trauner Bürgermeister Rudolf Scharinger (SP). "Wir als Stadt müssen dem Sozialhilfeverband nun einen neuen Standort vorschlagen. Die Varianten werden derzeit von Fachleuten geprüft", sagt Scharinger. Dabei werden städtebauliche Kriterien und der Naturschutz einfließen. Sollte das neue Zentrum im Park gebaut werden, würde die Gemeinde nach Abschluss der Bauarbeiten einen Teil des Areals, wo sich das derzeitige Gebäude befindet, bekommen: "Der Park hätte dann keine Ost-West-Ausrichtung mehr, sondern eine Nord-Süd-Ausrichtung. Wir hätten dann sogar mehr Grünfläche als vorher."

"Mir fehlen noch die genauen Informationen, wie der Bau genau ausschauen soll, aber ich würde den Schlosspark als neuen Standort bevorzugen", sagt Rudolf Bachmaier, FP-Fraktionsobmann. Den ganzen Schlosspark zu verbauen, sei allerdings keine Option.

VP-Fraktionsobmann Wolfgang Weitmann dauert die Prüfung der Standorte schon zu lange, er fürchtet den Verlust des Parks: "Ein fünfstöckiges Gebäude würde dort nicht hinpassen." Er befürwortet den Bau des Gebäudes auf der freien Fläche südlich hinter dem derzeitigen Zentrum: "Der Schlosspark als Erholungsfläche soll erhalten bleiben."

Ähnlich sieht das Grünen-Fraktionsobmann Gerhard Peterseil, der sich auch gegen eine Verbauung des Parks ausspricht. "Ich würde es begrüßen, sofern es machbar ist, wenn das neue Gebäude auf dem südlichen Areal gebaut wird." Auch Josef Gockl, Obmann des Bürgerforums Pro Traun, spricht sich für diese Fläche aus: "Ansonsten wird das Areal hinter dem Schloss zerstört."

"Der Schlosspark ist ein emotionales Thema", sagt Scharinger, der die Prüfungsergebnisse abwarten will und "keine Präferenz für eine Variante" hat. Die südliche Grünfläche sei nicht unproblematisch: "Das Areal befindet sich im überregionalen Grünzug, und es liegt bereits außerhalb der Siedlungsgrenze." Die Errichtung einer Gesundheitseinrichtung im Grünzug sei aufgrund einer Änderung des Raumordnungsgesetzes möglich: "Wenn wir hier aber die Siedlungsgrenze verschieben, müssen wir anderswo auf bebaubares Gebiet verzichten." Es sei eine Abwägungsfrage: "Der Vorteil im Schlosspark ist, dass die Bewohner näher am Zentrum sind."

Vor dem Sommer soll eine Entscheidung im Gemeinderat fallen, der Bau des neuen Gebäudes soll spätestens 2021 gestartet werden.

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