Die Kultur wird in Leonding "grün"
LEONDING. Wer künftig politisch welche Themen verantworten wird, ist in Leonding – anders als etwa in Linz – schon entschieden.
Damit ist auch die Diskussion um die Zahl der Ausschüsse zu Ende. Wie OÖNachrichten-Leser wissen, hatten sich die Grünen, die nun zwei Stadtratsposten besetzen, bei den Verhandlungen dafür starkgemacht, dass ein zusätzlicher Ausschuss geschaffen wird, um zu verhindern, dass ihr zweiter Stadtrat einer ohne Ausschussvorsitz wird. Auf ungeteilte Begeisterung stieß diese Forderung, der Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek (SP) mit Blick auf die Kosten zunächst eher zurückhaltend begegnete, aber nicht.
Kein Arbeitsübereinkommen
Mittlerweile hat sich das geändert, vor allem deshalb, weil die Grünen neben der SPÖ die Leondinger Wahlgewinner vom 26. September sind. Dem solle mit der jetzigen Lösung Rechnung getragen werden, so Naderer-Jelinek.
Diese sieht vor, dass Jugend, die zuvor mit Familien und Bildung in einem Ausschuss war, ein eigener und damit zusätzlicher Ausschuss wird. Besetzt werden beide von der SPÖ, die auch die Ausschüsse für Raumplanung/Verkehr und Soziales weiter verantwortet. Ebenso bleiben die Finanzen bei Harald Kronsteiner als designiertem dritten Vizebürgermeister in sozialdemokratischer Hand, wenn auch wie gehabt ohne eigenen Ausschuss.
Der zuvor blaue Kulturausschuss wird grün. Womit die Grünen neben Umwelt und Klima ein neues Tätigkeitsfeld bekommen. Das schlägt sich in den Personalentscheidungen nieder: Stadtrat Sven Schwerer – er spricht von einem guten Kompromiss – wird sich mit der Kultur auf neues Terrain wagen, während Agnes Sirkka Prammer seine bisherigen Umweltagenden übernehmen soll.
Den Freiheitlichen bleibt nach dem Verlust des Vizebürgermeisteramtes der Ausschuss Sport und Gesundheit. Dessen Vorsitz war bisher Angelegenheit vom scheidenden Stadtvize Michael Täubel, der nun wohl den verbleibenden Stadtratssitz übernehmen wird. Fehlt noch die ÖVP, die weiterhin Wirtschaft und Infrastruktur verantworten wird.
Heiß begehrt war bei den Verhandlungen übrigens der Prüfungsausschuss, für den eine Art "Konsenslösung" gefunden wurde. Den Vorsitz soll, so sehen es die Pläne vor, die FPÖ übernehmen, die Stellvertretung die Grünen.
Arbeitsübereinkommen wird es im Leondinger Gemeinderat, dort sind auch die Neos und MFG mit je einem Mandat vertreten, übrigens keines geben, sondern ein freies Spiel der Kräfte. Wie in Linz. (jp)