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Die kleinen Schätze im Labyrinth von Linz

Von Gabriel Egger   16.Oktober 2020

Als alles immer schlimmer wurde, setzte sich Sabine Kastner auf ihr Fahrrad. Um den Kontakt zu ihren Kunden nicht zu verlieren, fuhr sie auch für Produkte, an denen sie weniger als zehn Euro verdiente, quer durch die Stadt.

Denn das "Kaysoo", erst vergangenes Jahr von der Coulin- in die Herrenstraße übersiedelt und bekannt für Stoffe in Bioqualität, musste wegen der Corona-Maßnahmen schließen. Dann, als der Lockdown in Oberösterreich aufgehoben wurde, waren es ausgerechnet diese Maßnahmen, die Kastner einen " echten Gänsehautmoment" bescherten: "Wir haben uns dank der Produktion von Stoffmasken gut erholt. Die Menschen sind plötzlich Schlange gestanden. Zum Glück können wir mittlerweile auch wieder andere Stoffprodukte verkaufen", sagt sie - mehr über das "Kaysoo" in der Herrenstraße lesen Sie hier.

Glück allein war es nicht, das Sabine Kastner gut durch die Krise kommen ließ. Kraft und Zeit, die sie für die Verwirklichung ihrer Ideen investiert hat, verbinden sie mit den 68 anderen Betrieben, die in der zehnten Auflage des "urban guide" der Initiative "linzlabyrinth" präsentiert werden. Als Initiatorin tritt einmal mehr Anita Katzengruber auf, die sich mit den Geschäften "Kleider machen Leute" und "Inbox" selbst aus der Seitenstraße heraus einen treuen Kundenstamm aufgebaut hat.

Das Spiel mit dem Internet

Dass es auch abseits der Haupteinkaufsstraßen kreative und erfolgreiche Betriebe gibt, zeige sich auch auf den 172 Seiten der neuen Broschüre. Die Jubiläumsfeier fiel zwar aus, die Palette an Betrieben ist dafür noch breiter als vergangenes Jahr: vom Schuster Atteneder, der auch nach mehr als 20 Jahren in Linz bei seinem Leisten bleibt, bis hin zum "Cafe Schadzi", in dem Shadi Izadi und Hanif Yasrobi seit 2018 ihre Gäste liebevoll vegetarisch und vegan bekochen. "Den Kunden wurde in diesem Jahr bewusst, was es bedeutet, nicht die Online-Riesen, sondern regionale Unternehmen zu unterstützen", sagt Katzengruber. Sie freue sich, dass es so viele geschafft haben, sich "trotz der schwierigen Zeit mit ihren Kleinbetrieben über Wasser zu halten".

Besonders wichtig, sagt Thomas Denk, sei auch die kreative Präsenz im Internet. Der Leiter der Wirtschaftskammer (WKO) Linz-Stadt sei beeindruckt, wie gut die Betriebe das "Spiel auf dem Online- und Social-Media-Klavier" beherrschen. Deswegen habe es mit dem Linz-Tourismus bereits Gespräche über eine "linzlabyrinth"-App für das Smartphone gegeben. "Aber da müssen wir noch einige Dinge klären", sagt Katzengruber.

Für Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP) zeige sich bei dem " Mix an Angeboten", wie viel die Stadt zu bieten habe und wie wichtig "die Nahversorgung" ums Eck ist. Innovativ, individuell, kreativ und regional: Das sei die treffendste Beschreibung.

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