Die andere Idee: Musizieren in der schalldichten Box
Eine neue und ungewöhnliche Geschäftsidee haben die Brüder Joachim und Markus Bauernfeind aus Gallneukirchen in einem Keller in der Linzer Südtirolerstraße verwirklicht.
Die beiden vermieten dort seit kurzem schalldichte Boxen an Musiker, damit diese üben können, ohne Probleme mit den Nachbarn zu bekommen.
Die Idee für dieses Geschäftsmodell sei ihm bei seiner Arbeit als Instrumentenbauer und -reparateur gekommen, erzählt der ältere der beiden, der 47-jährige Markus.
"Immer wieder haben mir Musiker, die zu mir in die Werkstätte gekommen sind, davon erzählt, dass sie daheim einfach nicht in Ruhe üben können." Ständig gebe es Beschwerden von Nachbarn, die Probleme mit der Lautstärke hätten.
Da sei ihm eines Tages die zündende Idee gekommen. Warum nicht schalldichte kleine Räume bauen, natürlich gut beleuchtet und gut belüftet, in denen die Musiker ihrem Hobby leidenschaftlich nachgehen können?
Also schritten die beiden Mühlviertler, die selbst begeisterte Musiker sind (Joachim spielt Schlagzeug, Markus Klavier), zur Tat.
Um vier Euro zu mieten
Das Ergebnis ist seit wenigen Wochen zu sehen und zu mieten. Die kleinste der insgesamt acht Boxen hat eine Fläche von 2,5 Quadratmetern. Gerade groß genug, damit ein einzelner Musiker in Ruhe Trompete, Saxophon, Gitarre oder was auch immer üben kann. "Ganz wichtig ist der Austausch mit immer wieder frischem Sauerstoff", sagt Joachim Bauernfeind.
Vier Euro Miete pro Stunde kostet die kleine Box. Fünf Euro die mittlere, die 3,5 Quadratmeter umfasst und Platz für zwei bietet, zum Beispiel einen Musikschüler und seinen Lehrer. Die größte Box für Kleingruppen umfasst sechs Quadratmeter und kostet sechs Euro die Stunde.
Eine nette Idee. Nur ist es halt ein bisschen schwierig, mit seinem Schlagzeug, Klavier oder sonstigem sperrigen Musikerzeugungs-Zeugs z.B. 1 mal pro Woche von der privaten Wohnung in diese Boxen zu übersiedeln und wieder zurück.
Und bekanntlich sind gerade Instrumente wie Schlagzeuge besonders laut und Nachbarn-belästigend...
"Musik wird oft nicht schön gefunden,
weil sie stets mit Geräusch verbunden."
...wußte schon Wilhelm Busch.
Eine gute Idee. Jetzt müsste ich im Büro nur noch rausfinden, wo der/die ProfimusikerIn wohnt, die beim stundenlangen Perfektionieren der gleichen fünf Takte den ganzen Innenhof beschallt...
Den Nachbarn oberbei im Elternhaus, der seit 40 Jahren immer über die gleichen Takte stoplert, wird man leider wohl schwer motivieren können, mit dem verstimmten Klavierflügel unter dem Arm in so einen Kobel auszuwandern - immerhin ist das Mißverständnis mit der Nachbarin unterbei zwischenzeitlich geklärt, dass wir für Geklimper und Gesang zuständig wären.