Der neue Kupfermuckn-Kalender ist ein Street Art-Kunstwerk
LINZ. Die Arge für Obdachlose hofft trotz der vielen Krisen auf die Spendenbereitschaft der Linzer in der Vorweihnachtszeit.
Für Herrn W. ist es "wirklich ein Horror", durch die Geschäfte zu gehen und sich die Preise anzusehen. Mit einem Einkommen von 977 Euro im Monat bleibt ihm angesichts der stark gestiegenen Kosten für Wohnen, Strom und Wärme so gut wie nichts mehr zum Leben. Statt Butter kommt nur mehr Margarine aufs Brot, im Supermarkt kann er sich höchstens die günstigen Eigenmarken leisten. Meist kauft er aber ohnehin nur mehr im SOMA-Sozialmarkt ein. Auch Frau S. leidet unter den Teuerungen. Im Gegensatz zu ihrer Invaliditätspension sei ihre Miete um 20 Euro pro Monat erhöht worden, die Heizkosten hätten sich verdreifacht. Bio-Milch spielt es schon lange nicht mehr. "Hoffentlich lande ich nicht wieder im Obdachlosenheim", sagt sie.
Teuerung setzt Menschen zu
Das sind nur zwei Schicksale, mit denen die Arge für Obdachlose täglich konfrontiert ist. Durch den Anstieg der Kosten für elementare Grundbedürfnisse haben sich die Lebensbedingungen für Menschen mit geringem Einkommen massiv verschlechtert. "Wir haben heuer bis Oktober mehr persönliche Unterstützungen für besondere Notfälle ausbezahlt als in den letzten Jahren", berichtet Geschäftsführer Heinz Zauner.
Spendenaktion zur Weihnachtszeit
Für den täglichen Bedarf an Lebensmitteln gibt der Verein Gutscheine für den SOMA-Sozialmarkt und auch für Diskonter aus. Finanziert werden diese durch Spendenaktionen, wie sie beispielsweise zur Weihnachtszeit in der Straßenzeitung Kupfermuckn erscheinen. Zauner hofft, dass die Linzerinnen und Linzer trotz der Teuerung auch heuer kaufen und spenden. In normalen Zeiten sei der selbst gestaltete Kalender in der Vorweihnachtszeit neben der Straßenzeitung Kupfermuckn jedenfalls ein "Verkaufsschlager".
Gemeinschaftsprojekt mit Mural Harbor
Heuer ist er ein Gemeinschaftsprojekt mit den Street-Art-Künstlern von Mural Harbor. "Schöne, coole Bilder machen ihn zum Kunstwerk", sagt Zauner. Von den sechs Euro des Verkaufspreises bleiben drei Euro bei den Verkäufern, die sich so ein kleines Weihnachtsgeld dazuverdienen.
Hab eh noch keinen für 2023. Werd ich mir einen von der Kupfermuckn aufhängen ☺️