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Das Wissen von morgen: Neuer Schulzweig in Linz

Von Julia Popovsky   06.Mai 2021

Wie eine Schule mit Schwerpunkt auf Digitalisierung aussehen könnte, wurde in Linz in der Vergangenheit bereits vielfach diskutiert. Nun sind erste Schritte davon zu sehen, und zwar in Form des neuen Schulzweiges "Digitalisierung und Robotik" des BRG Fadingerstraße.

Mit Herbst 2022 geht es mit dem neuen Angebot los, die bestehenden Schwerpunkte Naturwissenschaften und Medien wird es weiterhin an der Schule geben. Der neue Zweig ist das Ergebnis eines Schulterschlusses von Politik, Wirtschaft und Bildungsinstitutionen, die Erwartungen der Verantwortlichen waren bei der gestrigen Präsentation der Pläne groß.

Neue Lernkultur schaffen

Begeistern will man damit gerade auch junge Menschen, allen voran Mädchen, die nicht primär eine technische Ausbildung etwa an einer HTL anstreben. Als große Stärke des Schulzweiges sieht Schuldirektorin Sylvia Bäck die Kombination aus klassischen Fähigkeiten, die in einer AHS gelehrt werden (Stichwort Kreativität, kritisches Denken), und dem technischen Digitalisierungs-Know-how. Teil des Konzeptes ist es auch, eine neue Lernkultur mit fächerübergreifendem Unterricht und Projekttagen zu schaffen.

Schon jetzt steht fest, dass der Unterricht zum Teil in der Linzer Tabakfabrik (die praktisch in der Nähe des Fadingergymnasiums liegt) stattfinden wird, die künftigen Schüler sollen von der dortigen Infrastruktur und dem geballten Wissen profitieren.

Auch mit Unternehmen außerhalb der Tabakfabrik soll es enge Verbindungen geben: Geplant ist, die Theorie mit Praktika auch gleich in die Praxis umzusetzen. Der Lehrplan umfasst neben dem Codieren u. a. auch das Datenmanagement sowie den Bau und die Steuerung von Robotern. Als Grundlage dafür diente jenes Curriculum, das die Stadt Linz mit der Industriellenvereinigung und der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich ursprünglich für eine Digitalisierungs-AHS ausgearbeitet hat. Für Landeshauptmann-Stellvertreterin und Bildungslandesrätin Christine Haberlander (VP) können Schüler damit das "Wissen von morgen" erlernen und sind damit frühzeitig in Digitalisierungsfragen mit Blick auf Beruf und Studium gerüstet. Gerade für Letzteres soll der neue Zweig auch als Wegbereiter dienen, allen voran für die geplante Technische Universität.

Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreich, sieht darin ein großes Potenzial zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, Walter Vogel, Rektor der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich, ein "richtungsweisendes Angebot". Besonders positiv daran sei die Verknüpfung mit der Tabakfabrik, wie Bürgermeister Klaus Luger (SP) findet. In dem neuen Angebot sieht er einen wichtigen Schritt, dem weitere nachfolgen sollen. Welche das sein werden, ist noch offen: Die Gründung einer eigenen Digitalisierungs-AHS sei weiter ein Thema, denkbar sei aber auch, den Zweig samt Lehrplan in anderen Schulen zu etablieren.

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24. April 2024