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"Das starke Wachstum stellt uns vor enorme Herausforderungen"

Von Erhard Gstöttner und Anneliese Edlinger, 14. Februar 2019, 07:42 Uhr
Bild: colourbox.com

LINZ-LAND. Neuhofen an der Krems, Kronstorf oder Ansfelden: Im Bezirk Linz-Land gibt es einige Gemeinden, in die überdurchschnittlich viele Menschen zuziehen.

Oberösterreichs Bevölkerungszahl wächst stärker als die Einwohnerzahl von Wien. Besonders stark ist das Einwohnerplus im Bezirk Linz-Land. Was macht diese Gemeinden so attraktiv, wie verkraften sie den Zuwachs? Und: Sollen diese Gemeinden weiter wachsen?

Günter Engertsberger (SPÖ) und Markus Stadlbauer (ÖVP), die Bürgermeister von Neuhofen und Kematen an der Krems, sind überzeugt: Vor allem die zentrale Lage inmitten der Statutarstädte Linz, Wels und Steyr sowie die gute Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz machten ihre Gemeinden als Wohnort so attraktiv.

"Bei uns kann man im Grünen wohnen und ist trotzdem in 25 Minuten in Linz oder Wels", sagt Engertsberger. "Und wir haben eine gute Dorfgemeinschaft mit regem Vereinsleben", sagt Stadlbauer.

Um vier Prozent (253 Menschen) ist die Bevölkerung von Neuhofen im abgelaufenen Jahr auf 6522 Bewohner angewachsen, wie aktuelle Daten der Statistik Austria zeigen (siehe Grafik oben). Damit ist Neuhofen die am raschest wachsende Gemeinde im Bezirk und zählt auch landesweit zu den Spitzenreitern.

Zusätzliche Investitionen nötig

Doch nun müsse man bremsen. "Es schmeichelt, dass viele Menschen zu uns wollen. Aber der Zuzug hat auch Nachteile und stellt uns vor enorme Herausforderungen", sagt Engertsberger. Jede neue Gruppe im Kindergarten koste viel Geld, auch in die Schulen müsse investiert werden. Rund 7500 Einwohner (inklusive Nebenwohnsitze) habe man als Obergrenze definiert. Eine Zahl, die in zwei Jahren erreicht sein dürfte.

Langsam wachsen und im Ortszentrum verdichtet bauen ist auch die Devise in Kematen. "So wird die bestehende Infrastruktur nicht überstrapaziert", sagt Ortschef Stadlbauer.

Obwohl Ansfeldens Bevölkerungszahl voriges Jahr stark gestiegen ist (um 459 auf 16.653), ist Bürgermeister Manfred Baumberger (SPÖ) gelassen: "Wir haben uns gut vorbereitet, haben die Infrastruktur für zusätzliche Bürger, zum Beispiel Kindergartenplätze."

Bis 2025 ist in Ansfelden-Haid bereits der Bau zusätzlicher Wohnungen geplant. "Wir greifen da die Naturflächen nicht an, sondern lassen bauen, wo die Infrastruktur vorhanden ist", sagt Stadtchef Baumberger.

Mit der Bevölkerung planen

In Kronstorf, wo im vergangenen Jahr die Bevölkerungszahl um 3,5 Prozent wuchs, achte man nicht nur, dass es genug Wohnungen gibt, sagt Bürgermeister Christian Kolarik: "Bei uns soll man gut leben können." Darum habe man zum Beispiel die Kinderbetreuung von sechs auf neun Gruppen ausgebaut: "Und wir planen die weitere Entwicklung des Ortes gemeinsam mit der Bevölkerung."

"Ein Bevölkerungsplus ist gut, da es mehr Finanzen bringt", sagt Dietmar Kapsamer (SPÖ), der Bürgermeister von Kirchberg-Thening, wo die Einwohnerzahl im vorigen Jahr um 2,1 Prozent gestiegen ist. Der Zuzug sei nicht verwunderlich, so Kapsamer: "Bei uns sind die Grundstückspreise viel niedriger als in Leonding, obwohl die Fahrt nach Linz nur wenige Minuten länger dauert."

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Linz Land Bevölkerungsentwicklung

PDF-Datei vom 13.02.2019 (7.054,38 KB)

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Großes Bemühen um Ausländer zu integrieren

Auch die Gemeinden mit den höchsten Anteilen an ausländischen Bewohnern (ohne österreichische Staatsbürgerschaft) hat die Statistik Austria mit Stichtag 1. Jänner 2019 erhoben. In Linz-Land ist die Stadt Traun absoluter Spitzenreiter. 24,4 Prozent, also fast ein Viertel der 24.477 Bewohner, sind hier Ausländer.

„Ich will nichts schönreden, natürlich gibt es immer wieder einmal Probleme, aber im Großen und Ganzen funktioniert das Zusammenleben sehr gut“, sagt Trauns Bürgermeister Rudolf Scharinger (SPÖ). Das Um und Auf, um die vor allem aus Ex-Jugoslawien stammenden Menschen zu integrieren, sei der Erwerb der deutschen Sprache. „Wir machen da viel, haben Förderprogramme, die gut angenommen werden“, sagt Scharinger.

Die Stadt Ansfelden ist seit Jahrzehnten eine Stadt der Migranten. Denn der Gemeindeteil Haid ist durch das DP121-Lager entstanden, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg Flüchtlinge und Vertriebene einquartiert waren.

Integrieren mit Lernen und Sport

Weltgeschichtliche Ereignisse wie etwa der Ungarnaufstand im Jahr 1956 wirkten sich auch auf Ansfelden-Haid aus, als weitere Flüchtlinge zuzogen. Der vorerst letzte große Zuzug von Ausländern fand in den Jahren 2004 und 2005 statt. In diesen Jahren habe die damalige ÖVP-BZÖ-Bundesregierung 400 Tschetschenen in Ansfelden-Haid einquartiert, sagt Bürgermeister Manfred Baumberger (SPÖ).

Stolz ist der Stadtchef von Ansfelden auf ein vor einem Monat gestartetes Integrationsprojekt: „Das Projekt ‘Lernen und Sport‘ ist ein Angebot für Kinder und deren Eltern.“ Im Rathaus gibt es zunächst Hilfe bei den Hausaufgaben. Anschließend können Kinder und Eltern im alten Gemeinderatssaal unter Anleitung eines ehemaligen russischen Olympiateilnehmers sporteln.

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2  Kommentare
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fredlpointner (8 Kommentare)
am 17.02.2019 21:53

Ansfelden will möglichst schnell die 20.000 EW Grenze überspringen und zusätzlich 3.500 Menschen ansiedeln. Auch Betriebsansiedelungsflächen sind geplant. Bundesertragsanteile und Kommunalsteuereinnahmen sollen wachsen. Ein Kreislauf, denn mehr Einwohner, desto mehr Betriebe. Denn deren Kommunalsteuer braucht man für die Infrastruktur.
Im Ortsteil Ansfelden gibt`s aktuell 3 große Baustellen. Und auf 210.000 m2 Grünland oberhalb des Ortes sollen 1.700 EW Platz finden. Der Haider Wasserwald, eines der letzten Biotope in Zentrumsnähe, soll der Säge zum Opfer fallen. Durch Abschöpfung der Aufwertungsgewinne soll eine Straße mit finanziert werden.
Ansfeldens Flächenwidmungsplan ist 14 Jahre alt, also dringendst überarbeitungsbedürftig. Durch ein Unzahl Einzelwidmungen hat die Bevölkerung jeglichen Überblick verloren. Keiner weiß, wo die nächste Baustelle in den Himmel wächst. Ein Paradies für Investoren und Spekulanten!
Bodenfraß und Klimawandel sind in Ansfelden Fremdwörter!

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Superruss (1.085 Kommentare)
am 14.02.2019 09:18

Stimmt. Haid war immer schon ein Ort für Zuwanderer,aber aus einem Europäischen Kulturkreis Denkenden Klientel.Nicht wie jetzt eine Moslemische Egoistische,die Einheimischen ausschliessenden Gruppierung. Und der sogenannte Olympische Teilnehmer ist Tschetschene wird aber hier als Russe angegeben,weil ein großteil der Einwohner Haids von den Tschetschenen nicht begeistert ist.Was Sie davon halten darf man hier wegen Gutti Zensur nicht sagen.Das ist die Wahrheit und bin gespannt wann der Artikel gesperrt wird der ja nur der Wahrheit entspricht.Ein ehemaliger Haider der den Untergang dieser Stadt sehr bedauert.

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