Das Neustadtviertel wird ab Herbst mit 30 Bäumen grüner

LINZ. Bei den Pflanzungen kommt ein spezielles Modulsystem zum Einsatz.
In der Schillerstraße, Scharitzerstraße und Volksfeststraße soll ab Herbst die städtische Baumpflanz-Offensive ihre Fortsetzung finden. 30 neue Bäume werden dort gepflanzt – Kostenpunkt rund 600.000 Euro. Zudem sind 32 weitere Baumstandorte in der Lustenauerstraße, Bürgerstraße und Blumauerstraße in Prüfung.
Der Platz ist aufgrund der Leitungssituation begrenzt, weshalb im Neustadtviertel ein spezielles Modulsystem zum Einsatz kommt. Die Breite der verfügbaren Streifen sei mit rund eineinhalb Meter sehr schmal, damit ein Baum dort ordentlich wachsen könne, brauche es eine gewisse Länge, erklärt Gregor Mader vom studio blaugruen. Rund elf Meter sind laut den Planungen nun vorgesehen, die Fläche soll mit besagtem Modulsystem optimal ausgenutzt werden. Der Streifen ist quasi dreigeteilt: Es gibt die Baumscheibe, wo der Baum eingepflanzt wird, ein Tiefbeet sowie einen gepflasterten Multifunktionsbereich.
Das Prinzip dahinter: Das Regenwasser der Fahrbahn- und dem Gehsteig wird in das Tiefbeet mit bewachsenem Bodenfilter eingeleitet und verteilt. Durch die Versickerung wird das Wasser gereinigt, dieses gelangt schließlich in das unter dem Beet liegenden Schwammstadtsubstrat der als Wurzelraum dient.

Die Mulitfunktionsflächen können, wie ihr Name schon sagt unterschiedlich genutzt werden, etwa für die Errichtung von Fahrradständern oder das Aufstellen von Sitzmöbeln. Sie können auch im Bereich von Hauseinfahrten installiert werden, der dortige Asphalt muss dann gegen eine Pflasterung getauscht werden. „Wir können den Bäumen damit einerseits den Wurzelraum bieten den sie brauchen, und andererseits die benötigten Flächen einer sinnvollen Nutzung zuführen“, erklärt Mader die Intention hinter dem Vorgehen.
Das Ziel des „Nachrüstens“ mit Bäumen im dichtverbauten Gebiet sei klar, sagt Bürgermeister Klaus Luger (SP). Es gehe darum, die Belastungen durch die Hitze zu minimieren. Gepflanzt werden sollen hitzeresistente Baumarten, so genannte Zukunftsbäume, kündigt Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne) an.
Debatte um Parkplätze
Für jeden Standort müssen ein bis eineinhalb Parkplätze weichen. „Wenn wir wollen, dass unsere Stadt auch in Zukunft lebenswert ist, müssen wir mehr Grün schaffen. Und das wird nicht gehen, wenn wir nicht den ein oder anderen Baum dort hintun, wo jetzt noch ein Auto parkt“, sind sich Schobesberger und Luger einig.
Verkehrsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) begrüßt die Begrünungsoffensive im Neustadtviertel zwar , sieht aber besagte Reduktion der Parkplätze kritisch. „Ein Ja zu mehr Bäumen muss auch ein Ja zu mehr Tiefgaragenplätzen bedeuten“, sieht Hajart in puncto Ausbau allen voran das Planungsressort unter Stadtrat Dietmar Prammer (SP) gefordert.
Skeptisch stehen auch die Freiheitlichen den Plänen gegenüber, Stadtrat Michael Raml will, dass die Innenstadtbewohner und Geschäftstreibenden befragt werden, ob zugunsten der Baumoffensive weitere Parkplätze gestrichen werden sollen.
Von 3. bis 12. Juli wird das Projekt im Foyer des Alten Rathauses präsentiert, am Mittwoch stehen ab 17 Uhr Experten für Fragen der Anrainer zur Verfügung. Zurück gehen die Planungen auf das Studio blaugruen, TBV Niedermayr und ZT Karl Grimm Landschaftsarchitekten.

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