Bürger veranstalten Aktionstag wegen Umfahrung
NEUHOFEN/KREMS. Bis 2. März können die Neuhofner noch Einwendungen einbringen - danach ist der Gemeinderat am Zug.
Die Liste der Kritikpunkte der Neuhofner an der geplanten Streckenführung der Umfahrung war schon bei der Präsentation der Pläne im vergangenen Oktober lang. Und sie dürfte in der Zwischenzeit nicht kürzer geworden sein: So liegt im Gemeindeamt bereits ein ganzer Ordner voller Einwendungen für das Verordnungsverfahren auf.
Geht es nach der Bürgerinitiative Zukunft Neuhofen, sollen bis zum Fristende am 2. März noch einige dazukommen. Dafür veranstaltet sie heute, Freitag, von 14 bis 19 Uhr, einen Aktionstag im Sitzungssaal des Gemeindeamts. "Wir haben gemerkt, dass viele Leute nicht wissen, wie sie ihre Einwendungen machen können, und denen wollen wir helfen", sagt Erwin Drucker von der Initiative. Kritik gibt es von Drucker unter anderem an der zu erwartenden Lärm- und Abgasbelastung und der Nähe der Trasse zu Wohnhäusern: "Diese Verkehrsplanung passt einfach nicht."
Gemeindepolitiker sind uneins
Nach den Bürgern ist der Gemeinderat am Zug: Er wird sich in einer seiner kommenden Sitzungen mit den Plänen und Einwendungen beschäftigen und auch selbst einen Beschluss dazu fassen. Eines steht für Drucker jedenfalls jetzt schon fest: "So oder so, wir werden sicher nicht aufgeben."
Erfreut über das Engagement der Neuhofner ist Bürgermeister Günter Engertsberger (SP): "Ich bin froh darüber, ich bin seit Beginn der Debatte gegen diese Ortskernumfahrung." Was aber nichts daran ändere, dass es aufgrund einer Bürgerbefragung (die knapp für die Umfahrung ausgegangen ist) einen gültigen Gemeinderatsbeschluss für deren Umsetzung gibt. "Wir haben uns damals für eine Umfahrung mit Einhausung, Lärmschutz und Grünbrücken ausgesprochen. Und jetzt kommt alles anders." Klar sei aber eines: "Jetzt geht es um die Verordnung der Trasse und nicht darum, dass die Bagger anrücken und anfangen zu bauen", so Engertsberger weiter.
Wenig Freude mit der Umfahrung haben auch die Grünen. "Wir sind gegen diese Trasse, weil jetzt schon aus den Plänen hervorgeht, dass es keine Radwege und Einhausung geben wird", sagt deren Fraktionsobfrau Karin Chalupar, die auch vor den massiven Folgen für die Umwelt warnt.
Für ÖVP und FPÖ hingegen ist diese Trasse "die einzige durchführbare Variante". "Für uns ist das Ergebnis der Volksbefragung bindend, deshalb werden wir zustimmen", sagt Waltraud Margit Burger-Pledl, Fraktionsobfrau der FPÖ. Die Detailplanung sei noch ausständig, der Lärmschutz, dort wo er benötigt wird, vom Land zugesichert: "Darüber hinaus kann die Gemeinde, sofern es die finanziellen Mittel erlauben, noch weitere Maßnahmen setzen." Für Vizebürgermeister Reinhold Sahl (VP) ist die Umfahrung eine Möglichkeit "für die Weiterentwicklung und Beruhigung des Orts". Auf den bestmöglichen Anrainerschutz müsse in der Ausführungsplanung geachtet werden: "Dafür werden wir uns einsetzen."
Von Seiten des Landes heißt es dazu: "Eine Trassenverordnung kann nur Hand in Hand mit der Gemeinde erfolgen. Unsere Fachabteilung wird die Stellungnahmen prüfen und bestmöglich entsprechend der rechtlichen Vorgaben berücksichtigen", sagt der für Infrastruktur zuständige Landesrat Günther Steinkellner (FP). Mit der Verordnung werde lediglich die Trasse gesichert, weshalb Detailfragen derzeit noch nicht geklärt werden können.
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