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Beim Scherzerl hört sich der Spaß auf: Wie Honeder auf den Gletscher kam

Von Reinhold Gruber, 20. September 2019, 15:30 Uhr
Beim Scherzerl hört sich der Spaß auf: Wie Honeder auf den Gletscher kam
Die Werber von Gletscher: Markus Költringer, Natalie de Maaijer, Bergen Steger und Michael Hübler.

LINZ/ENGERWITZDORF. Eine junge Linzer Werbeagentur formt die Botschaften des Familienunternehmens. Die neue Filiale in Linz-Ebelsberg erhöht das Filialnetz auf 22 Naturbackstuben.

Er versteht keinen Spaß, wenn es ums Scherzerl geht, steht da geschrieben und dazu blickt der Chef so ernst vom Foto, dass man meinen könnte, ihm wäre an diesem Tag sehr vieles über die Leber gelaufen. Er ist Bäcker Reinhard Honeder, der in Ebelsberg die 22. Filiale der Naturbackstube eröffnet hat. Zur etwas anderen Linie des Auftritts nach außen gebracht hat ihn ein junges Werberteam um Bergen Steger, die die Agentur Gletscher ins Leben gerufen haben. Die OÖN haben beide Seiten in der Agentur in der Linzer Adlergasse in Pfarrplatz-Nähe an einen Tisch gebracht, um zu erfahren, wie der Gletscher zum Honeder bzw. der Honeder zum Gletscher kam.

„Ein Bäcker wäre lässig.“ So einfach ist das, wenn vier erfahrene Werber eine eigene Agentur, aber noch keine Kunden haben. „Eine Honeder-Filiale befindet sich praktisch ums Eck und so war es naheliegend, eine E-Mail zu schreiben“, erinnert sich Bergen Steger an den Beginn eines Prozesses, der ein paar Monate gedauert hat. „Irgendwie hat der Moment gepasst. Das Wechselspiel aus Erfahrungen und neuen Wegen hat auf beiden Seiten viel in Bewegung gebracht.“

Bilder öffneten die Augen

Dabei war Honeder vor knapp zwei Jahren gar nicht auf der Suche, aber: „Sie haben es perfekt gemacht, in dem sie uns Bilder gezeigt haben, wie man uns sieht und wahrnimmt. Das hat uns die Augen geöffnet, weil sich da wenig bis nichts zur Konkurrenz unterschieden hat“, erinnert sich Firmenchef Reinhard Honeder, der im Familienunternehmen für Strategie, Lohnkosten und Sortiment zuständig ist.
Auch für die Werber gab es Aha-Erlebnisse. Da waren die vielen Geschäftsfelder des Unternehmens, die vom Fuhrpark über Einkauf und Personal bis zu Produktion und Standorte reichen und die eine einheitlich erkennbare Sprache nach außen verlangt hätten. Struktur sei das Zauberwort gewesen, so Steger.

Gegenseitiges Lernen prägt die Partnerschaft. „Je länger die vier uns kennen, desto mehr wissen sie, wie wir ticken. Sie sind gleichzeitig auch Mahner, etwa wenn es um das Hüten der Marke Honeder geht“, sagt der 53-jährige Unternehmer. So würde es nicht bloß um eine Werbelinie mit lässigen Texten und Bildern gehen, sondern um ein gelebtes Selbstverständnis einer Firma gehen, die über die Produkte bis zu jedem einzelnen Mitarbeiter sichtbar ist.

So war die Grundidee der Werber davon geprägt, etwas zu schaffen, dass nicht langweilig ist und im Kern immer die Wahrheit enthält. „Es muss richtig sein“, sagt Stegen. Zeit nehmen, Rohstoffe, ehrliches Handwerk - das gehört zur Bäckerzunft.“ So entstand die anfangs zitierte Werbezeile und die kam gut an. Der Rest habe sich dann Schritt für Schritt ergeben, vor allem, als die Gesichter ins Spiel kamen.

Mutig sei es von Honeder gewesen, in allen Filialen Poster aufzuhängen, auf denen die Mitarbeiter und die Geschäftsführer grantig schauen. Bei ihm seien sie das gewohnt, sagt Reinhard Honeder mit einem Grinsen. Auch ein deutliches Zeichen dafür, dass man bei aller Ernsthaftigkeit des Geschäftes nicht alles tierisch ernst nehmen dürfe.

Dieser Mut wurde belohnt. „Die Leute haben gemerkt, dass dieser Ernst, der sich da ausdrückt, auf die Arbeit und das Produkt übertragen wird“, so Stegen. Es sei etwas geschaffen worden, dass nicht alltäglich ist.

Das „ernste“ Foto-Shooting, das auch den Mitarbeitern viel Spaß gemacht habe, hat Reinhard Honeder eine Erkenntnis gebracht. „Wir hatten in der Backstube so eine Gaudi, dass es schwer war, ernst zu schauen. Da bekam ich den Tipp, an jemanden zu denken, den ich gar nicht mag. Ich habe nachgedacht und gemerkt, dass es keinen gibt, den ich so überhaupt nicht mag. Da war ich richtig glücklich“, erzählt er.

Unternehmerfamilie: Franz, Helga und Reinhard Honeder. Bild: Robert Maybach

Der Duft der Backstube

Die Leidenschaft, mit der Honeder selbst immer noch Bäcker ist - „ich brauche den Duft der Backstube“ -, versprüht den Geist, für den Honeder steht. Und die Werber haben diesen Geist mit ihrer Kampagne sichtbar gemacht. Er selbst fühle sich immer noch als der Bäcker, der 1993 mit drei Leuten in Engerwitzdorf angefangen hat. „Wenn man mit 53 Jahren sagen kann, dass man einen Job hat, der einem richtig taugt, dann muss man glücklich sein.“

So sehr die Werber dem Honeder-Auftritt eine Form und Identität gegeben haben, bleibt eines unbestritten, wie Honeder sagt. „Du kannst das schönste Geschäft und das schönste Prospekt haben, es hilft dir nichts, wenn das Produkt nicht passt. Das Produkt muss einfach schmecken.“

Aktuell wird das „Produkt Honeder“ in insgesamt 12 Filialen in Linz sowie in Asten, Pasching, Engerwitzdorf, Liebenau, Hagenberg, Gallneukirchen, St. Georgen, St. Leonhard, Wartberg und Weitersfelden verkauft.

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Autor
Reinhold Gruber
Lokalredakteur Linz
Reinhold Gruber

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8  Kommentare
8  Kommentare
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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 21.09.2019 13:51

Ein Gratis-PR Artikel, der noch dazu vor ein paar Wochen schon mal kam? Was läuft da , Herr Gruber?

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lentio (2.769 Kommentare)
am 20.09.2019 21:39

Die Backwaren vom Honeder kommen über mittelgut nicht hinaus, das Werbe-Marketing-Gedöns ist nicht der Rede wert. Dafür sind die VerkäuferInnen recht freundlich. Dieser Bäcker profitiert von der Schlechtigkeit der ganzen Branche in OÖ. Insgesamt passt also alles perfekt nach Linz: Große Klappe und fundamentale Selbstüberschätzung...

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( Kommentare)
am 20.09.2019 16:16

Das Scherzl ist meiner Meinung nach das beste Stück Brot.
Schade, dass es immer gleich "weg" ist.

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( Kommentare)
am 20.09.2019 16:13

Coole Werbelinie, weil außerhalb des 08/15-Standards.
Sehr angenehm, dass die Mitarbeiter in "meiner" Filiale durch die Bank sehr freundlich sind und den "Grant" nur am T-Shirt tragen.

Einziges Minus: die Laugenstangerl sollten "flauschig" sein und nicht "streodrugga" - wenn hier nicht nachgebessert wird, kauf' ich die nimmer. Evtl. könnte man sich hier bei unseren bayerischen Nachbarn etwas auf Vordermann bringen.

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hubschraubereinsatz (13 Kommentare)
am 20.09.2019 15:59

Ich finde es extrem unhygienisch, wenn die Bäckerei-Mitarbeiter Geld kassieren und dann beim nächsten Kunden die Ware in die Hand nehmen. Passiert beim Honeder ständig - achtet mal darauf.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 23.08.2019 07:43

Mein Lieblingsbrot vom Honeder ist der Bio-Roggenlaib. Auch der Striezel Bio- Vollkornroggen ist ein "Gedicht".
Bis jetzt habe ich nichts Besseres gefunden, bei keinem anderen Bäcker.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 23.08.2019 07:45

........ und schon gar keinem Supermarkt. Brot sollte man beim Bäcker kaufen , wer diese "Mühe" scheut muss billigste Aufbackware schlucken.

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( Kommentare)
am 20.09.2019 16:07

Genau so ist es!

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