"Alles, was unnötig ist, regt mich relativ rasch auf"
LINZ. Im elften Jahr des Bestehens der RedSapata Tanzfabrik beginnt das Ernten der Saat für Ilona Roth. Sie ist von der ersten Stunde an dabei und leitet als Obfrau mit Ulrike Hager, Natascha Wöss, Herta Müllegger und Lena Setzwein den gemeinnützigen Verein.
Dieser Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, zeitgenössischen Tanz in Linz zu etablieren. Das ist gelungen, wobei es um mehr als "nur" Tanz und Kunst geht. Vor der fünften Ausgabe des Tanzhafenfestivals von 20. April bis 5. Mai in Linz haben die OÖN mit Ilona Roth gesprochen.
OÖNachrichten: Vor elf Jahren war es Ihre Idee, der Tanzszene in Linz eine Bühne zu geben. Ist das gelungen?
Ilona Roth: Ich habe schon das Gefühl, dass der zeitgenössische Tanz mehr wahrgenommen wird, sich in Linz etabliert hat. Ich habe auch das Gefühl, dass das Publikum hier offen und bereit ist, sich auch auf Neues einzulassen. In Linz ist vieles möglich.
Die Förderungen werden aber weniger.
Ja. Das ist bitter und zudem ein Problem, wenn Förderungszusagen länger ausständig sind.
Wie habt ihr in diesen Sparzeiten euren Weg gefunden?
Uns war klar, dass wir um 20 Prozent gekürzt werden. Wir haben den Bühnenkunstpreis bekommen und in Summe das Geld, das es ohne Kürzung gegeben hätte. Jetzt versuchen wir, Geld vom Bund zu bekommen, denn wir haben 300 bis 400 Leute, die bei uns pro Woche durchlaufen. RedSapata ist eine riesige Organisation.
Sie sagen, ihr holt das Maximum heraus. Wie gelingt das?
Wir sind effektiv und können mit der Verwaltung der Proberäume in der Tabakfabrik die meisten Bedürfnisse abdecken. Zudem bin ich relativ gut im Lösen von Problemen. Ich will Symbiosen nutzen, was viel Erfahrung, Offenheit und vernetztes Denken erfordert.
So entstehen dann Projekte wie "10+10 Brücken"?
Ja. Das ist meine heimliche Vision von RedSapata. Wir haben Proberäume, vermitteln in Workshops Bildung und dazu sollte sich der soziale Aspekt entwickeln. In "10+10 Brücken" haben je zehn Flüchtlinge und Einheimische ein Stück auf die Bühne gebracht.
Was hat diese Arbeit mit den Beteiligten gemacht?
Sie hatten ein gemeinsames Ziel und sind in den sechs Monaten zusammengewachsen. Sie haben eine Reise durchgemacht und sind heute noch miteinander verbunden. Das kann Kulturarbeit auch. Beim Tanz sind alle gleich, da geht es nicht um Sprache oder um Herkunft. Dieser Prozess hat allen so viel gebracht. Für mich ist das die perfekte Möglichkeit, wie man Themen wie Integration gesellschaftspolitisch angehen könnte. Ich will etwas bewegen, Haltung und Werte vermitteln. Alles, was unnötig ist, regt mich auf.
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