Abschied von der Bühne: Der letzte Tanz der Flamingos
LINZ/TRAUN. Im Kulturpark Traun lädt die legendäre Linzer Rock’n’Roll-Band am 25. Mai zu ihrer "ultimativen Abschiedsgala".
Wer hätte seinerzeit ahnen können, dass man auch nach fast sechs Jahrzehnten auf der Bühne noch so etwas wie Abschiedsschmerz verspüren kann? Ganz abgesehen davon, dass in den 1960er Jahren wohl keiner der in Würde älter gewordenen Herren nur einen Gedanken daran verschwendet hätte, wie es denn sein würde, wenn man erst einmal im Pensionsalter ist.
Erfahrungen haben die Herren Helmut Schmidauer senior, Günter Postl und Rudolf Klinger gemeinsam genug gemacht. So wie sie viel zu erzählen haben – aus 59 Jahren Flamingos, unzähligen Auftritten in legendären Clubs wie dem Rosenstüberl in Linz, einem Publikum, das ihnen stets die Treue hielt und mit ihnen älter wurde, während sie auch jüngere Semester für ihre Musik, den echten Rock’n’Roll, begeistern konnten.
Eine Zeit, die auch ihr zu früh, 2011, verstorbener Freund und Bandgründer Willi Pfeiffer maßgeblich mitgeprägt hat. Sie waren die Flamingos. Drei Original-Mitglieder von damals sind noch immer beseelt, wenn sie ihre Musik spielen. Das Feuer lodert. Doch jetzt ist Schluss mit der großen Bühne. So steht es zumindest in der Ankündigung für ihre "ultimative Abschiedsgala", die sie am Mittwoch dieser Woche (25. Mai, 20 Uhr) in den Kulturpark Traun führen wird.
Flamingo bleibt man immer
Einmal noch soll der legendäre "Geist der Flamingos" beschworen werden, den Helmut Schmidauer senior, der Sänger, bis heute bei allen Musikern der Band spürt. Sein Motto "Einmal Flamingo, immer Flamingo" gilt mittlerweile auch für seinen Sohn Helmut Schmidauer junior und Wolfgang Pfeiffer, der seinen Vater Willi an der Gitarre ersetzt hat. Weil es dessen Wille war. Die Flamingos funktionieren eben auch über eine Generation hinaus.
Davon wird man bei der Abschiedsgala hören. Es soll eine musikalisch-nostalgische Reise werden, durch fast sechs Jahrzehnte voll von Geschichten, Anekdoten und ganz viel Musik. "Mir ist schon bang vor der Leere nach unserem Abschiedskonzert", sagt Günter Postl, der auch in seinen "hohen 70ern" (die Lebensjahre sind gemeint, ohne genauer werden zu wollen) sein lebenslanges Hobby lebt, wie er sagt.
Aber wie die Geschichte vieler Musiker und Bands lehrt, die in die Jahre gekommen sind: Abschiedskonzerte müssen noch nicht automatisch das finale Ende des Bühnendaseins bedeuten. Und so klingt auch bei den Flamingos durch, dass es sich bei der Gala um einen "sanften Umstieg" handelt, wobei das Wort Ruhestand nicht so gerne ausgesprochen wird. "Nennen wir es Altersteilzeit", sagt Wolfgang Pfeiffer, der sich zwar noch als Junger im Flamingo-Verbund fühlen kann, aber auch schon das Jahrzehnt an Lebensjahren in Sichtweite hat, wo das Wort Pension keine unvorstellbar weit entfernte Vision mehr ist. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Helmut Schmidauer sen.
Als Ältester und am längsten in der Band Spielender, also sozusagen der Ur-Flamingo, stelle ich fest, dass ich mehr als mein halbes Leben als Flamingo verbracht habe. Darauf bin ich sehr stolz!
Und dass heute noch der „Geist der Flamingos“ bei allen unseren Musikern vorhanden ist, finde ich nicht nur bemerkenswert, sondern auch als ein Geschenk. Ich kann nur sagen: einmal Flamingo, immer Flamingo!
Günter Postl
Musik, speziell Popmusik war und ist ein lebenslanges Hobby für mich. Meine klassische Ausbildung am Klavier brach ich nach sieben Jahren ab und spielte schon in der Schulzeit in einer Klassenband. Als ich Heli Schmidauer, Künstlername Babalina, kennenlernte, empfahl er mich dann später Willi Pfeiffer, der einen Klavierspieler für die Flamingos suchte. Daraus wurde eine lebenslange Freundschaft mit den Kollegen.
Rudolf Klinger
Die Flamingos waren und sind mein musikalisches Leben. Schon damals, als mich Willi Pfeiffer als Schlagzeuger holte, wusste ich: Das ist es! Ich hatte viele unvergessliche Erlebnisse und viel Spaß. Unsere Freundschaft ging aber über die Band hinaus, wir waren auch privat viel und oft zusammen.
Wie gesagt: Es waren meine lustigsten Jahre. In diesem Sinne sind sie unvergesslich … die Flamingos.
2 Tonnen schwere Spule stürzte in Linzer Firma auf Arbeiter (29)
Arbeiten entlang der alten Klostermauer
Mit diesem Konzept soll die Mittelschule Puchenau gerettet werden
Warum ein TikTok-Star zum Müllsammeln in Linz vorbeischaut
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Gereift und abgebrüht, genießt den letzten Auftritt!!!