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Zeppelinschule heißt nach 73 Jahren wieder Löwenfeldschule

Von Georgina Giefing   04.November 2011

„Vor zwei Jahren hatten wir einen Direktorenwechsel an der Schule, und seit damals sind viele Ideen entstanden“, erzählt der Lehrer Sven Schwerer. So entstand auch sein Vorschlag, wieder den ursprünglichen Schulnamen anzunehmen. „Ich habe erfahren, dass die Zeppelinschule nicht immer so hieß, und hab mich in die Geschichte vertieft.“

Die jüdischen Brüder Wilhelm und Moritz Löwenfeld besaßen Textilfabriken, zeichneten für viele Gebäude in Kleinmünchen verantwortlich und engagierten sich für die Bevölkerung. Wilhelm wurde außerdem zum Ehrenbürger von Kleinmünchen ernannt. Beide starben vor Beginn der NS-Zeit.

1938 wurden die Schule und die Löwenfeldstraße, an der sie lag, umbenannt. „Damals wurde einfach alles vernichtet“, sagt Schwerer. „Und zwar sehr gründlich. Es gibt fast keine Fotos aus dieser Zeit.“

Feier mit Zeitzeugen

Der Vorschlag setzte sich schließlich durch, auch von historischer Seite sprach nichts dagegen. Die Lehrer der HS 10 und der im gleichen Gebäude untergebrachten VS 17 stimmten ab, danach fehlte nur noch die Zustimmung der Stadt Linz. „Vor rund einem Monat bekamen wir den Bescheid per Post“, sagt Schwerer. Um den neuen alten Namen ausgiebig zu feiern, planen die beiden Schulen ein großes Fest für den ganzen Stadtteil.

Am 11. November ab 14 Uhr locken die Schüler mit Tanz, Gesang und Theateraufführungen ins Schulgebäude. Zusätzlich zu Videos und einer Ausstellung, die besichtigt werden kann, werden Zeitzeugen an der Feier teilnehmen. „Schüler der Löwenfeldschule vor 1938 werden erzählen“, sagt Schwerer, der sich auf viele Besucher freut. „Wir wollen die Schule für den Stadtteil öffnen.“

 

Brüder Löwenfeld

Die Industriellen Moritz und Wilhelm Löwenfeld besaßen Textilfabriken, Dampfmühlen und Lebensmittelindustrie in Kleinmünchen. Wilhelm, Schulinspektor und Gemeinderat, errichtete einen Schießstand und einen Kindergarten, in dem heute eine Krabbelstube untergebracht ist. Moritz war Präsident der Baugesellschaft. Beide unterstützten ab 1886 den Bau des heutigen Landesmuseums.

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19. April 2024