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"Wer schlechte Nerven hat, braucht meinen Job nicht zu tun"

Von Reinhold Gruber, 21. November 2014, 00:04 Uhr
"Wenn einer schlechte Nerven hat, braucht er meinen Job nicht zu tun"
Roncalli-Betriebsleiter Patrick Philadelphia entstammt einer traditionsreichen Zirkusfamilie. In der Manege tritt er als Sprechstallmeister auf. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Wenn sich die Manege des Circus Roncalli öffnet, hat er mit seinem Team seine Arbeit gut erledigt. Patrick Philadelphia ist der Mann im Hintergrund, ohne den (fast) nichts geht.

Von heute bis einschließlich 13. Dezember hat der Circus Roncalli wieder seine Zelte auf dem Urfahraner Jahrmarktgelände in Linz aufgeschlagen. Gespielt werden mittwochs bis sonntags jeweils zwei Vorstellungen. Dass alles zur richtigen Zeit am richten Platz steht und funktioniert, dafür trägt ein großes Team die Verantwortung, dessen Dirigent Patrick Philadelphia (40) ist. Beim Betriebsleiter und Tagesregisseur laufen alle Fäden zusammen, um einen perfekten Spielablauf zu garantieren. In Linz begannen die Aufbauarbeiten mit Regen.

 

Wirkt sich der Regen nachteilig auf das Zeitmanagement beim Aufbau aus?

Patrick Philadelphia: Ja. Im Schnitt verliert man durch schlechtes Wetter zwei bis drei Stunden pro Tag. Es ist aber in Linz toll, dass der Platz befestigt ist. Aufgeweichte Wiesen machen uns die Aufbauarbeiten noch schwerer.

Haben Sie immer ein Auge auf den Wetterbericht?

Wir haben einen Premierentermin (heute, 20 Uhr, Anm.) und dadurch natürlich Zeitvorgaben. Beim Aufbau des Zeltes haben wir hier zwei Stunden verloren, weil sich beim Hochziehen ein Wassersack in der Plane gebildet hat. Die Folge war, dass wir eine neue Pumpe organisieren mussten, die das Wasser beseitigte. Erst dann konnten wir das Zelt hochziehen.

Wie eng ist der Zeitplan zum Beispiel in Linz?

Wir sind schon seit vergangener Woche in Linz, weil wir hier das Problem haben, dass wir keine Anker einschlagen können, da der Untergrund befestigt ist. Wir haben daher 880 Tonnen Stahl der voestalpine als Gewichte verbaut, die als Ballast und Absicherung der Zeltanlagen dienen. In der Regel ist es so, dass wir Dienstag- nachmittag anfangen und am Donnerstagabend fertig sind. Sollte es Verzögerungen geben, haben wir noch den Freitagvormittag, wo etwas gemacht werden kann.

Ist es schon passiert, dass ihr bis kurz vor der Premiere gearbeitet habt?

Nein. Wir haben eine Zeltabnahme durch die Behörde, die uns eine Zeitvorgabe gibt. Meist muss um 10 Uhr alles fertig sein. Deshalb ist es meist so, dass die Abende verlängert werden und nicht um 18 Uhr Feierabend ist.

Wie viele Leute dirigieren Sie?

Wir sind auf dem Gelände rund 50 Mitarbeiter, wovon rund 30 Leute mit dem Zeltaufbau beschäftigt sind. Dann gibt es Elektriker, Installateure, Beleuchter und natürlich unsere Fahrer, die die Wagen vom Bahnhof zum Jahrmarktgelände bringen.

Wie behalten Sie den Überblick?

Die Jahre bringen natürlich auch die Erfahrung. Wenn man schon einmal in einer Stadt, wie hier in Linz, gastiert hat, weiß man, wo die Haken und Ösen sind. Wir wissen genau, wo die Wasseranschlüsse sind. Das vereinfacht das Ganze. Was unvorhersehbar bleibt, sind Privat-Pkw, die trotz Parkverbot-Schildern Einfahrten verstellen. Damit muss man umgehen lernen. Wir haben aber ein gutes Team. Jeder hat seinen Aufgabenbereich. Wenn es Probleme geben sollte, dann läuft alles bei mir zusammen.

Gab es schon den Moment, wo Sie nicht mehr gewusst haben, wie es weitergehen soll?

Natürlich. Wenn die Plätze sehr klein sind, dann gibt es irgendwann einmal ein Chaos. So müssen etwa Wagen in der Reihenfolge hergebracht werden, wie wir sie brauchen. Wenn die Clowngarderobe vor den Transportern kommt, dann ist das eine Situation, die wir vermeiden wollen. Wir haben natürlich einen zeitlichen Druck. Am Mittwoch zum Beispiel mussten alle Wohn-, Dusch- und Toilettenwägen der Artisten auf dem Platz stehen.

Wie gut können Sie mit Druck umgehen?

Ich habe in den 20 Jahren, in denen ich das mache, gelernt, mit Druck umzugehen. Wenn einer schlechte Nerven hat, dann braucht er meinen Job nicht zu tun.

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