Warum Kühe in Bolivien ein Wilhering-Logo tragen
WILHERING. Abt Reinhold Dessl auf den Spuren jener Patres aus dem Stift Wilhering, die in Bolivien als Missionare tätig waren.
Genau 90 Jahre, nachdem 1928 der erste Pater aus dem Stift Wilhering nach Bolivien als Missionar aufbrach, reiste Reinhold Dessel, Abt und Pfarrer von Gramastetten, in das südamerikanische Land. Er machte sich auf die Suche nach Spuren, die Pater Justin Wöhrer und seine Nachfolger hinterlassen haben. 64 Jahre später, im Jahr 1992, war mit dem Tod des letzten Wilheringer Mönchs die Ära in Bolivien zu Ende gegangen.
"Noch heute ist unübersehbar", sagt Dessl beeindruckt, "dass die Früchte der Wilheringer Patres aufgegangen sind." Zum Beispiel bei jenen 70 Kühen, die mit dem "W" des Stiftes Wilhering gekennzeichnet durch die Weiden in Apolo traben. In der Kleinstadt 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt La Paz liegt eines von zwei Frauenklöstern, die dank Pater Justin gegründet wurden. "Er holte die Schwestern nach Bolivien, um ihn in der Seelsorgearbeit zu unterstützen", sagt Dessl. In beiden Klöstern sind heute noch je sechs Zisterzienserinnen aktiv. Mittlerweile stammen alle Schwestern aus Bolivien. In Apolo betreiben sie nicht nur eine Landwirtschaft, sie keltern auch Wein aus Orangen und Mandarinen, führen eine Pension sowie ein Schülerheim.
Auch das zweite Kloster besuchte der Abt. Es liegt in La Paz. Dort betreiben die Schwestern eine Schule für 2700 Schüler, von der Volksschule bis zum Gymnasium. Doch die Schwestern haben es nicht einfach: "Sie müssen das Gehalt für die 150 Lehrer auftreiben." Dazu komme die kirchenkritische Einstellung der Regierung: "Privatschulen sind ihr ein Dorn im Auge."
Vor allem den älteren Bewohnern sind die Patres noch in guter Erinnerung, vor allem der aus St. Gotthard stammende Pater Gotthard Kaiser. Er ertrank 1973, als er eine Frau aus dem Mapiri-Fluss retten wollte: "Er wird noch heute fast wie ein Heiliger verehrt."
Die Verbindung zwischen Bolivien und Wilhering soll auch in Zukunft nicht abreißen: "Wir stärken uns gegenseitig", sagt Dessl. "Die Schwestern machen uns Mut, in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben. Und wir versuchen, sie materiell zu unterstützen, so gut wir können."
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