Vom Mischling bis zum Cidre: Lokalaugenschein beim Mostbauern Hofbauer
LINZ. Obstsammeln hat im Großraum Linz wieder begonnen. Denn nun wird wieder Most für die nächste Saison gemacht. Die OÖNachrichten haben Mostbauer Markus Hofbauer über die Schultern geblickt.
Jeden Freitag hilft die ganze Familie Hofbauer auf dem Hof in Rufling bei Leonding, Obst zu klauben und Most herzustellen. Im vergangenen Jahr hat Markus Hofbauer den Hof von seinem Vater übernommen. Mit seiner Frau Silke und seinen beiden Kindern (sechs und acht Jahre) wohnt er auch dort. „Obwohl es am Bauernhof sehr viel Arbeit, gibt, macht es immer total Spaß, und jeder packt an“, sagt Silke Hofbauer.
Hofbauer ist einer der jüngsten Mostbauern im Großraum Linz und zählt mit seinen Mostsorten immer wieder zu den Besten bei der „Leondinger Mostkost“.
Mischungen aus Apfel-Karotte, Birne-Zwetschke oder ein Obstmix mit Rhabarber gehören zu den Spezialitäten von Familie Hofbauer. „Cidre“ (Apfelwein) wird ebenfalls erzeugt. „Der Cidre ist seit Jahren ein beliebtes Jugendgetränk“, sagt Markus Hofbauer.
Vom Feld in die Flasche
Heuer ist für die Mostherstellung ein gutes Jahr. Durch den häufigen Regen im Sommer und die langen Sonnenphasen kann viel Obst von den Plantagen geerntet und zu Saft oder Most verarbeitet werden.
Schon in den frühen Morgenstunden beginnt die Arbeit. Zuerst muss das Obst mühsam vom Boden aufgeklaubt werden. Dafür hat Hofbauer zusätzlich eine Maschine. Diese spießt das Obst auf und wirft es über eine Rolle in einen dahinter hängenden Sack.
Dann wird das Obst gewaschen, ehe es in einer Maschine zerkleinert wird. Im Anschluss wird das Obst gepresst. Nur der Saft darf übrig bleiben, der für einige Wochen in ein großes Fass kommt. Dann packt Familie Hofbauer wieder gemeinsam an und füllt den frisch gepressten Saft in Flaschen ab. „Unsere Kunden können uns auch das eigene Obst bringen, und wir machen ihnen einen Saft daraus“, sagt Hofbauer.
Damit aus den Mischsäften Most entsteht, wird er in großen Fässern im Keller der Familie gelagert. Dabei ist der Verschluss immer offen, sodass der alkoholische Gärprozess seinen natürlichen Lauf nehmen kann. „Jeden Tag müssen wir den Verlauf kontrollieren.“ Der Gärprozess läuft natürlich ab, bis der Most eines Tages fertig zum Genießen ist.