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Vergeblicher Kampf für Aufenthalt: Onongaya muss zurück nach Afrika

Von Nina Lindschinger   17.Februar 2011

Über 1200 Personen kämpfen in der Facebook-Gruppe „Melitus muss bleiben“ für eine legale Aufenthaltsmöglichkeit des 24-jährigen Nigerianers Melitus Onongaya. Initiiert von seinen Freunden, haben sich inzwischen mehrere Organisationen wie die Aktion Kritischer SchülerInnen, der Alevitische Kulturverein oder die Grünalternative Jugend Oberösterreich dem Protest angeschlossen. Am Freitag wollen sie einen Demonstrationszug vom Schillerpark zum Neuen Rathaus veranstalten, zu der sich bereits 650 Teilnehmer angemeldet haben.

Keine Chance auf Asyl

Für Melitus Onongaya kommt diese Initiative zu spät. Er hat diese Woche eine Erklärung unterschrieben, derzufolge er freiwillig in sein Heimatland zurückkehren wird. „Ich habe nicht mehr die Kraft zu kämpfen“, sagt der 24-Jährige. Obwohl er in seiner Heimat mit dem Tod bedroht worden sei, wurde sein Asylantrag 2006 abgewiesen. Vor einem Monat wurde seine Berufung gegen den negativen Asylbescheid abgelehnt, obwohl Onongaya laut Aussage seiner Unterstützer gut integriert sei. Mitte März sollte er abgeschoben werden. Die letzte Möglichkeit für einen Aufenthaltstitel in Österreich wäre eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof gewesen. „Aber die Chance, dass diese positiv entschieden wird, ist gering“, sagt Marion Huber von der Caritas-Flüchtlingshilfe. Die freiwillige Rückkehr sei für ihn die einzige Möglichkeit gewesen, „sein Gesicht zu wahren“.

Freiwillig nach Nigeria

Denn auch die Möglichkeit für ein humanitäres Bleiberecht ist nicht gegeben: „Dafür hätte er vor 2004 nach Österreich kommen müssen.“ Melitus Onongaya (24) floh jedoch erst 2005 aus seinem Heimatland Nigeria. „Kriminelle Banden haben damals Teile seines Dorfes niedergebrannt, Menschen ermordet und Familienmitglieder teils schwer verletzt“, sagen seine Freunde.

Wenn der 24-Jährige nach Nigeria zurückkehrt, gibt es für ihn keinen legalen Weg mehr für einen Aufenthaltsstatus in Österreich. Theoretisch könnte Onongaya seine Zusage für eine freiwillige Ausreise noch widerrufen, bis er ins Flugzeug steigt. Das hat er aber nicht vor: „Ich kehre lieber freiwillig zurück, als illegal hier zu sein und immer weiterzukämpfen.“

Die Demonstration soll trotzdem stattfinden, wenn es nach ihm geht: „Die Menschen werden sich fragen, wo ich bin und was mit mir passiert ist. Durch die Demo wissen sie Bescheid. Und außerdem wird damit ein Zeichen gesetzt.“

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