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Trotz Rekordbudget hat Linz zu wenig Personal für Betreuung von Senioren

Von (gsto), 03. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Trotz Rekordbudget hat Linz zu wenig Personal für Betreuung von Senioren
Seniorenbetreuer machen ihren Beruf grundsätzlich gern, besagen Studien. Doch Personalmangel führt zu Krisen. Bild: APA/BARBARA GINDL

LINZ. Anforderungen stark gestiegen, doch 1998 eingeführter Personalschlüssel nicht angepasst.

Ein Drittel ihres Budgets gibt die Stadt Linz für Soziales aus. Von diesen 224 Millionen Euro investiert die Stadt heuer 102 Millionen Euro für Pflege und Betreuung von Senioren. Trotzdem gibt es in den Seniorenheimen zu wenig Personal. Die in den Heimen tätigen Arbeitskräfte sind überlastet, so dass Bewohner der Seniorenzentren teilweise zu wenig Betreuung bekommen. Das wissen auch die Verantwortlichen, ist auch durch eine Studie der Arbeiterkammer belegt.

Eine Ursache für diese betrüblichen Verhältnisse ist der Pflegepersonalschlüssel für Alten- und Pflegeheime. Dieser Schlüssel gilt seit 21 Jahren. Bei der Einführung mit 1. Jänner 1998 war dies ein großer Schritt zur Verbesserung der Verhältnisse in den Heimen. Doch seither wurde der Personalschlüssel nur minimal an die gestiegenen Anforderungen angepasst.

Mehr demente Heimbewohner

Das Durchschnittsalter der Seniorenheimbewohner ist seit der Einführung des Schlüssels stark gestiegen. Damit verbunden ist auch eine Zunahme des Betreuungsbedarfs, vor allem, weil deutlich mehr Altenheimbewohner dement sind. Dazu kommt enorm gestiegener Aufwand für bürokratische Arbeiten. Pflegekräfte müssen heutzutage Aufgaben schriftlich dokumentieren, die es vor 21 Jahren bei der Einführung des Pflegepersonalschlüssels noch nicht gegeben hatte. Das ist auch durch Studien belegt.

Eine weitere Belastung ist laut einer 2015 von der oberösterreichischen Arbeiterkammer durchgeführten Untersuchung, dass Angehörige vermehrt Auskünfte über die Betreuung ihrer Verwandten im Heim fordern. Das ist zu einer weiteren zusätzlichen Belastung des Personals geworden. Wegen der vermehrten Belastung sei es heute schwieriger geworden, neues Personal für Seniorenheime zu bekommen. Kaum möglich sei es, neues Personal entsprechend einzuschulen. Es sei aber auch aus einem anderen Grund schwierig, neues Personal zu finden, sagt die Linzer Sozialreferentin und Vize-Bürgermeisterin Karin Hörzing (SP): "Da wirkt sich auch aus, dass Fachbetreuer für Altenarbeit nicht in die Liste der Mangelberufe aufgenommen wurden." Grundsätzlich müsse die Betreuung von Senioren in deren Wohnung nach dem Motto "mobil vor stationär" verstärkt werden.

Auch die Landespolitik setzt auf "mobil vor stationär, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben". Es werde im zuständigen Unterausschuss des Landtags auch eine Verbesserung des Pflegpersonalschlüssels diskutiert, sagt Peter Binder, SP-Sozialsprecher im Landtag: "Letztlich ist ein neuer Schlüssel aber eine Frage des Geldes." 

 

Linzer Sozialbudget macht ein Drittel des gesamten Haushalts aus

Mehr als im Budget für 2019 geplant wird die Stadt Linz heuer voraussichtlich für die Betreuung von Senioren ausgeben müssen. Denn zu den geplanten Aufwendungen in der Höhe von 102 Millionen Euro kommt noch ein Teil der Ausgaben für den Entfall des Pflegeregress dazu. Die Bundesregierung hat zwar das Ende des Regresses (Zugriff auf Vermögen von Heimbewohnern, wenn deren Pension nicht für den Heimbeitrag reicht) beschlossen, zahlt den Seniorenheimträgern aber nur einen Teil der entfallenden Einnahmen. Für das vergangene Jahr rechnet Sozialreferentin und Vize-Bürgermeisterin Karin Hörzing (SP) mit einem Einnahmenentgang von 7,5 Millionen Euro.

Im Sozialbudget hat die Stadt Linz für das heurige Jahr 224 Millionen Euro vorgesehen, ein Drittel des gesamten ordentlichen Haushalts. Nahezu die Hälfte des Sozialbudgets (46 Prozent) wird für die Betreuung und Pflege von Senioren aufgewendet. Weitere 95 Millionen sind für Familien vorgesehen, davon 69 Millionen Euro für Krabbelstuben, Kindergärten und Horte. Weitere 14 Millionen Euro sind für den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen eingeplant. Im Sozialbudget sind weiters 18 Millionen Euro für die Mindestsicherung genehmigt. 4,7 Millionen sind für das Beschäftigungsprogramm „Jobimpuls“ vorgesehen, 2,4 Millionen für Sozialvereine wie „Jugend und Freizeit“.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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tarzoon (143 Kommentare)
am 03.01.2019 07:40

wenn die Pflegekräfte heute so viel schriftlich dokumentieren müssen, warum versucht man es dann nicht mal mit Bürokratieabbau, anstatt mit Personalaufstockung.

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Fuchsfreund (456 Kommentare)
am 03.01.2019 10:08

...als Angehörige (beide Elternteile im Heim) kann ich mittlerweile nachvollziehen, warum das Personal soviel Schreibarbeit hat: muss ja für die Kollegen und zur Dienstübergabe dokumentiert sein: wer hat wieviel gegessen bzw. getrunken (gerade bei Demenzkranken immens wichtig) und ausgeschieden, wie ist der Gemütszustand, wer hatte welche Körperpflege usw. — da kommt ganz schön was zusammen....

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athena (3.249 Kommentare)
am 03.01.2019 06:46

das geld wird ja für die rausgeschmissen die in der sozialen hängematte lieber liegen als den hintern hoch zu bekommen, weil geld bekommt man ja auch fürs nichts tun!

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 03.01.2019 06:26

Eine Frage der Prioritätensetzung -
AUSTRIA QUO VADIS ?

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FreiheitTuatWeh (255 Kommentare)
am 03.01.2019 00:41

LOL, schaut mal auf den Baby-Boom Artikel... Die Einzahler der nächsten Generation
So berechnet die Stadt Linz...
Gute Nacht

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 03.01.2019 00:24

So nebenbei: Was tut eigentlich Sozial-Vizebürgermeisterin Hörzing so den ganzen Tag, ausser dass sie "mit etwas rechnet" und uns erklärt, warum manche Sachverhälte "sehr schwierig sind". Arbeitet sie in ihrem Ressort auch manchmal proaktiv, was man für jemanden, der ein Vizebürgermeistergehalt bezieht, wohl erwarten könnte, oder reagiert und beschönigt sie nur die meiste Zeit?

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 03.01.2019 00:21

Sehr informativer Übersichtsartikel, nur mit dem 2. Fall steht der Autor offenbar ein wenig auf Kriegsfuss. Schon in der Überschrift: Trotz (des) Rekordbudgets sollte es heissen und weiter unten dann: Für den Entfall des Pflegeregresses. Beides 2. Fall...

"Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod" hat ein Grammatik-Onkel mal so schön geschrieben.

Ich bin ja nicht gerade ein Germanist, aber ich liebe den Mundart-Genetiv, der einst auch das Hochdeutsch beherrschte mit "Wegen MEINER" (anstatt "Wegen mir").

Es gibt aber auch im Hochdeutschen noch immer den Genetiv.

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