Südliche Landstraße wird um 5,3 Millionen Euro zur Einbahn
LINZ. Weil auf der Blumau das Musiktheater entsteht, lässt die Stadt den Südteil der Landstraße aufmascherln. Zwischen Blumau und Bismarckstraße werden Gehsteige und Fahrbahn gepflastert. Die Straße darf nur noch in Richtung Norden befahren werden.
500 Meter lang und 13.000 Quadratmeter groß ist der südliche Teil der Landstraße, der neu gestaltet wird. Um 5,3 Millionen Euro entsteht eine sogenannte Begegnungszone, im Fachjargon auch „shared space“ genannt. Das beschließt heute der Linzer Gemeinderat.
Nach der Umgestaltung gibt es keinen eigentlichen Gehsteig mehr. Fahrbahn und Fußgeherbereich sind aus dem gleichen Material gepflastert. Der Gehsteig ist dann von der Fahrbahn nur noch durch eine drei Zentimeter hohe Kante getrennt – eine sogenannte Tastkante, um sehbehinderten Menschen die Orientierung zu erleichtern.
Höchstens 20 km/h
Die Landstraße wird in dem umgebauten Bereich zur Einbahn Richtung Norden. Nur noch auf dem kurzen Stück zwischen Scharitzer- und Blumauerstraße darf man auch südwärts fahren. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit wird nach der Fertigstellung der „Landstraße neu“ im Jahr 2013 auf 20 km/h gesenkt.
Vorbild für die Neugestaltung ist die unter dem früheren Stadtrat Jürgen Himmelbauer (Grüne) umgebaute Herrenstraße im Bereich zwischen Steingasse und Neuem Dom.
Planer des Landstraßen-Projekts sind ein Ingenieurbüro und Fachleute der Stadtverwaltung. Ursprünglich war beschlossen worden, für die Landstraße einen Architektenwettbewerb durchzuführen. 200.000 Euro hatte der Gemeinderat im Oktober 2007 für dieses Vorhaben reserviert. Der Wettbewerb fand aber nie statt.
Nicht Geldmangel sei der Grund für das Abblasen des Wettbewerbs gewesen, sagt Verkehrsreferent Vizebürgermeister Klaus Luger (SP). Da aber für die Neugestaltung des Volksgartens ohnedies ein eigenes Konzept erstellt wurde, sei die ursprünglich angestrebte Gesamtlösung nicht mehr nötig.
Eine Amtsplanung
Für den Umbau der Plätze vor der Martin-Luther-Kirche und der Landesbibliothek am Schillerpark gab es ebenfalls keinen Wettbewerb, sondern eine so genannte Amtsplanung: ein Rathausmitarbeiter plante, der international bekannte Architekt Günter Zamp-Kelp fungierte als Ideengeber. Nach einem Vorstoß der Grünen wird nun der Grünbereich des Schillerparks Richtung Landesbibliothek erweitert.
„Die Planung der südlichen Landstraße war dann vor allem eine verkehrstechnische Aufgabe, bei der es nur noch sehr wenig Möglichkeiten für Einbauten im öffentlichen Raum gibt“, sagt Vizebürgermeister Luger.
2013 ist der Umbau abgeschlossen
Im April 2013 geht das neue Musiktheater auf der Linzer Blumau in Betrieb. Im selben Jahr wird auch der Umbau der Landstraße fertig.
Zwischen Musiktheater und Bismarckstraße werden Fahrbahn und Gehsteig mit denselben Steinen neu gepflastert. Die Straßenbahntrasse wird asphaltiert. Fußgeherbereich und Fahrbahn sind dann nur durch eine drei Zentimeter hohe Kante getrennt. Die Autos dürfen dann nur noch 20 km/h fahren.