Stadtentwicklung: "Gemeinderat darf die Immobilienpreise nicht steuern"
LINZ. Neuer Stadtentwicklungsplan: Verbotszonen für Hochhäuser will Luger "auf keinen Fall".
Wie soll Linz in Zukunft aussehen? Diese Frage möchte man sich künftig im Magistrat offenbar verstärkt stellen. Gemeinsam kündigten Bürgermeister Klaus Luger (SP) und Infrastrukturstadtrat Markus Hein (FP) an, in den kommenden drei Jahren einen "dynamischen und zukunftsgewandten Stadtentwicklungsplan" erstellen zu lassen. Dabei sollen die Linzerinnen und Linzer möglichst viel mitzureden haben, versprachen Luger und Hein.
Ziel des Projekts sei es, "ein möglichst scharfes Bild davon zu zeichnen, wie sich Linz entwickeln soll", sagt Luger. Steigender Bedarf an Wohnungen und zunehmender Verkehr seien nur zwei der Eckpfeiler, die es dabei zu berücksichtigen gelte.
Das örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) werde dieser Plan nicht ersetzen. Vielmehr soll er als eine Art "Leitbild" dienen.
Das ÖEK lebe "von Daten aus der Vergangenheit", sagte Hein. Das neue Konzept solle hingegen der Tatsache Rechnung tragen, dass "Linz in den vergangenen Jahren sehr dynamisch gewachsen ist", so Hein.
Ein besonders heiß umkämpfter Punkt in der Stadtplanung sind derzeit mehrere Hochhäuser in verschiedenen Stadtteilen, die sich noch in der Planungsphase befinden. Kritiker dieser Bauten forderten stets, dass es klar definierte Verbotszonen für Hochhäuser in Linz geben müsse. Dieser Idee steht Luger ablehnend gegenüber: "Wer so etwas fordert, hat seinen Gedankengang nicht zu Ende geführt. Wenn der Linzer Gemeinderat zum Beispiel den Bereich um den Mühlkreisbahnhof zur Hochhauszone erklärt, verfünffachen sich dort die Immobilienpreise. Es darf keinesfalls Aufgabe des Gemeinderats sein, die Immobilienpreise zu steuern." Stadtrat Hein pflichtet bei: "Damit würden wir der Bodenspekulation Tür und Tor öffnen." Dass es massiven Widerstand gegen die Hochhaus-Projekte gibt, hält Hein für übertrieben. Vielmehr gebe es "eine kleine Gruppe, die hier massiv auftritt. Egal bei welchen Projekten, bei den Gegnern sind es immer dieselben handelnden Personen."
Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP) kritisiert, dass das angekündigte Konzept "keine Abhilfe für aktuelle Probleme der Linzer Stadtentwicklung schafft". Wesentliche Punkte wie die Reform des Gestaltungsbeirats würden offen bleiben.
Grünen-Klubobfrau Ursula Roschger bescheinigt Luger und Hein hingegen "gute Ansätze", fordert aber verstärkten Schutz der städtischen Grün- und Parkanlagen.
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"Das menschliche Maß" (c) Leopold Kohr - hat in unserer hemmungslosen Gier- und Unersättlichkeits-Zeit keine Platz mehr !
P.S.: Auch der Herr Bgm. hat seinen Gedankengang nicht zu Ende geführt ! Es geht nicht um entweder oder sondern um sowohl als auch ! Bodenspekulation ist auf allen Linien abzustellen und das läßt sich mit einem konsequenten Bauplatz-Management abstellen. Die Digitalisierungs-Technologie dafür gibt es schon längst, aber die für das Loslassen von Willkür-Macht der Polit-Apparatschiks wurde noch kein Kraut gefunden . . .
Fürs Viertel in Urfahr ist`s nicht geil auf 75 meter hohe Mauern zu schauen und im Schatten zu leben. Wie hoch dürfen eigentlich Gefängnismauern gebaut werden?
Fürs Viertel ist`s nicht geil auf 75 meter hohe Mauern zu schauen und im Schatten zu leben. Wie hoch dürfen eigentlich Gefängnismauern gebaut werden?
Neben welchen Häusern und Wohnungen stehen die nächsten Giganten 100 oder sogar 150 Meter hoch? Dieses Risiko ist nicht versicherbar.
Ein im dicht verbauten Gebiet errichtetes Hochhaus vermindert wesentliche die Lebens- und Wohnqualität im ganzen Stadtviertel. Schatten, Winde und die Zunahme des Verkehrs sind nur einige negative Auswirkungen. Pläne sehen vor, Hochhaustürme an bestehende Häuserzeilen und dicht neben Altenheime zu bauen. Experten fehlen, die Stadtentwicklung betreiben und historisch gewachsenes und erhaltenswertes Stadtbild schützen. Setzen sich Initiative für die Interessen der Bürger ein, kann dieser Einsatz nur unterstützt werden.
Lobbyismus von anrainenden Immobilienbesitzern, denen es nur um ihre eigenen Vorteile (Stichwort Wertverlust) geht, hat mit "Initiative im Interesse der Bürger" wenig bis nichts zu tun. Das war beim Westring so, das ist beim Weinturm so. Diese ursächlichen Ego-Motive zu verschwiegen, spricht Bände.
Auf wessen Gehaltsliste stehen sie eigentlich?
Warum wird eigentlich immer unter der Gürtellinie "argumentiert", wenn einem unangenehme Wahrheiten nicht gefallen? "Wolfgang Forstner und seine Schwester Monika Forstner-Kral sind die Eigentümer des Jugendstilhauses aus dem Jahr 1914. ... Der Wert ihres Hauses würde durch den Weinturm massiv gemindert werden, befürchten die Geschwister." (OÖN 19.12.)