Stadt Linz lässt sich den Nachmittags-Kindergarten drei Millionen Euro kosten
LINZ. Nach dem Aus für die Gratisbetreuung wurden in Linz neun Prozent der Kinder abgemeldet.
Drei Millionen Euro hat die Stadt Linz in ihrem Budget an Zusatzkosten für die Nachmittagsbetreuung im Kindergarten vorgesehen. "Vielleicht kommen wir mit einer halben Million Euro weniger aus", sagt Bürgermeister Klaus Luger (SP). Das hänge von den Anmeldungen im Herbst ab.
Nötig wurde das Zusatzbudget, weil das Land zu Jahresbeginn die Gratis-Nachmittagsbetreuung in den Kindergärten abschaffte. Die Stadt Linz führte ein Modell ein, bei dem der Tarif sozial gestaffelt ist. So wie am Vormittag sind daher weiterhin 43 Prozent der Kinder auch nach dem Mittagessen gratis da, den vollen Tarif zahlen nur 17 Prozent der Eltern.
20 Millionen Euro für Bauten
Das Modell ließ aber die Zahl der Abmeldungen überschaubar bleiben: "Während in anderen Gemeinden bis zu 50 Prozent der Kinder abgemeldet wurden, waren es in Linz nur neun Prozent", sagt Luger. Insgesamt seien die Nachmittagsgebühren "weniger ein Anschlag auf sozial schwächere Schichten, sondern machen es Frauen schwieriger, voll berufstätig zu sein".
Insgesamt kostet die Betreuung in den 78 Kindergärten, 48 Krabbelstuben und 39 Horten in Linz 65 Millionen Euro. Die Eltern zahlen dafür zwölf Millionen. Land und Bund steuern 29 Millionen bei, den Rest schießt die Stadt Linz zu. Dank neuer Einrichtungen werden die Kosten noch weiter steigen, sagt Luger: "Wir rechnen im kommenden Jahr mit bis zu zwei Millionen Euro mehr."
Weitere 20 Millionen Euro investiert die Stadt Linz aktuell in die Sanierung und die Errichtung von neuen Kindergärten, Krabbelstuben und Horte. Die größten Projekte sind am Froschberg (Kindergarten Hofmeindlweg), in Ebelsberg (Kindergarten/Hort Hauderweg), in Kleinmünchen (Hort Löwenfeldschule) und in Urfahr (Kindergarten/Krabbelstube Hartmayrgut). Luger: "Dieses umfassende Kinderbetreuungsangebot ist Wirtschaftsförderung pur." (hes)
Kinderbetreuung in Linz
12.600 Kinder besuchen die Linzer Kinderbetreuungseinrichtungen. 80 Prozent davon werden in den städtischen Kindergärten, Krabbelstuben oder Horten betreut.
165 Kinderbetreuungseinrichtungen gibt es in der Landeshauptstadt. Davon sind 78 Kindergärten, 48 Krabbelstuben und 39 Horte. In den 123 Einrichtungen der Stadt Linz gibt es insgesamt 1200 Vollzeitdienststellen.
65 Millionen Euro kostet die Kinderbetreuung in der Stadt Linz. Davon zahlen zwölf Millionen die Eltern.
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