Spezialrundgang im KZ Mauthausen über die Zeit, als alles begann
MAUTHAUSEN. Im Gedenkjahr 2018 gibt es am Samstag, 25. August, ab 10 Uhr in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen einen Spezialrundgang.
Behandelt wird eine Zeit "unmittelbar vor dem Abgrund". Die Teilnehmer sollen sich dabei die Frage stellen, wie es soweit kommen konnte.
Am 12. März 1938 wurde der "Anschluss" des austrofaschistischen Österreich an das Deutsche Reich vollzogen. Zwei Wochen später verkündete der nationalsozialistische Gauleiter Oberösterreichs, August Eigruber, dass sein Gau mit der Errichtung eines Konzentrationslagers "ausgezeichnet" werden sollte. Als Standort wurde der an der Donau gelegene Ort Mauthausen gewählt. Hier sollten politische Gegner und als kriminell oder asozial bezeichnete Personengruppen inhaftiert und zu Schwerstarbeit in den Granitsteinbrüchen gezwungen werden.
Im August kamen die Häftlinge
Am 8. August 1938 überstellte die SS die ersten Gefangenen aus dem KZ Dachau. Die in dieser Phase fast ausschließlich deutschen und österreichischen Häftlinge, allesamt Männer, mussten ihr eigenes Lager errichten und den Steinbruchbetrieb aufbauen. Hunger, Willkür und Gewalt prägten den Alltag der Gefangenen.
Die Anfänge des KZ Mauthausen werden in der Betrachtung der Geschichte dieses Lagers oft nur wenig beachtet, weil es zu dieser Zeit noch keine "Todesfabrik" war. Doch waren es diese ersten Monate, in denen das Lager entstand, in denen die Weichen für den Mord an mindestens 95.000 Menschen gestellt wurden. Anhand von Lebensgeschichten und Dokumenten werden im Rundgang diese Begebenheiten beleuchtet und diskutiert. Referent ist Daniel Tscholl.
Anmeldung: teres.stockinger@mauthausen-memorial.org oder 07238 / 22 69-35.