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Seit 1974 wurde die Untere Donaulände zur Kulturmeile

Von Sandrine Wauthy, Erhard Gstöttner, Reinhold Gruber und Doris Kusen, 23. Jänner 2015, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Untere Donaulände
Bild: Vowe: Weihbold Volker (OON)

UNTERE DONAULÄNDE. Nach dem Hochwasser 1954 änderte der Straßenzug zwischen Nibelungenbrücke und Tabakfabrik sein Aussehen wesentlich.

Im Sommer 1954 war die Untere Donaulände ein See. Denn als das damalige Jahrhunderthochwasser Linz heimsuchte, war die Stadt auf der Linzer Seite noch nicht von der Donau abgeschottet. Wo heute das Lentos-Kunstmuseum steht, war noch ein Teil des Handelshafens.

Nach dem Hochwasser entstanden die riesigen Dammbauten, wo seit 1974 nach und nach eine Kulturmeile wuchs. Zunächst das Brucknerhaus, bei dessen Eröffnung am 23. März 1974 Dirigenten-Weltstar Herbert von Karajan den Taktstock schwang. Die zum Dienst abkommandierten Polizisten waren nervös, denn Pressefotograf Alfred H. hatte angekündigt, dass er Karajan eine Watschen geben werde.

2003 wurde schließlich am Platz des ehemaligen Donau-Umschlagplatzes und der späteren DDSG-Anlegehauses das Lentos-Kunstmuseum eröffnet. Doch ein Teil einer möglichen Kunstmeile fehlte schon seit 24 Jahren: die ehemalige Wollzeugfabrik, ein Manufakturbau von europäischer Bedeutung, wurde 1969 endgültig gesprengt. Kunst- und Bruckner-Universität hätten dort einquartiert werden können. Einen "Demolierungsskandal" nannte Österreichs großer Architekturkritiker Friedrich Achleitner das Vorgehen.

Geblieben ist zum Glück die östlich der einstigen Wollzeugfabrik situierte Tabakfabrik, ein überaus bedeutender Industriebau der Architekturmoderne. 2009 stellte Japan Tobacco den Betrieb ein, 2010 kaufte die Stadt Linz das riesige Gebäude, das nach und nach zum Kreativzentrum wird.

Unterwegs in der Unteren Donaulände

Literatur und Sprache in Oberösterreich vereinigt das „StifterHaus“ in den Räumlichkeiten des ehemaligen Wohnhauses von Adalbert Stifter, das nahe des Beginnes der Unteren Donaulände durch einen kurzen Abstecher zum Adalbert-Stifter-Platz erreichbar ist und einen Besuch lohnt. Infos: www.stifter-haus.at

In der Unteren Donaulände 16a gibt es eine gute kulinarische Adresse für all jene, die asiatische Küche bevorzugen. Das Fu-Cheng-Noodlehaus kredenzt original asiatische Nudelspezialitäten und Reisgerichte.

Das Forum Metall im Donaupark, durch den Damm von der Unteren Donaulände getrennt, war schon in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Aufreger. Mittlerweile gehören die Skulpturen hierher.

Die Fitnessoase Parkbad wirbt mit einem Saunerlebnis in einer neuen Dimension. Immerhin 2500 Quadratmeter groß ist die Saunawelt im Parkbad, das natürlich über die Sommermonate seine noch größere Bedeutung als Erfrischungs- und Abkühlungszone für viele Linzer hat. Generationen von Linzerinnen und Linzern ist das Parkbad irgendwann einmal ans Herz gewachsen – und manch eine Verbindung hat ein Leben lang gehalten, wie die Dauergäste beweisen.

ARCOTEL Nike

Hoteldirektor Enrico Richter Arcotel
Enrico Richter Bild: Nike

(Nike)

Seit einem Jahr ist Enrico Richter Direktor des Arcotel Nike Linz an der Unteren Donaulände 9. Der 42-jährige Deutsche war davor bereits ein Jahr stellvertretender Direktor des Hotels bzw. fünf Jahre lang F&B-Manager bei Steigenberger.
Was macht das Besondere am Hoteldirektor-Dasein aus?
Der tägliche Kontakt mit Gästen, die Zusammenarbeit mit dem Team und die Herausforderung, sowohl positiv wie negativ. Jeder Tag ist eine Herausforderung. Unsere Gäste haben Anspruch auf besten, herzlichen Service. Denn nur zufriedene Gäste kommen wieder. Deshalb sind wir auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Gäste sensibilisiert.

Wen würden Sie persönlich gerne einmal als Gast im Hotel empfangen?
Günter Grass.

Als Hoteldirektor hat man auch prominente Gäste. Wie geht es da punkto Sonderwünsche zu?
Sonderwünsche werden in der Regel vorab vom Management des Prominenten bekannt gegeben. Wenn Sonderwünsche vor Ort entstehen, dann werden diese diskret und schnell erfüllt. Alle Mitarbeiter werden diesbezüglich gebrieft. Allerdings gab es bisher bei uns keine außergewöhnlichen Sonderwünsche.

Der Beginn einer neuen Zeitrechnung

Vor 30 Jahren ging die Eishalle beim Parkbad an der Donaulände in Betrieb.

Black Wings
Die Spiele der Black Wings in der Linzer Eishalle sind fast immer ausverkauft. Bild: GEPA

Die Spiele der Black Wings in der Linzer Eishalle sind fast immer ausverkauft. (GEPA)

Am 10. Mai 1985 begann für den Linzer Eissport eine neue Zeitrechnung. Bereits in den Fünfzigerjahren war die Forderung nach einer Eishalle in Linz laut geworden. Doch es dauerte 30 Jahre, bis es so weit war.

Eisläufer und Leistungssportler in den Sparten Kunstlauf und Eishockey hatten jetzt die vom Wetter unabhängige Heimstatt beim Parkbad. Eishockey-Funktionäre hatten Großes vor. Zwar gab es in Linz schon lange den Eishockeyklub der Union. Doch nun trat die Askö auf. „Durchmarsch, von der untersten Liga hinauf in die Bundesliga!“, lautete die Parole für den Askö Spitz Linz.

Die erste Saison verlief fulminant. Kein Wunder, denn Askö Spitz Linz spielte damals mit einer außergewöhnlichen Mannschaft in der Regionalliga. Der Stamm der Spieler kam aus Steyr, sie hatten bereits Nationalliga-Erfahrung und sich dort gut bewährt. Doch nach einem Konkurs war es aus mit Eishockey in Steyr. Zum Steyrer Fundament kamen tschechoslowakische Spieler dazu, der Verteidiger Lubos Ujvary und vor allem der Stürmer Josef Palecek, vielfacher tschechoslowakischer Teamspieler und 1972 Weltmeister.

Askö Spitz Linz siegte nach Belieben, schlug Union Linz einmal gar mit 44:0. Doch nach der zweiten Saison war es vorbei. Nach Problemen mit Trainern war auch nicht mehr genug Geld da. Nun trat wieder die Union auf den Plan, stellte eine Mannschaft für die Nationalliga auf. So entstanden schließlich die Black Wings. In der Nationalliga bot die Linzer Eishalle dem Publikum genug Platz.

Doch 2000 kamen die Black Wings in die Bundesliga, die Halle wurde bald zu klein, nach und nach erweitert, zuletzt im vergangenen Jahr. Umgerechnet rund fünf Millionen Euro hatte vor 30 Jahren der Bau der Halle gekostet. 4,9 Millionen Euro waren für die nunmehrige Erweiterung auf 4800 Plätze notwendig.

Deshalb kommen Passanten gerne an die Untere Donaulände

Ich gehe gerne in die Sauna im Parkbad. An der Donau genieße ich das Wasser und die frische Luft. Es ist einfach angenehm hier.“ Manfred Bubenik, Pensionist

Ich bin drei Mal pro Tag mit meinem Hund zum Spazieren hier. Die Landschaft entlang der Donau gefällt mir. Es ist alles relativ naturbelassen.“ Katja Fischbacher, 61, Pensionistin aus Linz

Wir kommen gerne zum Spazieren an die Donaulände. Vor allem die Ruhe ist sehr angenehm. Wir genießen das Grün hier.“ Herbert Reichmeier, 49, Rettungsassistent

Ich komme gerade vom Brucknerhaus. Eigentlich komme ich nur deshalb hierher. Ich habe ein Abo und höre mir regelmäßig Konzerte an.“ Anna Lentner, 84, Pensionistin

Die Donaulände ist für mich ein Erholungsraum. Ich entspanne gerne hier oder bin aktiv beim Basketball- oder Tischtennisspielen.“ Matthias, 29, Sozialpädagoge

Eigentlich ist es Zufall, dass wir heute hier sind. Leider können wir in Freistadt nicht eislaufen, deshalb sind wir nach Linz gekommen.“ Andrea, 35, Studentin aus Freistadt

Die nächste Straßenreportage lesen Sie am 6. Februar.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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( Kommentare)
am 26.01.2015 21:33

der Spitzenklasse; da kann natürlich weder der heutige noch ein früherer Direktor etwas dafür. Es ist dem gegenwärtigen Glück und Erfolg zu wünschen.

Seit der Renovierung sind Ansicht und Ansehen auch wirklich entscheidend besser geworden.

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Gugelbua (31.930 Kommentare)
am 23.01.2015 11:58

der nächtlichen Subkultur grinsen

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.01.2015 09:58

Die Donaulände ist sehr schön und man kann sich dort auch an einem schönen Sommertag treffen, auf eine Decke setzen, etwas essen, trinken, etc.

(Einen Sandstrand braucht man dazu gewiss nicht, vor allem nicht, wenn er verschmutzt ist, da ist eine Wiese besser).

Dieses Angebot wird auch, vor allem von jüngeren Mitbürgern, gerne genützt.

Sehr schade ist jedoch die "Entsorgungskultur" von nicht wenigen dieser Donauländen-Benutzer: Da werden Getränkegebinde, Zigarettenreste, Essensreste, Hundekot etc. einfach liegen gelassen, weil wieder nach Hause mitnehmen oder in Mistkübeln entsorgen offenbar geistig oder körperlich zu anstrengend sind.

Die Donaulände ist an schönen Tagen oft mit Mist und noch schlimmer: auch Glasscherben - übersät.

Das trübt den Freizeitgenuss bei jenen, die keine Schweinderl sein wollen, sehr. Und die Glasscherben sind auch eine Verletzungsgefahr.

Viele Donauländennutzer sind eben eher kulturfern oder kulturlos, was das persönliche Vehalten betrifft! Schade!

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( Kommentare)
am 26.01.2015 21:27

mit Anmerkung: Kultur ist, was man anstatt etwas anderem macht, oder eben wie man macht.

Eine bestimmte Ausprägung ist nicht gemeint, zB Rock- oder Ba-Rokmusik.

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