Reiches Leben in Traun und Mühl: 7000 Signalkrebse gefangen

05.August 2011

Die Population dieser aus Nordamerika stammenden Krebsart in der Traun und der Großen Mühl wird von Jahr zu Jahr größer. 1963 im Tierpark Altenfelden als US-Nahrungsimport für Fischotter verwendet, gelangten einige in die Große Mühl.

Während das Vorkommen in der Großen Mühl nachvollziehbar scheint, ist es in der Traun nicht ganz klar. Der Vorteil der Signalkrebse gegenüber heimischen Flusskrebsen: Sie sind resistent gegen die Krebspest. Allerdings übertragen sie die Krankheit, was ein Nebeneinander der Krebsarten unmöglich macht. Speziell in den vergangenen Jahren verbreiteten sich die Signalkrebse (lat. Pacifastacus leniusculus) enorm – „trägt“ doch ein Weibchen jährlich bis zu 200 Eier.

Karpfen als Köder

„Wir haben vor sieben Jahren begonnen, die Signalkrebse mit speziellen Reusen (am besten mit Karpfenköpfen als Köder) zu fangen. Heuer haben wir in der Großen Mühl auf einer Strecke von 500 Metern innerhalb von vier Tagen 3500 gefangen und in der Traun im selben Zeitraum auf einer Strecke von 200 Metern ebenfalls 3500“, sagt Walter Koller, Geschäftsführer des Fischereireviers Rohrbach.

Um 15 Euro pro Kilo (das sind bis zu 50 Krebse) werden die Signalkrebse jetzt verkauft. Allerdings: Das schmackhafte Fleisch macht nur einen kleinen Teil, etwa ein Viertel bis ein Drittel, der Krebse aus. „Um ein Kilo Fleisch zu bekommen, braucht man bis zu 150 Signalkrebse.“ (eku)

 

Ein Amerikaner

Der Signalkrebs ist eigentlich Amerikaner. Seine ursprüngliche Heimat ist westlich der Rocky Mountains in Nord-amerika. In den Sechzigerjahren wurde der Signalkrebs nach Europa eingeführt, da die europäischen Edelkrebse durch die Krebspest stark reduziert worden waren. Der Signalkrebs ist gegen Krebspest immun. Allerdings erwies er sich als Überträger der Krebspest.