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Palais Löwenfeld: Vom Schandfleck zur Schönheit

Von Erhard Gstöttner, 30. November 2017, 00:04 Uhr
Palais Löwenfeld: Vom Schandfleck zur Schönheit
Mustergültig saniert: das einstige Industriellen-Wohnhaus an der Dauphinestraße. Bild: Alexander Schwarzl

LINZ-KLEINMÜNCHEN. Der bedeutende Zeuge der Linzer Industriegeschichte ist wieder ein Ort zum Arbeiten und Wohnen.

"Diese geballte Verwüstung war eine große Herausforderung", beschreibt der Linzer Architekt Heinz Klinglmüller seine Gefühle nach dem ersten Lokalaugenschein im Herrenhaus mit der Adresse Dauphinestraße 9. Unter Architekt Klinglmüller ist das im Kern an die 300 Jahre alte Gebäude wieder zu einem strahlenden Zeugen der ersten Industrialisierung von Linz im 19. Jahrhundert geworden.

Das Palais ist Denkmal der Industrialisierung und Zeugnis für den Aufstieg des Bürgertums. "Der frühe Industrielle wetteiferte mit den Adeligen, indem er seinen Wohnsitz neben der Fabrik schlossähnlich gestaltete", erläutert Dionys Lehner, der ehemalige Generaldirektor der Linz Textil, der das Palais gehört.

Nachdem die letzten Bewohner ausgezogen waren, drohte dem Gebäude in den vergangenen 15 Jahren der rapide Verfall. Wasser, das beim Dach eindrang, schädigte Dachstuhl und Holztramdecken.

Die Verwüstungen

Sämtliche Fensterscheiben waren kaputt. Alle Türfüllungen waren herausgerissen, dienten als Brennmaterial für Lagerfeuer, das Obdachlose im Gebäude entfachten. Das Feuer zerstörte Fußböden und schädigte die Tramdecken zusätzlich. Hausschwamm zerstörte zudem das Holz im Haus.

Der Kern des heutigen Palais existierte bereits am Beginn des 18. Jahrhunderts: eine Getreidemühle am jetzt unterirdisch verrohrten Jaukerbach. 1852 kauften die Spinnereibesitzer Löwenfeld und Hofmann die Jaukermühle. 1881 bis 1882 erfolgte der Umbau zu einem repräsentativen Wohnsitz der Industriellenfamilien durch den Baumeister und Architekten Ignaz Scheck, der mit Hermann Krackowizer zum Beispiel auch den Stammsitz der Sparkasse an der Linzer Promenade plante.

Die vor zwei Jahren gestartete Sanierung war ein Wagnis. Nicht nur wegen der Verwüstungen im Haus. Man musste auch Handwerker finden, die noch alte Techniken beherrschen. "Für das Stiegenhaus suchten wir zum Beispiel jemanden, der die fehlenden Gitter gießen konnte", erzählt Architekt Klinglmüller.

Eine Glanzleistung vollbrachte das Team des Innviertler Restaurators Christian Woller, der mit einem siebenköpfigen Team die 32 Deckengemälde wiederherstellte. "Es war für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Die speziellen Aufgaben spornten zu besonderen Leistungen an", sagt Claudia Danninger vom Architekturbüro Klinglmüller.

 

Fünf

Millionen Euro kostete die Sanierung des Palais Löwenfeld in der Linzer Dauphinestraße. In dem vorbildlich sanierten Gebäude sind nun 15 Wohnungen und vier Büroeinheiten mit 2000 Quadratmeter Fläche. Morgen, Freitag, um 12 Uhr wird das Palais eröffnet.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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transalp (10.018 Kommentare)
am 02.12.2017 17:41

Ist ein echtes Schmuckstück geworden!
Bravo
.
Es geht also, man muss nicht immer alles Alte sofort wegreissen!
Man muss nur wollen!.

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( Kommentare)
am 30.11.2017 11:08

Bei den Immo-Inseraten gab es schon einige Bilder aus dem Inneren zu bewundern. Die Mieten sind entsprechend.
Vielleicht findet sich ja in den nächsten Immobilien-Nachrichten eine Fotoreportage zu der (im vorderen Bürotrakt gelungenen) Sanierung. Die Wohneinheiten hinterbei hauten mich hingegen nicht vom Hocker...

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 30.11.2017 00:26

Bravo. Sehr schön. Beibt die Frage, warum das Haus über 20 Jahre vor sich hin gammeln musste, um dann besonders schwierig und kostspielig zu renovieren war.

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.12.2017 14:31

Geld ist immer da, aber fast immer irgendwo anders.

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