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Ohne gegrillte Bratwürstel wäre der Urfahrmarkt nur eine halbe Sache

Von Erhard Gstöttner   03.Oktober 2017

Urfahrmarkt ohne Bratwürstel, das wäre wie Linz ohne Pöstlingberg. Damit Jahrmarkt-Besucher nicht auf die Wurst verzichten müssen, nimmt sich Bäckermeister Franz Ratzinger (55) seit 23 Jahren Urlaub für den Urfahrmarkt.

Im Hauptberuf arbeitet der gebürtige Mühlviertler (er stammt aus Münzbach im Bezirk Perg und der dortige Fleischer Pilshofer liefert die Würstel) bei der Linzer Bäckerei Blaha. Er war früher auch als Fahrer für die Firma Blaha tätig: "Da habe ich für den Würstelstand von Frau Adelsburg auf dem Urfahraner Markt die Semmeln geliefert." 1994 fragte die Würstelfrau: "Bäcker, du kennst so viele Leut’. Weißt jemanden, der mein Standl will." Er habe nicht gezögert, erzählt der pfiffige Familienvater im OÖN-Gespräch: "Das mach ich!"

Am Anfang Lehrgeld gezahlt

Ratzinger warf sich gleich voll ins Jahrmarkt-Geschäft. Er machte die Gastronomie-Unternehmerprüfung. Darum darf er am "Max & Moritz"-Würstelstand (gegenüber der Petersburger Schlittenfahrt) auch offene Getränke ausschenken und darf mehr als drei Sitzbänke aufstellen. Anfangs musste Ratzinger Lehrgeld zahlen: "Als ich mit dem Würstelstand auf dem Jahrmarkt angefangen habe, hat es fürchterlich geregnet. Darum habe ich das Personal heimgeschickt." Als am Nachmittag das Wetter besser wurde und endlich Besucher auf den Jahrmarkt kamen, stand Würstelmann Ratzinger ohne Personal da. Das werde ihm nie mehr wieder passieren, sagt er. Sieben Arbeitskräfte sind nun im "Max & Moritz" tätig, am Wochenende helfen beide Ratzinger-Söhne mit. Auch Ratzingers Schwester Maria, eine pensionierte Außenhandelsdelegierte, ist mit dabei. 2006 hat Ratzinger seine Würstelbraterei seiner Frau Vesna, einer aus Bosnien stammenden Lehrerin, übergeben. Franz Ratzinger arbeitet nach wie vor leidenschaftlich mit und würzt die Würstel gern mit Humor.

Mit dem heurigen Herbstmarkt ist der Bäckermeister bisher sehr zufrieden: "Wir sind stark vom Wetter abhängig." Am besten fürs Geschäft sei es, wenn es am Vormittag bewölkt ist und am Nachmittag aufklart: "Es darf aber nicht zu kalt und nicht recht heiß sein." Wichtig sei auch, dass der Monatserste mit dem Beginn des Jahrmarkts zusammenfällt: "Denn dann haben die Leute schon den Monatslohn und geben mehr aus."

Heute auf dem Markt

Ältere Menschen sind heute, Dienstag, auf dem Urfahraner Jahrmarkt besonders willkommen. Im „Da Wirt 4s Fest“-Zelt findet von 14 bis 16 Uhr der Seniorennachmittag statt. Moderator Walter Witzany lädt im Festzelt auch zum Tanz. Eine Jury wählt das beste Tanzpaar, für das es auch eine Prämie gibt.

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