Neue Chefs für Linzer Traditionsgymnasien

Von Herbert Schorn und Gerald Winterleitner   07.Juli 2016

Das Kollegium Aloisianum auf dem Linzer Freinberg erhält ab dem Schuljahr 2017/18 einen neuen Direktor: Nachfolger von Karl Hödl (64), seit 2002 "Chef" des privaten katholischen Gymnasiums, wird der 49-jährige gebürtige St. Valentiner Klaus Bachler.

"Ich bin mir sicher, dass ich meine Fähigkeiten und Ideen hier optimal einbringen und umsetzen kann", sagt Bachler, der seit fünf Jahren als Direktor des BG Steyr tätig ist. Zuvor war er 16 Jahre lang am damals neu gegründeten Europagymnasium Baumgartenberg als Lehrer und Administrator tätig gewesen. "Ich hatte schon als junger Lehrer das Privileg, diese Schule von Anfang an mitentwickeln zu dürfen. Das hat mich sicher sehr geprägt", sagt der Vater von vier erwachsenen Kindern. Unter anderem initiierte er in der Computer-Steinzeit bereits ein Notebook-Projekt und führte auch den geblockten Unterricht ein.

"Bin vielleicht zu ungeduldig"

Das BG Steyr zu verlassen falle ihm nicht leicht, da er in den vergangenen Jahren zahlreiche Neuerungen umgesetzt habe. "Vielleicht bin ich für das öffentliche Schulsystem zu ungeduldig", sagt Bachler, "ich sehe meine Rolle als Schulgestalter, als Ermöglicher von Ideen und nicht als Verwalter." Der besondere Geist des Aloisianums passe daher gut zu seinem Verständnis einer für Österreich richtungsweisenden Schule.

Neue Chefs für Traditionsgymnasien
Klaus Bachler

Klaus Bachler

Bachler war übrigens erst kürzlich Maturavorsitzender am Aloisianum. "Da hab ich noch gar nicht gewusst, dass er mein Nachfolger wird", sagt Hödl, "aber ich bin sehr beruhigt, dass er es wird. Wir sind auf einer Wellenlänge." Ihm sei enorm wichtig gewesen, in diesem einen Jahr bis zu seiner Pensionierung eine geregelte Übergabe zu ermöglichen. "Wir haben eine Atmosphäre der Wertschätzung am Aloisianum geschaffen und in 14 Jahren Dinge umgestellt, für die andere ein halbes Jahrhundert benötigen. Ich weiß jetzt, dass dieser Weg weitergeführt wird."

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Karl Hödl

Karl Hödl

Ganz neue Wege gehen will dagegen Sylvia Bäck. Die 52-Jährige übernimmt mit 1. August die Leitung des Linzer Fadinger-Gymnasiums – und ist damit die erste Frau in der 165-jährigen Geschichte, die die Schule leitet. Ihr Vorgänger Reinhard Pichler ging im Dezember in Pension, derzeit leitet Interimschefin Christina Pirklbauer das Gymnasium. Führungserfahrung hat Bäck bereits: Die Leondingerin ist Chefin der AHS-Gewerkschaft in Oberösterreich. Diese Funktion will sie auch weiterhin behalten.

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Sylvia Bäck

Sylvia Bäck

Das Fadinger-Gymnasium kennt sie bestens: Sie unterrichtet dort seit 1994 Deutsch und Französisch. Die gebürtige Deutsche, die im Alter von sieben Jahren nach Linz übersiedelte, bereitete sich seit Jahren auf ihre Bewerbung als Direktorin vor. Umso glücklicher ist sie, dass sie unter den fünf Kandidaten als Siegerin hervorging: "Dieses Amt erfüllt mich. Ich habe viel vor."