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Nachbargemeinden wollen nicht in Groß-Linz aufgehen

Von Anneliese Edlinger und Erhard Gstöttner, 14. März 2018, 00:04 Uhr
"Sicher nicht!" – Nachbargemeinden wollen nicht in Groß-Linz aufgehen
Das Rathaus auf dem Hauptplatz: Auch künftig kein Regierungssitz von Groß-Linz. Bild: OON

GROSSRAUM LINZ. Leonding, Traun, Ansfelden, Puchenau und Steyregg wollen selbstständig bleiben und lehnen die Idee, in die Landeshauptstadt eingemeindet zu werden, strikt ab.

206.000 Menschen leben bereits in Linz, der Zuzug hält an. "Irgendwann", so sagte Infrastrukturstadtrat Markus Hein (FP) zu den OÖNachrichten, sei die Fläche erschöpft, da müsse man "auch über Eingemeindungen nachdenken".

Eine Idee, die bei den Nachbarn gar nicht gut ankommt. "Ich sehe keine Veranlassung, dass Leonding ein Teil von Linz werden soll", sagt Walter Brunner (SP), der Bürgermeister von Leonding, mit 28.844 Einwohnern viertgrößte Stadt in Oberösterreich.

Brunner hat keine Freude mit dem Verhalten der Linz-Politik: "Es wäre fair gewesen, wenn Linz uns die Verkehrsprojekte präsentiert hätte, die auch uns betreffen. Linz ist bei der Zusammenarbeit sehr zurückhaltend, man könnte fast sagen: geradezu autistisch."

"Small is beautiful"

Linz-freundlich klingt zunächst Manfred Baumberger (SP), der Bürgermeister der 17.000-Einwohner-Stadt Ansfelden: "Linz ist als zentrale Stadt wichtig. Ansfelden soll aber selbstständig bleiben. Wir wollen mehr Zusammenarbeit." Die Kooperation sei vor allem beim Verkehr sowie bei Bildungs- und Pflegeeinrichtungen wichtig.

"Ganz sicher nicht. Darüber brauchen wir gar nicht reden", sagt Trauns Bürgermeister Rudolf Scharinger (SP) über Eingemeindungs-Überlegungen. "Nur weil Linz die Flächen ausgehen, sollen wir dort ein Stadtteil werden?" Nicht einmal im Ansatz gebe es da Gemeinsamkeit. Vorstellen kann sich Scharinger aber gemeinsame Planung, wenn auch nicht unter Linzer Führung. Das müsse "auf Augenhöhe" passieren.

Ähnlich die Meinung von Johann Würzburger (SBU), dem Ortschef von Steyregg: "Small is beautiful." Steyregg habe mit 5000 Einwohnern eine gute Größe, und das solle so bleiben. Sehr gerne, so Würzburger, wolle er mit Linz "in der Verkehrsfrage kooperieren".

Da würde auch Puchenaus Bürgermeister Gerald Schimböck (VP) mitmachen, lehnt aber eine Eingemeindung ebenso kategorisch ab. Er halte gar nichts von einem Groß-Linz, sehr viel aber von gemeinsamer Verkehrsplanung, sagt Schimböck.

Pro & Contra: Braucht es ein Groß-Linz?

 

Eingemeindungen erfolgten zuletzt in der Nazi-Ära

Die Idee, Nachbargemeinden mit Linz zu vereinen, ist nicht neu. Zuletzt hatte das der Kommunalwissenschafter Friedrich Klug, der seinerzeitige Chef des Linzer Kontrollamtes, 2003 vorgeschlagen. Der Vorschlag blieb Theorie, zu groß war der Widerstand der Linzer Nachbar-Bürgermeister. Nun hat der Linzer Infrastruktur-Stadtrat Markus Hein (FP) den Vorschlag wieder aufgegriffen.

Die letzte Linzer Eingemeindung erfolgte vor 79 Jahren. Damals kam das Keferfeld von Leonding zur Stadt Linz. Auf dem Keferfeld entstand eine große Einfamilienhaus-Siedlung. Die Häuser waren für ehemalige Bewohner von St. Peter vorgesehen. Allerdings zog aufs Keferfeld viel Kaderpersonal der Hermann-Göring-Werke (heute: voestalpine).

Von 1873 bis 1938

Ein Jahr früher, ebenfalls in der Nazi-Ära, fielen die bis zu diesem Zeitpunkt selbstständigen Gemeinden Ebelsberg und St. Magdalena an Linz. Die ersten Eingemeindungen erfolgten 1873, damals kamen Lustenau und Waldegg dazu. 1915 folgte die bis dahin eigenständige Gemeinde St. Peter. 1919 wurde die Stadt Urfahr Teil von Linz, 1923 Kleinmünchen. 1934 kamen Heilham und ein Teil von Steyregg zu Linz.

Linz-Politiker denken über Stadtentwicklung nach

Kommende Woche begibt sich die Linzer Stadtregierung wieder einmal zu einer Klausur aufs Land. Am 22. und 23. März logieren die vier weiblichen und vier männlichen Regierungsmitglieder im Hotel Brunnwald in Bad Leonfelden (Bezirk Urfahr-Umgebung).

Im Mühlviertler Kurort denken die Linzer Stadtlenker auch über die künftige Stadtentwicklung nach. Stadtentwicklungsdirektor Gunter Amesberger referiert zu diesem Tagesordnungspunkt auch, wie viele Flächen für Betriebsbauten es in Linz noch gibt. Auch eine Diskussion über sparsame Nutzung von Energie sowie über Lichtverschmutzung ist vorgesehen. Viel Zeit bleibt aber nicht. Denn für das ganze Thema Stadtentwicklung ist nur eine Stunde am Donnerstagabend vorgesehen.

Insgesamt stehen neun Themen auf der Tagesordnung der Stadtregierungsklausur. Diskutieren werden die Gemeindepolitiker auch über die Neugestaltung des Urfahrmarkt-Geländes und des Problemgebiets Hessenpark. Nur 45 Minuten eingeplant sind für das Kapitel Finanzen, zu dem Finanzdirektor Christian Schmid referiert.

Zusammenarbeit

Ein vorbildliches Projekt haben die Gemeinden Wilhering, Pasching, Oftering, Kirchberg-Thening und Leonding Mitte 2017 gestartet. Diese fünf Orte im Bezirk Linz-Land arbeiten in Planungsfragen zusammen. „Auch die Stadt Linz ist zu einem Teil eingebunden“, sagt Leondings Bürgermeister Walter Brunner (SP). Das Land macht ebenfalls mit: „Es fördert unser Projekt und ist in Fragen der Raumordnung dabei“, erläutert Bürgermeister Brunner. Sinnvoll wäre auch ein engerer Planungsverbund mit Linz, sagt Brunner: „Aber da müssten alle Partner gleichberechtigt sein. Bisherige Versuche sind gescheitert.“

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18  Kommentare
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Orlando2312 (22.316 Kommentare)
am 15.03.2018 22:44

Fährt man von der Unionstrasse in die Paschingerstrasse käme man kaum auf die Idee, dass man jetzt Linz verlässt.

Fährt man am Sportcassino Ebelsberg vorbei ist wenig später eine Stadtgrenze zu Ansfelden.

Wer vom Stadtfriedhof ostwärts fährt, dem fällt doch gar nicht auf, dass hier irgendwo die Grenze zwischen Traun und Linz ist.

Was wäre nun so katastrophal, wenn man aus diesen 4 Städten nur eine Stadt macht? In der Realität ist es ja eh schon längst so. Ich glaube, dass es mehr als 90% der Menschen egal wäre.

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mike12_2008 (843 Kommentare)
am 14.03.2018 22:27

Linz muss zwar seine Finanzen selbst sanieren.

Einen Vorteil hätten Eingemeindungen schon:

Die höheren Ertragsanteile bringen doch einen gewissen Spielraum für nachdrücklich gewünschte Projekte.

In der jetzigen Finanzsituation wird sich auch der Bund wohl schwer tun, etwa den Bahntunnel in Leonding zu finanzieren, mit einer Eingemeindung bekäme man durch mehr Ertragsanteile des Bundes vielleicht etwas mehr Spielraum, das Projekt zu stemmen.

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transalp (10.123 Kommentare)
am 14.03.2018 18:27

In den Aussagen der Bgm der Umgebung, insbesonders von Leondings Brunner , lässt dich erkennen:
Eine scheinbar mangelnde Informations- und Planungspolitik seitens der Stadt Linz gegenüber den Umlandgemeinden.
.
Wieso sollten sich diese Linz abschließen? Sie zehren zwar von der Infrastruktur von Linz, sind aber trotzdem eigenständig, und finanzmässig stehen sie auch meist besser da. Also aus deren Sicht wäre eine Eingemeindung nur ein Nachteil
.
Möglich sicher wäre aber ein besseres zusammenarbeiten in vielen Belangen.
Dann klappt es auch so

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transalp (10.123 Kommentare)
am 14.03.2018 18:39

...vorstellen kann sich zB Trauns Scharinger "eine gemeinsame Planung" - "auf Augenhöhe".. (siehe Artikel).
.
Daraus lässt sich schließen, daß es bisher keine gemeinsame Planung mit Linz gab?
Schade...

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Gugelbua (31.923 Kommentare)
am 14.03.2018 17:16

kann ich verstehen, die reichen Gemeinden wollen nicht die Schulden von Linz übernehmen grinsen

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tocomp (131 Kommentare)
am 14.03.2018 17:08

Wenn Linz es dann schafft auch die neuen Stadtteile richtig mit einzubeziehen.
Aber da wird wahrscheinlich wieder mehr auf die Vorteile für ALT-Linz geschaut.

Die neuen Stadtteile müssen nehmen was Alt-Linz meint das gut für sie ist.

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mike12_2008 (843 Kommentare)
am 14.03.2018 16:41

Sicher nicht alle, aber die eine oder andere Fusion erscheint durchaus diskussionswürdig.
In einer Demokratie mit dem Grundrecht der freien Meinungsäußerung sollte man offen darüber reden und reden dürfen.

Die Frage ist, ob sich -etwa im Vergleich mit Graz- durch eine Fusion von Linz mit Umlandgemeinden finanzielle Vorteile für die Region ergeben würden.

In der Stadt- und Raumplanung überwiegen sicher die Vorteile, weil sann in einer Einheit gedacht werden muss.

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theBrandyman (39 Kommentare)
am 14.03.2018 16:20

Klar dass alle Bürgermeister dagegen sind - schließlich könnte man ihre Jobs dadurch ja einsparen!

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 14.03.2018 11:03

Also wenn das in der Nazi Zeit so geschah geht das sowieso nicht !

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jw0815 (308 Kommentare)
am 14.03.2018 10:18

Linz soll zuerst mal seine Hausaufgaben machen (Aktenaffäre...) bzw. das eigene Haus in Ordnung bringen bevor es ans expandieren denkt.

Außerdem:
Soviel man weiß, stehen die Umlandgemeinden mit Ausnahme von Ansfelden finanziell erheblich besser als Linz da. Die Bereitschaft, zu Lasten der eigenen Gemeinde Linz aus der Finanznot zu helfen, ist natürlich nicht groß.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 14.03.2018 09:26

War ja klar, dass jetzt der Aufschrei der Umland-Bürgermeister kommt. Auch wenn ich Eingemeindungen für sinnvoll halte, halte ich sie nicht für realistisch. Aber vielleicht ist die Diskussion der Anstoß für mehr Kooperation und damit etwas Gutes.

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dobisam (900 Kommentare)
am 14.03.2018 08:50

Die Zusammenlegungen wären sehr praktisch, denn die Stadt Linz hätte dann erheblich mehr Einwohner. Das hätte zur Folge, dass sich die Schulden der Stadt Linz auf mehr Einwohner aufteilen und durch die gestiegene Einwohnerzahl würden auch die Bundesertragsanteile steigen. Der Grundbesitz der "okkupierten" Gemeinden würde an Linz fallen und so stände eine Umwidmung zu Bau- oder Industriegebiet nicht viel im Wege und die Umsiedlung von ungeliebten Betrieben aus der "City" in die Randgebiete möglich. Und zum Schluss, bei der Verkehrsplanung muss nicht mehr so viel mit den Nachbargemeinden verhandelt werden, man kann irgendwelche Umfahrungen, Brücken, Großparkplätze etc. irgendwo ins Grüne stellen.

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tarantella (876 Kommentare)
am 14.03.2018 09:53

sehe ich ganz genau so ... und je größer so ein Verwaltungsgebiet ist, umso undurchsichtiger die Finanzgebarung etc. ... also NEIN zu diesen ins Auge gefassten Wunschvorstellungen ...

"für das ganze Thema Stadtentwicklung ist nur eine Stunde am Donnerstagabend vorgesehen"
das sagt wohl alles, wie viel Stadtentwicklung wert ist ... sieht man ja an den eingezwängten Hochhäusern, die in der letzten Zeit mitten in Wohngebiete mit Niedrigverbauung eingepfercht wurden ... und die fehlenden Brücken sind sowieso ein eigenes Thema völligen Versagens der Stadtentwickler ...

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tarantella (876 Kommentare)
am 14.03.2018 09:54

mein Beitrag schließt an "dobisam" an, dem ich völlig Recht gebe ...

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naalso (2.144 Kommentare)
am 14.03.2018 14:30

...denn die Stadt Linz hätte dann viel mehr Trotteln, die den verzockten SWAP zurückzahlen.

Geht's noch???

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 14.03.2018 08:48

Die freiwillige Zusammenarbeit funktioniert nicht, es bleibt also nur die Eingemeindung.
Früher wurde auch immer wieder eingemeindet, seit fast 80 Jahren darf das aber nicht mehr sein , warum nicht ?

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tradiwaberl (15.610 Kommentare)
am 14.03.2018 06:43

Ich denke eine Zusammenlegung hätte durchaus positive Seiten.
Aber wo sich da was beim Zuzug ändern soll, verstehe ich jetzt echt nicht ganz.
Wer jetzt nach Leonding ziehen will, der kann nach Leonding ziehen... egal ob das jetzt zu Linz gehört oder nicht. Wo soll da der Zusammenhang sein ??

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laskpedro (3.389 Kommentare)
am 14.03.2018 07:48

seh ich auch so ..da gehts doch nur um bürgermeisterposterl etc

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