"Museum ohne Dach" hat sich schnell entwickelt

Von Reinhold Gruber   23.November 2015

Selbst das kalte, regnerische Wetter vom Wochenende konnte den Saisonabschluss der Hafengalerie in Linz nicht trüben. Mehr als zehn Graffiti-Künstler aus Wien und Linz trotzten den widrigen Begleitumständen und verewigten sich in der Galerie, die sich permanent und immer wieder verändert.

Vor drei Jahren aus den Bubbledays entstanden, hat sich "Mural Harbor – Die Hafengalerie" zu einem eigenen und mittlerweile ganzjährigen Projekt entwickelt. Leonhard Gruber zieht "hochzufrieden" Bilanz über das erste richtige Jahr des "Museums ohne Dach" im Hafenviertel, das von der Linz AG unterstützt wird.

"Praktisch an jedem Wochenende haben wir Künstler hier, die Wände bemalen. Neben den Österreichern sind es mittlerweile auch internationale Künstler aus 20 Nationen gewesen, die in Linz ihre gemalten Kunstwerke hinterlassen haben", sagt Gruber. Mittlerweile würde sich die Hafengalerie der Marke von 100 Bildern nähern. Das sei schneller gegangen, als man geglaubt hatte.

An "Malflächen" mangelt es im Hafenviertel jedenfalls nicht. Und sollten die Bilder der Graffiti-Künstler nicht mehr gefallen, dann sei es kein Problem, innerhalb einer Woche wieder graue Fassaden daraus zu machen. "Wir richten nichts an mit einem Millimeter Farbe", sagt Gruber.

Da es jetzt schön langsam zu kalt wird, um draußen Wände zu verschönern, wird die Hafengalerie Winterpause machen. In der nächsten Saison geht es aber weiter, und dann hofft Gruber nicht nur darauf, dass die Galerie ihren erfolgreichen Weg fortsetzt, sondern auch, dass sie in den Überlegungen der Stadt Linz für die Belebung des Hafenviertels eine noch stärkere Rolle spielen wird. Denn nach Ansicht aller Beteiligten hat das erste Jahr "Museumsbetrieb" vor allem eines gezeigt: dass Potential für mehr vorhanden wäre.