Monika Pichler: Ein Künstlerleben an und mit der Donau

Von Georgina Giefing   23.September 2011

„Zwischen meinem Wohnhaus und der Donau ist nichts außer Strand“, sagt Monika Pichler. Seit mehr als 20 Jahren wohnt sie am Fluss. 2002 war Pichler wie viele andere Linzer auch vom Hochwasser betroffen. Glücklicherweise sei das Haus schon rund 200 Jahre alt und ihre Wohnung liege im ersten Stock. „Bis dahin kam das Wasser nicht, aber es war schon seltsam“, erinnert sich die 40-Jährige. „Ich habe mich gefragt: Was würde ich mitnehmen, wenn mich die Donau doch erwischt?“

Fotos vom Hochwasser

Abschrecken ließ sich Pichler vom Hochwasser aber nicht. Sie begann, es zu dokumentieren, fotografierte einen Innenhof, in dem das Wasser stand. Erst später startete sie mit der Serie „An der Donau“. „Ich wollte die Umgebung festhalten, vor dem Bau des Hochwasserdamms.“ Seit 2004 arbeitet die Künstlerin mit Siebdruck. Damals begann sie auch, die Donau und das Donauufer zu fotografieren.

Einige der Bilder wurden dann mit dem Siebdruckverfahren gedruckt, danach colorierte Pichler sie noch in unterschiedlicher Weise. Ältere Fotos bekamen weniger Farbe, jüngeren verlieh sie mit knalligeren Farben ein spezielles Aussehen.

Dem Damm, der das Aussehen des Ufers veränderte, steht Pichler kritisch gegenüber. Es sei nicht notwendig gewesen, die Mauer in ihrer heutigen Dimension zu bauen, sagt sie. Trotzdem kann die Künstlerin dem Hochwasser viel Positives abgewinnen. „Damals wurde der Strand aufgeschüttet und seither kommen viel mehr Menschen zum Baden an die Donau. Früher war das halt nicht ‘in’“, meint die gebürtige Halleinerin. Ihr selbst gefällt die Donau nicht nur im Sommer. Im Herbst und Winter, mit Nebel und Eisschollen, die sich am Ufer sammeln, sei der Fluss fast noch schöner. Auch diese Momente hat Pichler festgehalten.

Vom „Dorf“ fasziniert

Über ihre Bilder und die Donau spricht die 40-jährige Künstlerin mit Hingabe und Faszination. „Ich würde nie von der Donau wegziehen“, sagt Pichler. Dass sie einmal direkt am Wasser wohnen würde, wusste sie lange, bevor sie tatsächlich in ihre Wohnung zog. „Alt-Urfahr hat mich schon immer fasziniert, besonders die Lage und der Dorfcharakter.“ Die Donau im Speziellen begeistert Pichler durch ihre gleichmäßige, ständige Bewegung. „Das hat etwas ganz, ganz Beruhigendes für mich. Und mir gefällt, dass die Donau nie still steht.“