Mehr konsumiert, aber weniger Besucher als im Vorjahr
LINZ. Urfahraner Markt: Bilanz ist durchwachsen – Schlechtwetter verhagelte Schaustellern und Festwirten anfangs die Stimmung, Sommertemperatur rettete Verkaufszahlen zum Ende.
120.000 Halbe Bier, 12.500 Grillhenderl und 48.000 Portionen Bratwürstel. Die Verkaufszahlen des Urfahraner Frühjahrsmarktes können sich sehen lassen, denn im Vergleich zum Vorjahr kommt unter dem Strich ein sattes Plus heraus. Dennoch blicken viele Beschicker auf die Frage, wie ihre persönliche U-Markt-Bilanz ausfällt, etwas gequält drein.
Schuld ist das schlechte Wetter, das sich nach einem sonnenreichen Auftakt fast vier Tage hartnäckig über die Donaustadt legte. "Der Regen hat’s uns nicht einfach gemacht", stöhnt Vanessa Ruthenberg, Chefin von Schatzis Zuckerstandl. Trotzdem – ihre Kassenschlager, die frisch aufgebackenen und gefüllten Schaumrollen, sind am Schlusstag beinahe ausverkauft.
"Der Anfang war wirklich schwer, aber die sonnigen Feiertage haben das Geschäft gerettet", sagt Elsa Schlader. Die 91-jährige Schaustellerin will nicht jammern, "denn das Wetter spielt beim Urfahraner Markt halt oft verrückt."
Weniger Umsatz wegen Müttern
Auch Bernd Zartl, dem der Schießstand mit den überdimensionalen Plüschtieren zu Christi Himmelfahrt beinahe geplündert wurde, ist zufrieden. "Ab Donnerstag ist es super gelaufen. Nur am gestrigen Muttertag war leider wenig los", sagt der Steirer. Nachsatz: "Wenn die Mama mit ist, wird einfach weniger Geld ausgegeben."
Ähnlich fällt auch die Bilanz von Andreas Bachmaier aus, der die Besucher mit dem Schlitten in sein kitschiges St. Petersburg entführt. Viele seien zu den Feiertagen weggefahren, das habe sich auf die Fahrgastzahlen niedergeschlagen. "Stimmt", bestätigt auch Manuela Damm vom Organisationskomitee. Waren es im Frühjahr 2015 noch mehr als 500.000 Besucher gewesen, wurden von 30. April bis 8. Mai 2016 etwa 480.000 Besucher gezählt. Dennoch ist die Urfahraner-Markt-Chefin sehr zufrieden mit dem Verlauf der 198. Auflage des Vergnügungsspektakels an der Donau.
"Wir haben vier wunderbare Tage zum Schluss erlebt, und das Publikum war sehr angenehm. Es gab keine großen Vorfälle. Die Rückmeldungen der Beschicker sind sehr positiv, sie vermelden, dass das Niveau steige."
Den Besuchern streut auch Wolfgang Hettich Rosen. "Die Leute sind unkompliziert. Im Gegensatz zu uns Schaustellern, wir sind nie zufrieden und ein lästiges Volk", erzählt der Besitzer der Enten-Rallye-Bude mit einem herzlichen Lachen. Was dem Beschicker aus Haid aber sauer aufstößt, ist die Registrierkassenpflicht, die auch den Schaustellern vorschreibt, mit jedem verkauften Chip einen Bon auszugeben.
"Es ist sehr lästig und eine Arbeitserschwernis", klagt Hettich. Zudem sei es vorgekommen, dass Besucher glaubten, sie würden mit dem Extra-Zettelchen eine weitere Fahrt bekommen. Eine regelrechte Papierflut ist auch über den Urfahraner-Markt-Primus Ludwig Rieger bei seinen acht Fahrgeschäften geschwappt. Dennoch findet der Welser Unternehmer, der im kommenden Jahr beim 200-Jahr-Jubiläum mit einem 40 Meter hohen Kettenkarrussell aufwarten will, sehr positive Worte am Ende des neuntägigen Vergnügungsfestes: "Egal welches Wetter, der Urfahraner Markt ist immer ein Erlebnis."
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Ich möchte einmal über die art der zählung informiert werden.
Macht das die wegscheider höchst persönlich?....😕
Mehr konsumiert, aber weniger Besucher als im Vorjahr
Des hoasst auf deitsch: Weniger Leut habn heia mehr gsoffn und gfressn?
Sehr unglaubwürdig.
Wenn da nicht mal die neue Kasse zugeschlagen hat....
Ja, so eine Registrierkasse hat es in sich! Plötzlich steigt der Umsatz! und das bei weniger Besucher, wie da? Haben früher die Kellner oder der Festwirt in die steuerfreie Tasche gewirtschaftet?
“Das Niveau des Publikums steigt“ - trotzdem fällt mir da der Blonde Engel mit seinem Lied “Waun Urfahrmarkt is, kumman die Narrischn“ ein.
So eine "Registriererin" treibt manche Umsätze ganz schön in die Höhe, aber es bleiben sicher genug Möglichkeiten, auch ein paar Netsch schwarz ins Taschl zu schieben.
Die Jahrmarktbesucher haben mehr konsumiert als im Vorjahr, so so. Kann an der Konsumfreudigkeit der Besucher liegen oder am vorgeschriebenen elektronischen Gedächtnisprotokoll der Verkäufer.
aha...die wenigen besucher, praktizieren dafür mehr frustfressen & -saufen !
interessant, dass eine (gelungene) veranstaltung an verkauften BIER, HENDL und BRATWIRSCHL festgemacht wird.
aber vielleicht will man im eu-weiten alk- + adipositas-ranking auch an die spitze - viel fehlt ja nimmer.
conclusio: nun, ALK + BRATWIRSCHTL sind ja tradiertes kulturgut und daher durchaus legitim - auch wenns noch so ein schas ist...
Das Niveau des Publikums steigt:
die Kassenbons werden für Freifahrtsmarkerl gehalten.
grins