Marianne Jungmaier beschreibt in ihrem Buch Facetten der Vergänglichkeit

Von luke   10.Dezember 2012

Gleichgültig, ob Begegnungen, intime Beziehungen oder Wendepunkte im Leben der Protagonisten im Buch der Autorin aus Oberösterreich: In „Die Farbe des Herbstholzes“ (Mitterverlag Wels, 19,80 Euro) sucht sie in ihrem Erstlingswerk Wege aus der unvermeidlichen Vergänglichkeit.

Die Grenzen zwischen Autobiographischem und Fiktion verschwimmen. Die Texte wechseln zwischen tiefer Verzweiflung und Unsicherheit, die Suche nach einem Stück Glück funktioniert nur selten, aber immer wieder doch. Die Suche wird manchmal zur Sucht, die Vergänglichkeit ist allgegenwärtig.

Ihre Sätze sind zwar klar und einfach, exakt im Text platziert und berührend, aber der Aufschrei ist manchmal zu verschwommen. Jungmaier wagt ihre (manchmal) tiefe Zerrissenheit in den Werken oft nicht definitiv auszusprechen. Sie denkt an, beschreibt aber nicht den letzten Schritt.

Klar ist aber: Alles, was Jungmaier schreibt, ist gegen den Tod angeschrieben. Und das Buch ist auch eine Art Therapie: gegen Gleichgültigkeit, gegen die alltägliche banale Gewalt im Zusammenleben, gegen die Uniformität des Geistes. Bereits in ihrem ersten Text des Buches rechnet sie schonungslos mit der Scheinwelt der Medien (die Autorin absolvierte eine oö. Journalistenschule) ab und zieht die Konsequenz: Sie bleibt letztendlich frei, frei gegenüber Zwängen, frei für sich selbst.