Linzer Nachtwächter in Haft
LINZ. Knalleffekt im jahrelangen Rechtsstreit rund um die Tätigkeit von Wolfgang Liegl als touristischer Nachtwächter in Linz.
Nach mehreren Klagen und Verfahren gegen ihn wurde Liegl Montagfrüh verhaftet. „Um Viertel nach sechs in der Früh haben ein Gerichtsvollzieher und Polizisten bei ihm zu Hause angeklopft und ihn in Handschellen abgeführt“, sagt ein Vertrauter. Ein Zivilrichter verhängte eine einwöchige Gefängnisstrafe, weil der Nachtwächter wiederholt der im Vergleich mit der Fremdenführerin vereinbarten Verpflichtung nicht nachgekommen sei. Diese besagte, dass Prospekte, in denen Führungen mit dem Titel "Sagenhafte Hinterhöfe, Keller und Krypten" angeboten wurden, aus dem Verkehr zu ziehen seien. Die sieben Tage Haft seien Ausgleich dafür, dass der Nachwächter mehrere Geldstrafen ignoriert habe und kürzlich in einem Hotel wieder ein beanstandetes Prospekt aufgetaucht sei.
Wie wiederholt berichtet, tobt ein Rechtsstreit zwischen einer Fremdenführerin und Liegl, der ihm Schulden in der Höhe von 100.000 Euro einbrachte und ihn in die Insolvenz trieb. Vor einiger Zeit haben sich nicht zuletzt dank des Einsatzes von Bürgermeister Klaus Luger (SP) Privatpersonen gefunden, die dem Nachtwächter finanziell unter die Arme gegriffen haben. 4000 Euro, die notwendig waren, um ein Konkursverfahren zu eröffnen, sollten aufgetrieben werden. Ohne dieses würde er den Gewerbeschein verlieren, den er braucht, um seine Führungen weiter durchführen zu können. Auch auf Facebook wird für die Entschuldung des Nachtwächters geworben.