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Linzer Luft ist stärker mit Schadstoffen belastet als berechnet

Von Erhard Gstöttner   27.Dezember 2017

Die Linzer Luft war berüchtigt wegen ihrer Schadstoffbelastung. Durch Investitionen in Industrie und Gewerbe ist die Belastung gesunken. Doch im Autoverkehr ist die Situation viel schlechter als bisher angenommen.

Mehrere Autohersteller gaben den Schadstoffausstoß ihrer Dieselfahrzeuge viel zu niedrig an. Die Emissionswerte für Stickoxide (Ausstoß von Stickstoff-Sauerstoff-Verbindungen) sind viel höher als Fachleute bisher angenommen hatten.

Linz ist laut EU-Vorschriften ein Luftsanierungsgebiet. Nach EU-Regeln sollte wegen der zu hohen Stickoxidbelastung ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet werden. Linz ist vorläufig mit einem blauen Auge davongekommen. Denn die EU-Verantwortlichen verlängerten die Frist für die Sanierung der Linzer Luft.

Gros der Belastung durch Diesel

Um dieses Ziel zu erreichen, sind vor allem Maßnahmen beim Autoverkehr nötig. Denn aus den Verbrennungsmotoren, vor allem vom Dieselantrieb, kommt der Großteil der Stickoxide. "Die Hälfte der Stickoxidemissionen stammt in Österreich aus dem Verkehr, der Großteil von Diesel-Fahrzeugen, ein Viertel aus der Industrie, 15 Prozent durch Kleinverbrauch", sagt Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne).

In Linz ist die Schadstoffverteilung teilweise noch drastischer als im Österreich-Durchschnitt. An der Messstelle Römerbergtunnel stammen zum Beispiel 80 Prozent des Stickoxidausstoßes von Autos. Hätten die Abgas-Angaben der Autokonzerne gestimmt, gäbe es auch beim Römerbergtunnel keine Überschreitungen. "Das haben Berechnungen des Umweltbundesamtes ergeben", sagt Landesrat Anschober.

In Linz berechnen nun Fachleute des städtischen Umweltmanagements die tatsächlichen Abgaswerte. Die Stadt Linz leiste durch das Umweltticket für den öffentlichen Verkehr einen großen Beitrag zur Schadstoffminderung, sagt Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) und fordert: "Der Bund sollte die Dieselprivilegien abschaffen und auch außerhalb von Wien den öffentlichen Nahverkehr finanziell unterstützen."

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