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Linz im Babyglück

Von (hes)   03.Jänner 2019

Die oberösterreichische Landeshauptstadt wächst weiter. Im vergangenen Jahr wurden hier nicht weniger als 2230 Babys geboren – so viele wie noch nie. Insgesamt lebten mit Stichtag 1. Jänner 206.940 Menschen in Linz. Das sind rund 1000 Personen mehr als noch vor einem Jahr. Damit hat sich das Wachstum im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich eingebremst. Damals war jährlich das Plus teilweise drei Mal so hoch.

 

1. Das Linzer Babywunder: 2230 Neugeborene bedeuten einen Rekord für die Landeshauptstadt. Etwa 2050 Menschen sind im vergangenen Jahr verstorben. Damit ist die Geburtenbilanz mit 180 Personen positiv. Doch wie kam der Babyboom zustande? "Die gute Lebensqualität sowie die sehr gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen offenbar für ein Umfeld, in dem gerne Kinder zur Welt gebracht werden", vermutet der Bürgermeister Klaus Luger (SP).

 

2. Der gebremste Zuzug: Insgesamt 15.340 Menschen zogen im vergangenen Jahr nach Linz, 14.480 verließen die Stadt wieder. Das ergibt ein Plus von 860 Personen. Rechnet man die positive Geburtenbilanz von 180 Personen hinzu, beträgt das Wachstum 1040 Personen. Damit leben nun knapp 207.000 Menschen in Linz. Das Wachstum hat sich aber deutlich eingebremst. "Es gab Jahre, in denen die Einwohnerzahl um bis zu 3000 Personen pro Jahr wuchs", sagt Luger. Das sei damals an der schlechteren Wirtschaftslage und an der Flüchtlingswelle gelegen, die die Menschen nach Linz trieb: "Jetzt kommen weniger Arbeitssuchende nach Linz."

 

3. Die Grenze: Laut Prognosen wird die Stadt Linz im Jahr 2025 zwischen 212.000 und 220.000 Einwohner haben, je nachdem, wie hoch das Wachstum ausfällt. "Da liegt für mich die Obergrenze", sagt der Linzer Bürgermeister. "Das ist für Linz verkraftbar." Insgesamt sei es gut, dass sich das Wachstum wieder reduziert: "Damit wird es leichter, die zusätzlich benötigte Infrastruktur, etwa Wohnraum und Kinderbetreuungsplätze, weiter zur Verfügung zu stellen." Finanziell bringt der Bevölkerungszuwachs der Stadt dagegen wenig: Pro Einwohner erhält sie rund 1200 Euro aus dem Steuertopf des Bundes. Das decke die Infrastrukturkosten keinesfalls ab, sagt Luger – und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: "Geschäft ist das jedenfalls keines."

 

4. Die Steuerung: Doch wie kann die Einwohnerzahl überhaupt gesteuert werden? Linz kann ja niemandem verbieten, sich in der Stadt niederzulassen. Die einzige Möglichkeit für die Stadt wäre, weniger Wohnungen zu bauen: "Aber das würde heißen, dass nur noch die, die es sich leisten können, nach Linz ziehen können. Das wäre eine soziale Selektion." Klüger wäre es, so das Stadtoberhaupt, die Wohnbauförderungsmittel des Landes Oberösterreich noch besser auf den gesamten Zentralraum zu verteilen: "Es gibt zum Beispiel auch in Leonding, Ansfelden und Asten noch Tausende Quadratmeter gewidmetes Bauland. Das sollte genützt werden."

 

5. Attraktivität: Bleibt die Frage: Was macht Linz eigentlich so attraktiv? Luger sieht im Wesentlichen drei Gründe. Zum einen die "exzellenten Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten", zum anderen die gute Kinderbetreuung. Drittens: "Linz ist eine Stadt der kurzen Wege, auch wenn man das angesichts der fehlenden Brücken nicht glauben will." Viele, die urban leben, aber nicht in eine Millionenstadt ziehen wollen, wählen Oberösterreichs Landeshauptstadt, sagt der Bürgermeister. "Wir brauchen uns im Konzert der 200.000-Einwohner-Städte sicher nicht verstecken." 

 

Statistik

So viele Einwohner hatte Linz jeweils am 1. Jänner:

2019: 206.940
2018: 205.921
2017: 203.957
2016: 201.595
2015: 198.181
2014: 194.522
2013: 193.486
2012: 191.767
2011: 189.845
2010: 189.680
2009: 189.343
 

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29. März 2024